Spieletest für das Spiel : PFUSCH
Hersteller: Fun Connection Preis: n.b. empf.Alter: 8-100 Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 1992 noch erhältlich: Nein Autor: Harald Bilz, Peter Gutbrod, Rainer Kröhn Besonderheit: Kategorie: Bluffspiel |
Ausstattung: 5 Stadtteile,
5 Knetblöcke, 45 Holzquader, 5 Sichtschirme, 5 Baustellenschilder,
55 Bestechungschips, 1 Kalender, 1 Stocher
Aufmachung: Auch
bei diesem Fun Connection-Spiel wurden die Spielsachen gut in der Verpackung
verstaut. Die Grafik ist hervorragend und nimmt die Baubranche auf die
Schippe. Die meisten Sachen im Spiel sind aus bedruckter Presspappe oder
Holz. Leider färbt die Knetmasse doch etwas und wird schnell krümelig,
weshalb man den Fußboden lieber vorher abdecken sollte, so fern man
Teppich dort ausliegen hat, wo man spielen möchte.
Ziel: Jeder Spieler
darf einen Baulöwen spielen und Gebäude errichten, wobei er nach
Herzenslust pfuschen darf. Die Vorbereitung bei diesem Spiel dauert immer
etwas länger, da man seine Spielsteine erst einmal formen und gestalten
muß. Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler eine Rolle Knetmasse,
einen Sichtschutz, 11 Bestechungschips, 9 Holzquader und ein Baustellenschild.
Abhängig von der Spielerzahl werden die Stadtteile ausgelegt, die
es zu bebauen gilt.
Alle Sachen werden hinter dem Sichtschirm deponiert.
Nun baut man mit Hilfe der Knete Bauklötze, die möglichst gleich
aussehen sollten. Man kann darin einen Holzquader verstecken (solides Bauwerk)
oder reine Knete nehmen (Pfusch am Bau). Es wird ein Jahr lang gespielt,
wobei jede Runde einen Monat darstellt.
In einer Runde kann ein Spieler immer zuerst
ein Bauelement hinter seiner Wand erstellen (es sei denn, er hat schon
genug fertige, dann braucht er das natürlich nicht machen, wenn er
nicht will), danach darf er bauen, muß bestechen und es erfolgt gegebenenfalls
eine Stichprobe.
Auf den Stadtteilen sind Kreise eingezeichnet,
auf denen die Gebäude errichtet werden. Die Zahl daneben sagt, aus
wievielen Elementen ein Bauwerk bestehen muß (2-4). Beginnt ein Spieler
ein neues Bauprojekt, wird sein Baustellenschild auf das entsprechende
Feld gestellt, wo er bauen will. Dann stellt der Spieler ein Element auf
den Kreis (ob echt oder nicht, bleibt dem Spieler überlassen).
Als nächstes erfolgt die Bestechung. Es
gibt drei Arten von Bestechungschips. Die Geschenke haben unterschiedliche
Werte, je größer die Zahl, desto wertvoller das Geschenk. Die
leeren Hosentaschen geben an, daß es hier nichts zu bestechen gibt
und der Informant sorgt eventuell für eine zweite Bestechung. Alle
Spieler legen verdeckt einen ihrer Bestechungschips ab, danach werden alle
gleichzeitig umgedreht. Der Spieler mit dem besten Bestechungsangebot darf
den Kontrolleur spielen, bei Gleichstand erfolgt eine Einigung. Wurden
keine Geschenke gespielt, so entfällt die Kontrolle gänzlich.
Bei einem Informanten erfolgt eine weitere Kontrolle durch den Spieler,
der diese Karte ausgespielt hat, bei mehreren Informanten entfällt
die Möglichkeit jedoch.
Der Kontrolleur darf die Stichprobe mit dem Stocher
durchführen, allerdings nur vorsichtig. Man darf nur im Bau befindliche
Objekte prüfen und auch da nur ein Element. Ist dieses massiv, so
ist alles in Ordnung, aber wehe, es ist Pfuscharbeit geleistet worden.
Beim ersten Mal gibt es noch eine Verwarnung, beim zweiten Mal muß
man schon einen Holzquader aus dem Vorrat abgeben, beim dritten Mal wird
die Baulizenz sogar ganz entzogen. Das beanstandete Gebäude wird natürlich
sofort abgerissen.
So geht das Spiel immer weiter und jeden Monat
wird ein Markierungsstein (Holzquader) auf dem Kalender weiterbewegt. Im
April wird überhaupt nicht gebaut (alles andere geht aber weiter)
und im August ist die Baubehörde in Urlaub (keine Kontrollen).
Spielende: Nach
12 Runden endet das Spiel. Jeder nicht verbaute Holzwürfel bringt
100000 DM, jedes gebaute Element eines fertigen Hauses bringt weitere 100000,
jedes Element eines im Bau befindlichen Hauses immerhin noch 50000 DM.
Sieger wird der Spieler mit dem meisten Profit.
Kommentar: Das Spiel
ist witzig und sollte auch nicht zu ernst genommen werden. Die Kunst liegt
im erfolgreichen Verstecken der Holzelemente bzw. der Fabrikation von scheinbar
stabilen Knetquadern. Wenn die Knetmasse nur nicht so färben würde...
Trotzdem ein lustiges Spiel, was gerade mit vielen
Spielern zu einem richtigen Gaudi wird.
Fazit: Lohnenswert,
wenn man vorsichtig mit der Knete (färbt und krümelt den Teppich
voll) umgehen kann. Nicht für Kinder geeignet...
Wertung: Für
Erwachsene mag das Spiel 5 Punkte wert sein, allerdings auch nur bei 4-5
Personen, ansonsten sinkt der Spielspass auf 3-4 Punkte.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de