Spieletest für das Spiel: PONTE
VECCHIO
Hersteller: eg-Spiele Preis: 45 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 1996 noch erhältlich: Ja Autor: Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
3 Brückenteile, 60 Läden, 55 Karten, 1 Spielfigur, Spielgeld
Aufmachung: Das
Spielbrett dient nur zum Arretieren der drei Brückenteile, die zusammen
eine schöne dreidimensionale Brücke über einen Fluß
bilden. Jedes Brückenteil besitzt fünf Stufen, auf die man die
Spielfigur ziehen kann. Es handelt sich hierbei um einen nett modellierten
dicken Händler. An beiden Seiten einer Stufe befinden sich Bauplätze
für jeweils einen Laden. Die Läden sind wie die Brücke und
die Spielfigur aus Kunststoff. Es gibt insgesamt fünf verschiedene
Farben.
Die Karten lassen sich ebenfalls in fünf
Farben aufteilen. Ein Karten-Satz besteht dabei aus Ziffern zwischen 10
und 100, sowie einer Spezialkarte. Das Spielgeld ist aus bedruckter Pappe
und in mehreren Werten vorhanden.
Ziel: Man versucht
durch geschicktes Bieten und Ziehen den Händler zu seinen Gebäuden
zu locken, damit er dort Geld ausgibt.
Am Anfang wird die Brücke aufgebaut und
jeder erhält die Läden einer Farbe, sowie die dazugehörigen
Karten. Die Spielfigur wird an ein Ende der Brücke gestellt und man
einigt sich auf einen Startspieler. Dieser teilt jedem 100 Geldeinheiten
aus.
Eine Spielrunde gliedert sich immer in zwei Phasen.
In der ersten Phase versteigert der aktive Spieler
den Bau eines Ladens. Die Gebote können reihum erhöht werden,
bis nur noch ein Spieler übrig bleibt, der den entsprechenden Betrag
an die Bank zahlt. Danach setzt der Spieler einen eigenen Laden auf ein
beliebiges freies Feld einer Stufe auf der Brücke.
In der zweiten Phase geht es darum, wer den reichen
Herrn bewegen darf. Jeder Spieler wählt dazu verdeckt eine seiner
Handkarten und legt sie aus. Diese gewählten Karten werden gleichzeitig
aufgedeckt und ausgewertet.
Grundsätzlich darf der Spieler die Figur
bewegen, der den niedrigsten Zahlenwert ausgespielt hat. Sollte es hier
mehrere Spieler mit dem gleichen Wert geben, geht das Recht an die Person,
deren Laden der Spielfigur in Blickrichtung am nächsten liegt und
die am Gleichstand beteiligt war. Sollte auch hier ein Gleichstand sein,
geht das Recht zur Bewegung an die nächsthöhere ausgespielte
Karte eines Mitspielers.
Die ausgespielten Karten bleiben offen auf dem
Tisch liegen und bilden persönliche Ablagestapel. Erst wenn alle Handkarten
ausgespielt wurden, nimmt sich jeder wieder seinen Kartensatz auf die Hand.
Der siegreiche Spieler in der zweiten Phase kann
die Spielfigur beliebig weit in Blickrichtung vorgehen lassen. Alternativ
kann er dieses Recht auch an Mitspieler verkaufen. Auf dem Zielfeld angekommen
geht der Händler in einem der maximal zwei Läden einkaufen. Der
Spieler, der die Figur bewegt hat, entscheidet, wo der Händler einkaufen
geht.
Der Besitzer des Ladens erhält soviel Geld,
wie die Karte angegeben hat, die der bewegende Spieler (!) ausgespielt
hat.
Die Spielfigur wird nach dem Setzen umgedreht,
wenn sie das letzte Feld auf der Brücke oder den letzten Laden erreicht.
Sie kann vom aktiven Spieler nach einer Bewegung gedreht werden, wenn sie
sich auf einem der letzten fünf Felder der Brücke befindet.
Eine Spielkarte ist ein Joker. Diese Karte ist
niedriger als alle anderen Kartenwerte und der Händler wird entsprechend
den eigenen Wünschen bewegt. Man erhält nun jedoch für jeden
eigenen Laden auf der Brücke 20 Geldeinheiten ausbezahlt.
Sind alle Felder auf der Brücke verkauft
oder besitzen die Spieler im 2-Personen-Spiel keine Häuser mehr, kommt
es zur Endrunde. Jeder nimmt dazu die ausgespielten Karten wieder auf die
Hand.
In der Endrunde wird nur noch die zweite Phase
gespielt, bei der es um die Bewegung der Figur geht.
Spielende: Wenn
alle Handkarten gespielt und abgerechnet sind, endet die Partie und es
gewinnt der Spieler mit dem meisten Bargeld.
Kommentar: Das Spiel
funktioniert nicht zu zweit und ist auch mit wenigen Personen nur eingeschränkt
spielbar. Bei einem Spiel zu fünft macht es jedoch einigen Spaß,
da man hier bei einem Erfolg in Phase 2 gut mit Mitspielern verhandeln
kann, um das Recht der Händlerbewegung zu veräußern.
Fazit: Nicht geeignet
für kleine Spielgruppen.
Wertung: Schade
eigentlich, daß man das Spiel eigentlich nur in voller Besetzung
spielen kann. Das Material ist schön und auch die Spielidee ist ganz
brauchbar und wurde gut umgesetzt. Insgesamt gesehen ist das Spiel „Ponte
Vecchio" dann aber doch nur Durchschnitt, was in unserer Bewertung 3 Punkte
zur Folge hat.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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