Spieletest für das Spiel : PONY EXPRESS
Hersteller: Abacus 
Preis: 53 DM 
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2-6 
Erscheinungsjahr: 1991 
noch erhältlich: Nein
Autor: Alan R. Moon
Besonderheit: 
Kategorie: Versteigerungsspiel 
Bewertungsbild Pony Express-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 7 Pferde, 7 Markierungssteine der Pferde, 1 Spieler-Markierungsstein, 42 Bewegungskarten, 6 Würfel-Karten, 6 Übersichtskarten, 5 Info-Karten, 7 Besitzkarten, 90 Chips, 1 Zehnseiter, 1 Spielblock
Aufmachung: Das Spielfeld zeigt sieben Wege von den Starthütten in die Stadt. Die Felder dieser Wege sind mit unterschiedlichen Farbmarkierungen versehen. Am unteren Ende des großen Spielplanes gibt es eine Tabelle für die Wettquoten und eine Tabelle zum Ablegen der Wettchips. Die Grafik ist als gut zu bezeichnen und paßt zum Spiel. Die Pferde sind aus Holz und sehen leider etwas plump aus. Die Markierungssteine der Pferde haben die gleichen Farben wie die Tiere und werden zur Anzeige der jeweiligen Wettquote herangezogen. Der letzte Markierungsstein zeigt immer den Startspieler einer Runde an. Die Bewegungskarten haben Zahlenwerte von 1-9 in verschiedenen Farben. Die Würfelkarten ordnen jedem Spieler einen Namen zu und haben im Rennen eine besondere Bedeutung. Die Übersichtskarten und die Infokarten zeigen die Verteilung der Zahlenwerte auf den Karten und die Wettquotenänderung beim Ausspielen einer Karte an. Die Besitzkarten kennzeichnen den Besitzer eines Pferdes. Demzufolge gibt es für jedes Pferd eine Karte. Mit den Plastikchips werden die Wetten abgegeben. Sie lassen sich gut übereinander stapeln. Der Zehnseiter hat Zahlenwerte von 0-9 und wird beim Rennen benötigt. Auf dem Spielblock trägt man die Punktzahlen jedes Spielers am Ende der Partie ein.
Ziel: Vor dem Spiel verteilt der Besitzer an die Spieler jeweils eine Würfelkarte, so daß ihnen ein Name zugeteilt wird. Dazu erhält jede Person eine Übersichts- und eine Info-Karte. Gemäß einer Grundaufstellung werden die sieben Besitzkarten der Pferde in eine Reihe gelegt und darunter kommt jeweils die angegebene Bewegungskarte (nicht in den Farben blau, rot oder weiß). Die Markierungssteine werden auf der Wett-Quoten-Tabelle in der Reihenfolge der Pferde gesetzt. Die restlichen Bewegungskarten mischt man nun und teilt dann gleichmäßig viele an die Spieler aus. Überzählige Karten werden beiseite gelegt, kommen im weiteren Spielverlauf jedoch noch ins Spiel. Anschließend bekommt jede Person am Tisch 15 Chips, die sie in Stapel zurechtlegt (5, 4, 3, 2, 1). Man einigt sich auf einen Starter, der den letzten Markierungsstein erhält.
Das Spiel besteht aus zwei Abschnitten, dem Poker und dem daran anschließenden Rennen. Beim Poker muß der aktive Spieler immer wetten, eine Karte ausspielen und schließlich die Wettquote ändern. In der ersten Runde setzt man den Stapel mit den 5 Wettchips ein und legt diesen in den Wettbereich des Spielplanes unter seinen "Namen" in der Zeile seines favorisierten Pferdes ab. In späteren Runden nimmt man immer den höchsten noch verbliebenen Chipstapel und setzt ihn auf ein beliebiges Pferd.
Als nächstes spielt man eine seiner Handkarten aus und plaziert sie versetzt unter eine Karte eines Pferdes. Es dürfen jedoch nie mehr als sechs Bewegungskarten unter einem Pferd liegen. Nachdem eine Karte gespielt wurde, schaut man sich die Wettquote an und prüft sie auf Veränderungen. Dazu zieht man die Differenz der letzten ausliegenden Karte mit der neu abgelegten Karte und vergleicht anhand einer Tabelle die Änderung der Quote. Der Wettstein des Pferdes wird dann nach oben oder unten korrigiert. Die Spezialkarte "Move up" bringt keine Änderung der Quote, unabhängig von der Höhe der Differenz.
Hat jeder einen Stapel Chips gesetzt, wechselt der Startspieler an den linken Nachbarn. Sind alle Karten gespielt, werden die Restkarten auf die letzten Pferde verteilt. Nun beginnt das Rennen.
Der Spieler, der die meisten Wettchips auf ein Pferd gesetzt hat, bekommt die Pferdekarte und die dazugehörigen Rennkarten. Hat man mehrere Pferde, so muß man die Karten streng voneinander trennen. Haben zwei Spieler gleich viele Chips eingesetzt, so geht der Gaul unkontrolliert ins Rennen.
Das Pferd mit der niedrigsten Quote startet auf der obersten Rennbahn des Spielplanes, die weiteren Pferde folgen gemäß der Wettquoten.
Das eigentliche Rennen beginnt mit dem Pferd auf der obersten Bahn. Dessen Besitzer spielt eine der vorhandenen Rennkarten des Pferdes aus und bildet damit einen eigenen Ablagestapel für dieses Pferd. Grundsätzlich kann man mit seinem Pferd einen Schritt machen, unabhängig vom Wert und der Farbe der ausgespielten Karte. Beginnt das Pferd auf einem farbigen Feld und spielt man eine Karte gleichen Farbtyps, kann man ein Extrafeld weit ziehen.
Man kann ferner ein schnelleres Tempo reiten. Dazu nimmt man den 10-Seiter und würfelt. Ist die Augenzahl kleiner oder gleich der Zahl auf der Karte, zieht man ein zusätzliches Feld, ansonsten bleibt das Pferd diese Runde stehen. Bei einem riskanten Ritt wird ein zweites Mal gewürfelt, um so noch ein Feld voranzukommen. Versagt man hier, bleibt das Pferd natürlich stehen.
Wird die "Move up"-Karte gespielt, kommt das zugehörige Pferd auf gleiche Höhe zum nächstvorderen Gaul. Kann ein Pferd ins Ziel kommen, muss es hineingesetzt werden.
Unkontrollierte Pferde werden mit gemischten Bewegungskarten vorangesetzt. Unter bestimmten Voraussetzungen riskiert man mit diesem Pferd auch schnelles und riskantes Tempo.
Durch Abgabe der Würfelkarte kann ein Spieler einmalig einen schlechten Wurf erneut durchführen.
Spielende: Nach den ersten drei Pferden im Ziel endet das Rennen und es kommt zur Punktausschüttung. Die siegreichen Reiter bekommen eine Grundpunktzahl und anschließend verrechnet man die eingesetzten Chips der Spieler auf die siegreichen Pferde und die dazugehörigen Wettquoten. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.
Kommentar: "Pony Express" ist stark gewöhnungsbedürftig. Aufgrund der komplexen Regeln kann das Spiel in den ersten Partien nicht sehr nach eigenen Wünschen beeinflußt werden. Die Faszination stellt sich während des Spielens nicht ein. So fehlt den Leuten die Motivation zu weiteren Partien, obwohl die Spielmechanismen an sich nicht schlecht sind.
Fazit: Nur für ausdauernde Spieler mag dieses Spiel zu einer Perle avancieren.
Wertung: 3 Punkte. Otto-Normalspieler ist sicherlich überfordert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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