Spieletest für das Spiel: PIRATEN,
PLANKEN & PESETEN
Hersteller: Kosmos Preis: 25 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Kai Haferkamp Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 1 Schiff,
20 Spielfiguren, 4 Schatzkisten, 24 Schätze, 1 Stoffbeutel, 4 Aktionsleisten,
4 Klammern, 1 Insel
Aufmachung: Das
Schiff ist aus Pappe und muß vor jeder Partie in der Schachtel zusammengesetzt
werden. Es gibt 12 Planken, die vom Schiffskörper abstehen und das
eigentliche Spielfeld in Form eines Rundkurses darstellen. Eine Leiter
an einer Seite ermöglicht es, bereits über Bord gegangene Piraten
wieder auf das Schiff zu bringen.
Jeder Spieler hat fünf Spielfiguren, die
aus Pappe gefertigt und unterschiedlich groß sind. Sie stehen in
farbigen Standfüßen. Zwei große und zwei kleine Schatzkisten
sind das Ziel jeder Spielrunde (da man hier Schätze gewinnen kann).
Bei den Schätzen handelt es sich um Plättchen, die unterschiedlich
geformt sind und blind aus dem Stoffbeutel gezogen werden. Jeweils zwei
Plättchen bilden dabei ein identisches Paar.
Jeder hat eine Aktionsleiste, auf der man mit
Hilfe einer Wäscheklammer seine aktuellen Aktionspunkte anzeigen kann.
Ist die Leiste leer, hat der Spieler nur noch eine Aktion pro Spielrunde.
Die Insel dient als Ruhestätte für alle Piraten, die über
Bord gegangen sind.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, innerhalb von mehreren Durchgängen möglichst viele
Schätze zu sammeln.
Am Anfang wird das Schiff aufgebaut. Danach wählt
jeder eine Spielerfarbe und nimmt sich die passende Aktionsleiste mit einer
Klammer. Die Spielfiguren jedes Spielers kommen dann in den Stoffbeutel
und werden gut gemischt. Nachdem ein Startspieler bestimmt wurde, muß
dieser eine Schatzkiste neben eine beliebige Planke plazieren. Die anderen
Schatzkisten werden danach gemäß eines festen Musters auf andere
Planken verteilt.
Nun wählt der Startspieler eine Planke aus
und zieht eine Spielfigur aus dem Sack, die dort ganz außen plaziert
wird. Nach und nach werden die Spielfiguren auf die folgenden Planken abgestellt,
bis man alle Figuren auf den Planken stehen hat. Eine zweite Figur auf
einer Planke kommt immer hinter die bereits stehende Figur und ist somit
erst einmal vor dem „über Bord gehen" gesichert.
Je nach gewünschter Spieldauer benutzt man
einige oder alle Schatzpaare und legt diese in den Beutel. Alle Spieler
stecken ihre Klammer auf das Feld 12 ihrer Aktionsleiste.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er bis
zu fünf Aktionen nutzen, um seine Spielfiguren auf dem Schiff zu bewegen.
Jede Bewegung einer Figur zu einer benachbarten Planke kostet dabei einen
Aktionspunkt. Man kann die Aktionen auf beliebig viele eigene Piraten aufteilen
und muß auch nicht alle erlaubten Aktionspunkte ausnutzen. Eine Bewegung
ist jedoch Pflicht!
Jede Figur kann im eigenen Zug nur einmal bewegt
werden. Beendet sie ihre Bewegung auf einer Planke, wird sie hinter die
dort bereits anwesenden Kumpane gestellt. Mehr als drei Figuren können
jedoch keinen Platz auf dem Brett finden. Erreicht eine vierte Figur diese
Stelle und will dort stehenbleiben, wird der vorderste Pirat am Rand vom
Schiff geschubst und die anderen rücken auf. Der nasse Pirat kommt
anschließend auf die Insel.
