Spieletest für das Spiel : PLAYBOSS
Hersteller: Ravensburger 
Preis: n.b. 
empf.Alter: 16-99
Anzahl Spieler: 3-9
Erscheinungsjahr: 1977
noch erhältlich: Nein 
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Playboss-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 8 Spielfiguren, 1 Würfel, 8 Spieltafeln, 30 Risiko-Karten, 30 WEB-Chips, 20 Maschinen, 40 Waren, 8 Computer, 20 Arbeitskräfte, Spielgeld und Schecks
Aufmachung: In dem recht großen Karton sind Einschübe für die Geldwerte sowie einige Fächer, in denen der Rest des Materials liegt. Die Scheine und Schecks haben die Originalmotive der damaligen Geldscheine bzw. die Form eines Euroschecks. Die Spielsteine, Chips und Maschinen sowie Waren und Computer wie auch Arbeitskräfte sind aus Plastik und haben teilweise recht schreckliche Farben. Sie sind allerdings durchweg gut modelliert worden. Der Spielplan hat einen Plastiküberzug und zeigt einen Rundkurs mit verschiedenfarbigen Feldern sowie den sogenannten Markt, der aus acht Feldern mit je fünf Mulden besteht, in die Waren gelegt werden können. Die Spieltafeln zeigen verschiedene Bereiche eines Betriebes (Zwei Lager, Maschinensaal, EDV und WEB).
Ziel: Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Managers eines verarbeitenden Betriebes. Vor Beginn des Spieles wird eine Spielzeit festgelegt und jeder Spieler bekommt eine Spieletafel, eine Spielfigur und 10.000 DM. Die Risiko-Karten werden gemischt und neben dem Spielplan plaziert. Nach einer Spielrunde bekommt jeder Spieler nochmals 10.000 DM von der Bank. Somit hat man 20.000 DM als Startkapital. Ein Spieler startet und setzt seine Spielfigur auf das Startfeld. Entsprechend der Augenzahl des Würfels zieht er seine Spielfigur und kann dadurch auf verschiedenen Feldern landen.
Die häufigsten Felder sind die roten Entscheidungsfelder, auf denen man Waren aus dem Markt kaufen kann, das Geld in neue Maschinen stecken kann, Waren produziert, Fertigerzeugnisse wieder an den Markt verkauft oder man macht gar nichts.
Auf grünen Feldern kann man für 1000 DM einen WEB-Chip kaufen, den man dann in seinen Betrieb legt. WEB bedeutet WERBUNG, ENTWICKLUNG und BERATUNG. Mit mehreren WEBs kann man eine Rationalisierung durchführen (eine Maschine produziert doppelt so viel Waren), eine Werbeaktion starten (gibt mehr Geld beim Verkauf von Waren), Computer für ein Jahr mieten (halbieren Produktionskosten einer Ware) oder eine Versicherung abschließen, die den Betrieb vor Risiko-Karten schützen kann.
Kommt eine Spielfigur auf ein gelbes Kosten-Feld, so muß man entweder seine Fertigwaren zum halben Marktpreis verkaufen oder mit allen Maschinen bei festen Produktionskosten produzieren oder nichts erschaffen, dafür aber Stillstandskosten bezahlen oder gar einen WEB abgeben. Die Wahl hat der Spieler.
Bei einem blauen Feld wird eine Risikoarte genommen und befolgt. Das weiße Abschreibungsfeld sorgt für die Zerstörung einer Maschine bzw der Halbierung der Produktion einer rationalisierten Maschine.
Wenn man das Startfeld überquert, dann bekommt man nach der ersten Runde 10.000 DM als weiteres Startkapital und muß in allen anderen Runden ggf. Kreditzinsen bzw. Tilgungsraten zahlen. Dies sind immer 10% auf den geschuldeten Betrag. Man kann Kredite bei der Bank oder bei Mitspielern aufnehmen, allerdings nur in halber Höhe des Anlagevermögens (Maschinen & Computer). Rückkauf von Maschinen und Computern sowie Waren ist möglich.
Spielende: Nach einem Schlüssel werden die Geldmengen berechnet, wenn das Spiel nach einer gewissen Zeit endet. Sieger wird der Spieler mit dem meisten Geld, sofern man die 20.000 DM Anfangskapital herausgerechnet hat.
Kommentar: Ein recht realistisches Wirtschaftsspiel mit viel Taktik und Überlegungen und ein wenig Glück. Positiv ist anzumerken, daß man das oben vorgestellte Grundmodell noch erweitern kann, indem man freien Wettbewerb und Konkurrenz beim Einkauf zuläßt. Auch die Vertriebsorganisation und Besteuerung und schließlich ein Arbeitsmarkt können das Spiel erweitern. Auch Streiks sind möglich, Kündigungen, Arbeitslosenunterstützung, Aussperrung und andere Kleinigkeiten, die die Unternehmer ärgern können.
Fazit: Eine gelungene Wirtschaftsimulation, die aber nicht mehr im Handel erhältlich ist. Bei vielen Spielern sollte man schon 5-6 Stunden für das Spiel haben.
Wertung: Eines der besten Wirtschaftsspiele. Es bekommt 5 Punkte. Von diesem Spiel sollte man eine Neuauflage mit Erweiterungen machen (Export, Import), dann wäre es DAS Wirtschaftsspiel überhaupt.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite