Spieletest für das Spiel: PIRATENSCHATZ
Hersteller: Noris 
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2005 
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Rüttinger
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2005
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Piratenschatz-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Noris recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 32 Karten, 8 Figuren, 1 Würfel, 1 Spezialwürfel
Aufmachung: In der Standardverpackung ist viel Platz für das Zubehör zum Spiel. Die acht Piraten sind aus Kunststoff gefertigt und wurden in verschiedenen Farben bemalt. Die sehr gelungene Optik wird allerdings durch den Geruch der Figuren etwas getrübt. Die Karten sind in drei Kategorien eingeteilt: Fragekarten, Glückskarten und Befreiungskarten. Der Spezialwürfel besitzt Symbole für die Himmelsrichtungen und hat außerdem Joker-Zeichen. Der zweite Würfel ist ein normaler Sechsseiter.
Der Spielplan zeigt eine Insel mit 144 Feldern, die mit Buchstaben und Zahlen eindeutig zu benennen sind. Die Grafik ist recht ansprechend und bietet das richtige Flair.
Ziel: Die blauen Piraten haben einen Schatz auf der Insel versteckt. Den wollen die roten Piraten innerhalb eines Zeitlimits finden.
Bei zwei Personen verkörpert jeder ein Piratenteam. Gibt es mehr Spieler, bildet man Teams. Die Spieler eines Teams wechseln sich dann immer ab mit dem Würfeln und beraten sich untereinander.
Am Anfang schreibt sich der Spieler mit den blauen Piraten ein beliebiges Feld auf, bei welchem der Schatz vergraben ist. Diese Position darf den Spielern der roten Piraten nicht gezeigt werden. Danach stellt man die acht Figuren gemäß einer Startaufstellung auf und mischt die Karten gut durch.
Der Spieler, der am Zug ist, wirft beide Würfel und zieht eine Figur entsprechend der Augenzahl in die durch den Spezialwürfel vorgegebene Himmelsrichtung. Kann er dies nicht vollständig, so muß er eine Figur nehmen, die annähernd so viele Felder laufen kann.
Landet die Spielfigur auf einem normalen Feld, endet der Zug. Kommt sie dagegen auf ein Totenkopffeld, darf man eine der gemischten Karten ziehen. Die meisten Karten geben den roten Piraten eine Hilfsmöglichkeit zur Ermittlung der exakten Position des Schatzes. Die blauen Piraten versuchen, diese Hilfen zu vernichten.
Erwischt ein roter Pirat eine Fragekarte, wird die Frage an das Team mit den blauen Piraten gestellt, welches diese wahrheitsgemäß beantworten muß. Die Fragen beziehen sich auf die Position, auf der sich der Schatz befindet (N/S-Frage, O/W Frage, NO/SO/NW/SW-Frage, Frage nach Reihen oder Spalten und die Frage nach einer der neun Regionen). Die Frage wird immer mit Ja oder Nein beantwortet. Zieht ein blauer Spieler so eine Karte, kommt sie einfach auf den Ablagestapel und ist aus dem Spiel.
Zieht man eine Glückskarte, darf man einen beliebigen eigenen Piraten um einige Felder vorrücken, das neue Feld ist dabei voll gültig. Diese Karten sind für beide Seiten nützlich.
Erwischt man eine Befreiungskarte, kann man diese vor sich ablegen, wenn man dadurch eigene Piraten von der Gegenpartei befreien kann. Ansonsten kommt auch diese Karte auf den Ablagestapel und ist für das andere Team verloren.
Kommt eine Spielfigur auf ein Feld einer anderen Figur, wird diese gefangengenommen. Wenn es sich um eine eigene Figur handelt, bleiben beide Piraten auf dem gleichen Feld.
Gefangene Figuren können mit Hilfe der Befreiungskarten wieder auf den Spielplan gesetzt werden. Haben beide Spieler eine Figur des Gegners gefangen, können diese einen Austausch durchführen, wenn eine Partei dies wünscht. Die roten Piraten können aber auch einen Gegner laufen lassen, wenn sie dies wollen. Dafür dürfen sie nach dem bekannten Fragekartenschema einmal eine Frage stellen.
Spielende: Das Spiel endet, wenn alle Karten aufgedeckt wurden. Nun müssen die roten Piraten das Versteck nennen. Ist dies korrekt, haben sie gewonnen. Ansonsten haben die blauen Piraten-Spieler den Sieg errungen.
Kommentar: Das Spiel ist bereits früher unter dem gleichen Namen und als "TKKG Der Schatz im Teufelsmoor" veröffentlicht worden. Eigentlich handelt es sich um ein reines 2-Personen-Spiel. Mit mehr als zwei Spielern muß man sich abwechseln und die Strategien untereinander absprechen, was auf Dauer eher störend ist.
Die Chancengleichheit ist in jedem Fall gegeben. Wenn der blaue Piratenspieler geschickt spielt, kann er viele Fragekarten aufdecken und ungültig machen, wodurch es dem roten Piraten schwer fällt, die genaue Position zu ermitteln. Der Kampf der Figuren untereinander ist immer mit einem Risiko verbunden und wird vom blauen Spieler eher gemieden, weil man sonst eventuell durch die erzwungene Freilassung eine Frage beantworten muß. Dies gilt es gerade gegen Ende der Partie zu vermeiden, wenn das rote Team schon eine ungefähre Ahnung hat, wo sich der Schatz befindet.
Das Material ist schön und besonders die niedlichen Piraten laden zum Spielen ein. Leider riechen diese stark nach Lösungsmitteln und sollten vorher gut gelüftet werden.
Fazit: Eine gute Neuauflage.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist "Piratenschatz" gerade für zwei Kinder empfehlenswert. Aber die Deklaration macht aus dem Spiel in gewissem Sinne leider immer noch eine Mogelpackung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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