Spieletest für das Spiel: PIRATEN POKER
Hersteller: Piatnik                   
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 1999      
noch erhältlich: Nein
Autor: Michael Schacht
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2011
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Piraten Poker-Pressefoto

Ausstattung: 84 Zahlenkarten, 21 Beutekarten, 5 Passe-Karten
Aufmachung: Die Zahlenkarten haben Werte zwischen1-8 in drei unterschiedlichen Farben. Dabei variiert die Häufigkeit der Ziffern. Einige Karten zeigen dazu noch einen Hai. Die Passe-Karten dagegen haben den Wert 0 und zeigen außerdem eine kleine Fischgräte als Grafik.
Die Beutekarten lassen sich in drei Sets unterteilen, die man anhand einer Grafik und einem farbigen Zahlenwert unterscheiden kann. Auf der Vorderseite der Karten findet man neben einer Abbildung noch einen positiven Punktwert, der von 5 bis 10 reicht. Die Rückseite dagegen zeigt einen negativen Wert, wobei es hier allerdings eine Ausnahme gibt.
Ziel: Als Piraten versuchen die Spieler, möglichst fette Beute zu erwischen.
Zunächst werden die Beutekarten nach Farbwerten sortiert und dann getrennt gemischt. Die drei Stapel werden in die Tischmitte gelegt, wobei immer die negativen Ziffern zu sehen sein sollten. Jeder nimmt sich eine Passe-Karte.
Ein Spieler mischt die Zahlenkarten, bevor jeder sechs Stück auf die Hand nimmt.
Am Anfang der Partie dreht man von jedem Beutestapel die oberste Karte um und legt sie unterhalb des Reststapels ab.
Jeder Durchgang geht über drei Runden. In der ersten Runde wird darum gespielt, welche Beutekarte über Bord gehen soll. Dazu wählt jeder eine oder mehrere Beutekarten bzw. die Passe-Karte aus und legt diese verdeckt vor sich ab.
Die Karten werden gleichzeitig umgedreht und es folgt die Auswertung. Man addiert die Zahlenwerte jedes Spielers zusammen und derjenige mit der höchsten Gesamtsumme bestimmt, welche der drei positiven Karten versenkt wird. Dazu dreht man die Karte um und wenn sie einen negativen Wert aufweist, erhält sie ein Mitspieler in seinen Vorrat. Zeigt die Karte dagegen auf der Rückseite Pluspunkte, darf der Sieger der ersten Runde die Karte selbst behalten.
Die zweite Runde funktioniert ähnlich. Der Sieger darf hier jedoch eine der beiden verbliebenen positiven Punktekarten wieder unter den entsprechenden Stapel schieben. Außerdem wird eine negative Siegpunktkarte des Gewinners an einen Mitspieler verschenkt.
Auch in der dritten Runde legen alle eine oder mehrere Karten verdeckt vor sich ab. Jetzt sind allerdings die Farben der ausgespielten Karten auch von Bedeutung, denn Zahlenkarten mit dem gleichen Farbwert wie die verbliebene Punktekarte werden doppelt gerechnet. Der Sieger erhält die letzte Punktekarte.
Bevor ein neuer Durchgang beginnt, darf jeder seine Kartenhand wieder auf sechs Karten ergänzen. Danach deckt man die nächsten Siegpunktkarten auf.
Spielende: Wenn einer der drei Stapel leer ist, wird nur noch der laufende Durchgang beendet. Danach zählt jeder seine Siegpunkte. Wer drei Karten mit Haien hat, bekommt dabei noch einen Bonus. Gleiches gilt für drei Karten mit dem selben Wert.
Kommentar: Das kleine Kartenspiel von Michael Schacht ist durchaus pfiffig, denn man kann in der Regel mit seinen Handkarten nicht immer überall gewinnen. Da macht es schon mal Sinn, in einer Runde bewußt eine Minuskarte zu ergattern, um sie dann später doch wieder loszuwerden. Kann ich nichts reißen, versuche ich zumindest, die wertvollste Karte zum Wegwerfen zu bringen oder unter den Stapel zu bugsieren. Da man nicht alle Handkarten in jeder Runde ausspielen braucht, kann man auch gezielt versuchen, bestimmte Farben zu sammeln, um dann geballt aktiv zu werden. Das Problem ist allerdings, daß man zwar erkennen kann, was in der folgenden Runde für Werte auftauchen werden, ihre Farben sind dagegen nicht bekannt. Je mehr Partien man spielt, desto eher kann man sich die Punktekarten, ihre Verteilung und die bereits verteilten Farben merken.
Die Grafik ist spartanisch, die Kartenqualität läßt aber keine Wünsche offen. Die Regel ist gut geschrieben und läßt die Spieler schnell losspielen. Dabei funktioniert das Spiel in jeder Besetzung, wird aber natürlich bei mehr Spielern noch unberechenbarer.
Fazit: Ein nettes Kartenspiel von Piatnik.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten sollte man durchaus auch heute noch nach der kleinen Schachtel Ausschau halten.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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