Es ist möglich, einen Piraten von der Insel
wieder auf das Schiff zu bringen. Dazu muß die Spielfigur zunächst
mit einem Aktionspunkt auf die Leiter und dann mit einer weiteren Bewegung
sofort zu einer der beiden benachbarten Planken gebracht werden. Es ist
nicht möglich, eine Figur auf der Leiter abzustellen.
Am Ende der Bewegungen wird die Aktionsleiste
entsprechend der genutzten Bewegungen mit der Klammer neu markiert und
der im Uhrzeigersinn folgende Spieler ist am Zug.
Verbraucht ein Spieler seine gesamten Aktionen,
kann er in den folgenden Runden nur noch jeweils eine Aktion durchführen.
Sobald zwei Aktionsleisten von Spielern auf den
niedrigsten Wert gegangen sind, kommt es zu einer Wertung. Dabei schaut
man sich die Planken an, bei denen die Schatzkisten stehen. Bei einer kleinen
Schatzkiste erhält der Spieler einen Schatz, der dort die kleinste
Spielfigur stehen hat. Bei einem Gleichstand erhält der Spieler mit
der dritten Figur den Schatz. Sollten einmal alle drei Figuren die gleiche
Größe haben, gehen die Spieler gemeinsam leer aus.
Bei einer großen Schatzkiste erfolgt die
Wertung analog, jedoch erhält hier der größte Pirat das
Recht auf ein Schatzplättchen.
Nachdem die Sieger der vier Truhen ermittelt
wurden, darf der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat, als erstes
in den Sack greifen und sich seine Schätze nehmen, sofern er bei der
Wertung erfolgreich war. Die anderen folgen im Uhrzeigersinn. Sollte der
Beutel irgendwann ohne Schätze sein, gehen die verbliebenen Spieler
leer aus. Sollte ein Spieler einen Schatz ziehen, den er bereits hat, muß
er den zweiten gleichartigen Schatz einem beliebigen Spieler schenken.
Für den nächsten Durchgang werden alle
Schatztruhen zwei Planken weiter im Uhrzeigersinn aufgestellt. Die Spielfiguren
bleiben auf ihren Positionen und jeder Spieler erhält wieder 12 Aktionspunkte.
Spielende: Wenn
alle Schätze aus dem Beutel gezogen wurden, endet die Partie. Es gewinnt
der Spieler mit den meisten Schätzen. Bei einem Gleichstand legt man
die Schätze aneinander und schaut nach, wer die längere Kette
bilden kann.
Kommentar: Das Piratenspiel
sieht auf den ersten Blick aus wie ein Kinderspiel. Dabei fangen die Spieler
während der Partie schon an, sich die besten Stellungen durchzurechnen
und zu versuchen, die eigenen Figuren möglichst gut zu plazieren,
damit man später auf der sicheren Seite ist. Im Spiel zu zweit hat
jeder zwei Farben und ist maximal dreimal an der Reihe, bevor es zur Wertung
kommt. Hier wird das Spiel besonders taktisch und berechnend und erinnert
dabei weniger an ein Kinderspiel.
Die Aufmachung ist eher durchschnittlich. Das
Schiff ist nicht leicht aufzubauen und da man die beiden Seitenwände
ohne Knicken der Pappe nicht sicher im Untersatz halten kann, ist der Materialverschleiß
vorprogrammiert. Nach jeder Partie muß man diese gewölbten Rumpfstücke
nämlich wieder flach in die Schachtel legen. Aufgebaut nimmt das Spiel
dagegen viel zu viel Platz weg. Eigentlich benötigt man ja auch nur
das Deck mit den Planken zum Spielen und kann dort ja die Leiter anlegen.
Das aufgebaute Segel stört dabei nur beim Überlegen um die besten
Züge.
Fazit: Ein nettes
Denkspiel in etwas übertriebener Aufmachung.
Wertung: Mit guten
3 Punkten kann „Piraten, Planken & Peseten" durchaus gefallen. Der
Schiffsaufbau und die Unterbringung ist jedoch nicht gut gelöst worden,
was zur Abwertung führt.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de