Spieletest für das Spiel : PHANTOMS OF THE ICE
Hersteller: White Wind 
Preis: 24 DM 
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-10
Erscheinungsjahr: 1994
noch erhältlich: Nein
Autor: Tom Dalgliesh
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel 
Bewertungsbild Phantoms of the Ice-Foto

Ausstattung: 66 Spielkarten, 1 Spielplan, 1 Spielblock
Aufmachung: Die Spielkarten zeigen jeweils einen Eishockey-Spieler, der entweder Torwart, Verteidiger oder Stürmer ist. Dieser trägt eine Zahl von 1-10, die seine Stärke kennzeichnet. Daneben haben einige wenige Spielfiguren einen Stern neben der Zahl, andere ein Quadrat, in dem die Zahl abgebildet ist. Jede Karte hat noch ein spezielles Symbol, welches für die Team-Variante benötigt wird, im Grundspiel aber keine Bedeutung hat. Die Grafiken und Namen der Spieler sind recht witzig und meines Erachtens durchaus gelungen. Der Spielplan aus bedruckter Pappe zeigt nur drei Ablagefelder für Torhüter, Verteidiger und Stürmer. Der Spielblock zeigt in Tabellenform die Konstellationen der Spieler gegeneinander, wobei jeder Spieler gegen jeden anderen Spieler zweimal zu Hause antreten kann und zweimal zum Auswärtsspiel reisen muß.
Ziel: Jeder Spieler verkörpert einen Eishockey-Manager, der das Team auf die vorderen Positionen bringen möchte.
Zu Beginn des Spieles notiert man sich die Namen der einzelnen Teams oder ihrer Spielführer und sortiert danach die Karten nach den Aufgaben der Eishockey-Spieler (also in Torhüter, Verteidiger und Stürmer). Jeder dieser Stapel wird getrennt gemischt und verdeckt auf das Feld des dazugehörigen Spielplans gelegt. Man ermittelt einen Startspieler, der sich die oberste Karte eines der drei Stapel zieht und sie in seine Hand nimmt. Reihum folgen die anderen Spieler und ziehen sich jeweils aus einem beliebigen Stapel eine Karte. Nach sechs Runden muß jedoch jeder Spieler ein Team aus einem Torwart, zwei Verteidigern und drei Stürmern besitzen, mit denen er ein Match bestreiten kann.
Der älteste Spieler beginnt. Er hat die Wahl zwischen einer von drei Möglichkeiten. Entweder handelt er oder er tauscht oder er fordert einen Mitspieler zu einem Match heraus.
Beim Handel bestimmt man einen Mitspieler als Handelspartner. Diesem zieht er eine seiner Karten aus der Hand und nimmt sie an sich. Dafür gibt er dem Mitspieler anschließend eine Karte des gleichen Typs zurück, auch wenn dies eine höhere Karte ist. Die gerade gezogene Karte muß auf jeden Fall auf die Kartenhand genommen werden.
Beim Tausch gibt man eine seiner Karten ab und legt diese unter den entsprechenden Kartenstapel auf dem Spielplan. Anschließend zieht man die oberste Karte des Stapels und nimmt diesen Eishockey-Spieler auf die Hand, auch wenn er einen schlechteren Wert besitzt.
Will man ein Match bestreiten, dann fordert man einen Mitspieler heraus. Dies darf man jedoch nur dann, wenn man gegen diesen Spieler noch nicht angetreten ist. Der Mitspieler kann sich gegen die Wahl nicht wehren. Beide Spieler legen nun verdeckt je eine Karte aus und drehen diese gleichzeitig um. Haben beide einen Feldspieler ausgewählt, dann erzielt das Team mit dem höheren Punktwert ein Tor, bei einem Gleichstand gibt es kein Tor. Ist einer der beiden ausgespielten Karten ein Torhüter, so verhindert dieser einen Torschuß.
Wurde ein Schläger gespielt, wird der andere Spieler verletzt und zur Seite gelegt. Der Spieler mit dem höheren Wert (kann auch der verletzte Spieler sein) erzielt natürlich wieder ein Tor. Sind beide Spieler Schläger, dann verletzen sie sich beide und werden beiseite gelegt. Auch hier erzielt der höhere Spieler einen Treffer.
Alle sechs Karten werden so nacheinander ausgespielt und immer direkt verglichen. Endet eine Partie unentschieden, wird eine Verlängerung gespielt. Verletzte Spieler müssen jedoch vorher unter die entsprechenden Kartenstapel gelegt werden und gegen neue Spieler ausgetauscht werden. Das Team, welches das erste Tor in der Verlängerung erzielt, gewinnt die Partie. Die Punkte werden anschließend auf dem Zettel notiert und für jeden Sieg eines Teams ein Kreuz an dessen Reihenende gemacht.
Spieler mit einem Sternchen sind besondere Spieler, die eine spezielle Eigenschaft haben (Ein Spieler erzielt gegen einen Torhüter ein Tor, ein anderer verprügelt einen Schläger und bleibt dabei unverletzt etc etc.).
Spielende: Gewinnt ein Manager mit seinem Team zum neunten Mal, so ist die Meisterschaft zu Ende. Die beiden besten Spieler können nun noch ein "Best of 7" spielen, um den wahren Champion zu küren.
Kommentar: Dieses White Wind-Spiel ist witzig und einfach zugleich. Die Vielzahl von Zusatzvariationen macht das Spiel noch interessanter und mit "Phantoms II" wurden mehr Eishockey-Spieler veröffentlicht. Ein Spiel ist immer schnell entschieden und gerade bei vielen Spielern wird ein gutes Team meist schnell auseinandergerissen (Stichwort: HANDEL). Zu zweit wirkt das Spiel aber eher farblos, da ein gutes Team dem anderen Spieler meist 3-4 Spiele keine Chance gibt. Bei vielen Spielern ist es zum Glück so, daß man erst gegen alle Spieler angetreten sein muß, bevor man ein zweites Match gegen seinen Lieblingsgegner spielen darf.
Fazit: Ein nettes Spiel für große Runden, bei dem man sich die Kartenwerte der Gegner merken sollte.
Wertung: Gerade 5 Punkte. Irgendwas fehlt dem Spiel, damit es perfekt ist. Zumindest hätte man mehr Eishockey-Spieler mit speziellen Fertigkeiten erstellen sollen, aber vielleicht gibt es die ja in der Erweiterung (die mir nicht vorliegt...). Eine Neuauflage ist bei Amigo unter dem Namen "Power Play" erschienen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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