Spieletest für das Spiel: PERUDO
Hersteller: Piatnik Preis: 18 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Paul Lamond Games Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Piatnik recht herzlich!
Ausstattung: 6 Würfelbecher,
1 Deckel, 30 Würfel, 1 Beutel
Aufmachung: Die
Würfelbecher sind aus Kunststoff gefertigt und haben unterschiedliche
Farben. Passend dazu gibt es jeweils fünf Würfel in den gleichen
Farben. Der Deckel dient zum besseren Schütteln. Den Beutel kann man
benutzen, um das Spielmaterial mit auf Reisen zu nehmen. Das gesamte Spiel
ist in einer Blechdose gut verpackt.
Ziel: Man versucht,
als letzter Spieler noch über Würfel zu verfügen.
Jeder Spieler bekommt zu Beginn fünf Würfel
und einen Würfelbecher in der gleichen Farbe. Nun würfeln alle
Spieler gleichzeitig und schauen sich danach heimlich den eigenen Wurf
an.Der Startspieler sagt ein Ergebnis an, von dem er glaubt, daß
es bei allen Spielern insgesamt vorhanden ist. Dabei kann er natürlich
die eigenen gewürfelten Zahlen als Berechnungs- und Schätzvorlage
nutzen. Alle Zahlen „1" gelten dabei als Joker und können für
eine beliebige Zahl stehen.
Danach ist der nächstfolgende Spieler an
der Reihe, der entweder das Genannte anzweifeln kann oder es akzeptiert.
Glaubt man dem vorherigen Spieler, dann muß man nun selbst ein Gebot
abgeben, welches höher ist als das vorangegangene. Dies bedeutet entweder,
daß man die Anzahl der genannten Ziffer erhöht (also z.B. von
4x eine gewürfelten Drei auf 5x eine Drei geht) oder die Anzahl der
Würfel beibehält, aber die Ziffer im Wert erhöht (auf z.B.
4x eine gewürfelte Fünf). Natürlich ist auch eine Kombination
aus beidem erlaubt.
Irgendwann einmal glaubt ein Spieler seinem Vorgänger
nicht mehr, was dieser sagt und zweifelt dies mit den Worten „Dudo" an.
Dann werden alle Becher aufgedeckt und das Ergebnis verglichen. Konnte
das genannte Ergebnis nicht erreicht werden, muß der Spieler, der
das Gebot genannt hat, einen Würfel in die Schachtel legen. Befinden
sich jedoch ausreichend Würfel in der genannten Konstellation auf
dem Tisch oder sind es sogar mehr, dann verliert der Zweifler einen Würfel.
Eine Besonderheit ist das Gebot auf Joker. Hier
schätzt der Spieler ein, wie viele Joker mit der Ziffer 1 wohl ausliegen.
Das Mindestgebot bei Jokern liegt immer bei der Hälfte der Anzahl
des vorhergehenden normalen Gebots. Nach einem solchen Gebot kann der folgende
Spieler entweder die Jokerzahl erhöhen oder mit einem normalen Gebot
fortfahren, welches dann allerdings von der Anzahl der Würfel doppelt
so hoch sein muß wie das Jokergebot plus einen Würfel.
Verliert ein Spieler seinen vierten Würfel,
so kommt es zum „Palafico". Hierbei darf man in der nächsten Runde
nur noch die Anzahl der Würfel nach dem ersten Gebot erhöhen
und nicht mehr die Ziffer wechseln. Bei einer „Palafico"-Runde gelten die
Einer nicht mehr als Joker. Nach der Runde geht es normal weiter, bis ein
weiterer Spieler nur noch über einen Würfel verfügt.
Spielende: Ein Spieler
ohne Würfel scheidet aus dem Spiel aus. Sind nur noch zwei Spieler
da, wird die „Palafico"-Regel nicht mehr angewendet. Es gewinnt der Spieler,
der als Einziger am Ende noch über Würfel verfügt.
Kommentar: In der
Variante hat ein Spieler noch die Alternative, anstelle eines neuen Gebots
oder des Zweifelns „Calza" zu rufen. Damit signalisiert er, daß das
vorherige Gebot genau stimmt. Die Spielrunde wird dann sofort beendet und
man deckt alle Würfel auf. Hat der Spieler recht gehabt, darf er sich
einen seiner bereits verlorenen Würfel wieder aus der Schachtel holen.
Lag er dagegen falsch, verliert er dagegen einen Würfel. Der Ausruf
darf nicht während einer „Palafico"-Runde oder bei nur noch zwei Personen
angewendet werden.
Das Spiel ähnelt sehr stark dem bekannten
„Bluff" von FX Schmid, welches schon einmal zum Spiel des Jahres gekürt
wurde. Die Würfelbecher sind hier allerdings etwas größer
und man hat farbige Würfel verwendet. Im Gegensatz zum Neo-Klassiker
hat man sich bei Piatnik jedoch darauf beschränkt, die Ziffer 1 als
Joker zu definieren und auf die Herstellung von Spezialwürfeln verzichtet.
Mit den beiden neuen Regeln „Palafico" und „Calza"
kommt ein wenig Abwechslung ins Spielgeschehen, wobei besonders die zweite
Regel für Spaß und Spannung sorgt. Gut ist auch, daß man
in jedem Fall immer nur einen Würfel abgeben muß, egal wie falsch
das Ergebnis auch war.
Fazit: Ein Clone
des bekannten „Bluff" oder „Liars Dice".
Wertung: Das Spiel
ist gut, bekommt aber einen Punktabzug wegen der dreisten Regelähnlichkeit.
Wer die Original-Spiele jedoch nicht besitzt, kann bedenkenlos zugreifen.
Auch heute noch ist „Perudo" mit 4 Punkten spielenswert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de