Spieletest für das Spiel: PECUNIA
NON OLET
Hersteller: Goldsieber Preis: 18 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Christian Fiore, Knut Happel Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: November 2005 Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!
Ausstattung: 6 Latrinen,
70 Römerkarten, 40 Aktionskarten, 60 Rundenmarker, 43 Münzen
Aufmachung: Die
Latrinen bestehen aus einem einfachen Pappstreifen, der drei Bereiche hat.
Oberhalb des Streifens kann jeweils eine Römerkarte abgelegt werden,
die das Latrinenfeld dann gerade benutzt.
Die Römerkarten zeigen die unterschiedlichsten
Personen. Jede Karte zeigt einerseits die Verweildauer der Person auf der
Toilette und andererseits den Erlös nach der Benutzung, den ein Spieler
dann erhält. Mit Hilfe der Aktionskarten kann man die Schlangen vor
den Latrinen neu ordnen oder Personen vom Gegner weglocken bzw. hinschicken,
die einem selbst nicht genug Geld einbringen.
Bei den Rundenmarkern handelt es sich um kleine
Holzstäbe. Sie liegen auf den Personen, die sich derzeit in den Toiletten
befinden und zeigen an, wie viele Runden dieser Platz noch belegt sein
wird. Die Münzen aus Pappe gibt es von den Nutzern als Bezahlung,
sobald diese die Örtlichkeit verlassen.
Ziel: Je nach Spielerzahl
versuchen die Spieler, einen vorher vereinbarten Betrag zu erwirtschaften.
Zu Beginn des Spiels legt jeder eine Latrine
vor sich ab. Dann werden die Römerkarten gründlich
gemischt und jeder erhält zwei Personen,
die er auf die beiden Außenpositionen seiner Latrine legt.
Entsprechend den Wartezeiten legt man auf jede
seiner Karten eine Anzahl an Rundenmarkern.
Danach werden pro Spieler weitere fünf Karten
gezogen und unterhalb der Latrine in einer Reihe offen ausgelegt. Dies
ist die Schlange, die um Einlaß zur Örtlichkeit bittet. Schließlich
mischt man die Aktionskarten und gibt jedem zwei Karten auf die Hand. Danach
einigt man sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler darf zunächst in seinem
Spielzug von jeder Karte in seinen Latrinenplätzen einen Rundenmarker
entfernen. Ist eine Karte anschließend ohne Rundenmarker, wird sie
auf den Ablagestapel gelegt und der Latrinenbesitzer kassiert entsprechend
viele Münzen.
Danach muß der Spieler freie Plätze
seiner Toilettenanlage neu besetzen. Er beginnt dabei immer mit der Karte,
die ganz links unterhalb der Latrine in der Schlange steht und legt diese
auf eine der freien Positionen. Dabei ist jedoch zu beachten, daß
Senatoren niemals neben Sklaven sitzen wollen. Frauen dürfen sich
sogar einen Latrinenplatz teilen, sofern der Spieler dies wünscht.
Sollte ein Platz wegen der Senatorenregel nicht besetzt werden können,
bleibt die Stelle erst einmal unbesetzt.
Sind alle Personen aus der Warteschlange entfernt,
bekommt der Spieler sofort fünf neue Römerkarten einzeln zugeteilt.
Als letztes zieht der aktive Spieler eine neue
Aktionskarte vom Stapel nach. Es gibt kein Handkartenlimit.
Das Ausspielen von Aktionskarten erfolgt immer
nur im eigenen Spielzug. Dabei kann der Spieler den Zeitpunkt und die Menge
der auszuspielenden Aktionskarten frei wählen. Die ausgespielten Aktionskarten
werden auf einem eigenen Stapel gesammelt.
Spielende: Sobald
ein Spieler am Ende seines Spielzugs über die zu Beginn vereinbarte
Anzahl an Münzen verfügt, ist die Partie vorbei.
Kommentar: Das Spiel
mit dem schrägen Thema ist nett und kurzweilig. Spielerisch ähnelt
es ein wenig dem "Guillotine" von Amigo, hat aber eine Reihe von eigenständischen
Elementen, die ein anderes Spielgefühl aufkommen lassen. Die Mitspieler
versuchen ständig, durch den Einsatz von Aktionskarten schlechte Kunden
weiterzugeben oder dafür zu sorgen, daß eigene Latrinenplätze
frei bleiben. Die Kartentexte sind witzig und die Grafiken passen wunderbar
dazu.
Etwas verwirrend ist dagegen wieder einmal der
Schachtelaufdruck, da hier angeblich nur bis zu vier Personen mitspielen
können. Tatsächlich ist das Spiel jedoch für sechs Personen
ausgelegt und funktioniert auch entsprechend. Aber auch in kleiner Besetzung
macht das Spiel einiges her. Viel Taktik darf man allerdings nicht erwarten.
Fazit: Ein spaßiges
Spiel ohne viel Tiefgang.
Wertung: Mit guten
4 Punkten ist "Pecunia non Olet" auf jeden Fall für alle Spieler sehr
interessant, die kein artverwandtes Spiel wie Guillotine besitzen und die
das Thema nicht abschreckt.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de