Spieletest für das Spiel : PORTAL
Hersteller: Wizard of the Coast/Amigo
Preis: 18 DM 
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2 
Erscheinungsjahr: 1997
noch erhältlich: Nein
Autor: Richard Garfield
Besonderheit:
Kategorie: Kartenspiel 
Bewertungsbild Portal-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 2 Kartensätze mit je 35 Karten, 2 Spielunterlagen, 1 Spielhilfe, 1 Regelbuch
Aufmachung: Die Karten der beiden Kartensätze sind vorsortiert und können in Einführungspartien gespielt werden. Die Spielhilfe ist gut aufgebaut und führt schrittweise in das komplexe Kartenspiel ein. Leider ist nur ein Exemplar für beide Spieler vorhanden. Das erweiterte Regelbuch erklärt noch einmal alle Regeln ausführlich, allerdings mit weniger Beispielen. Die Spielkarten sind optisch größten Teils hervorragend. Sie bestehen aus einem Bild mit dem Namen der Karte, den Spruchkosten, einem Ereignistext und/oder Begleittext sowie ggf. die Stärke der Figur inkl. deren Verteidigungswert. Zwei Spielunterlagen sorgen in den ersten Partien für Ordnung auf dem Tisch.
Ziel: "Magic" ist ein Sammelkartenspiel, d.h. es gibt eine bestimmte Anzahl von Karten, die man zum Spielen benötigt. Diese wählt man aus allen seinen vorhandenen Karten nach gewissen Regeln aus und tritt dann in einem Duell gegen einen oder mehrere Gegner an. Es gibt verschiedene Kartentypen: Länder (dienen zur Produktion von Mana, welches zum Ausspielen anderer Karten benötigt wird), Kreaturen (die den Spieler angreifen oder ihn verteidigen) und Hexereien (Zauber, die im eigenen Zug eingesetzt werden können). Käufliche Erweiterungen können andere Kartentypen hervorbringen.
Auf der Spielunterlage markiert sich jeder Spieler seine 20 Lebenspunkte und das Spiel kann beginnen. Jeder Spieler hat sein sogen. "Deck" aus 60 Karten zusammengestellt und mischt dieses gründlich. Danach wird es vor dem Spieler so abgelegt, daß man die Kartenrückseiten des Stapels sehen kann. Jeder zieht sich nun 7 Karten vom Stapel und nimmt diese auf die Hand. Befinden sich keine Länderkarten darunter, so darf man seinen Stapel erneut mit den Handkarten mischen und noch einmal ziehen. Gleiches gilt, wenn man nur Länder besitzt.
Das Spiel wird abwechselnd gespielt und durchläuft mehrere Phasen, bevor der folgende Spieler am Zug ist. In der ersten Phase wird jede Karte, die vor diesem Spieler ausliegt, enttappt. Dies bedeutet, daß eine Karte, die vorher aktiviert und dadurch um 90 Grad gedreht wurde, wieder in die Ausgangsstellung gelangt und somit zur Benutzung freisteht. Das Enttappen ist freiwillig und ein Spieler kann teilweise darauf verzichten.
Anschließend folgt die Versorgungsphase, in der bestimmte Kreaturen/Sprüche mit Mana versorgt werden müssen.
Die nun folgende Hauptphase hat drei wesentliche Unterpunkte, die in beliebiger Reihenfolge ausgeführt werden können. Zum einen darf man eines seiner Länder auf der Hand ausspielen und offen vor sich auslegen. Dieses kann sofort Mana produzieren, wenn dessen Spieler es möchte. Ein Spieler darf in dieser Phase beliebig viele Zaubersprüche (Hexereien) aussprechen, wenn er dafür die erforderliche Anzahl an farblich passender Mana aktivieren kann (und er die entsprechenden Länder dazu dreht). Auch das Ausspielen von mehreren Kreaturen ist möglich, wenn man deren Kosten bezahlen kann.
Der größte Teil der Hauptphase beschäftigt sich dann mit dem Angriff auf den Gegenspieler, bei dem die Kreaturen den Spieler direkt angreifen und ggf. von dessen Kreaturen ganz oder teilweise geblockt werden. Kämpferische Finessen einzelner Karten gibt es in dieser vereinfachten Version von Magic nicht, von "Fliegend" und "Tarnung" einmal abgesehen.
Nach einem Angriff werden die verbrauchten Sprüche und zerstörten Kreaturen auf einen Ablagestapel gelegt und sind somit vorerst aus dem Spiel.
Die letzte Phase in einer Spielrunde besteht im Ablegen einer Spielkarte aus der Hand auf den Ablagestapel, wenn man mehr als 7 Handkarten besitzt. Danach wird der Spielzug beendet und die verletzten Kreaturen einer Spielrunde werden wieder regeneriert. Es folgt der nächste Mitspieler.
Spielende: Das Spiel endet, wenn nur noch ein Spieler mit Lebenspunkten im Spiel ist.
Kommentar: "Magic" läßt sich nicht mit wenigen Worten fassen, denn dazu ist das Spiel einfach zu komplex. Der große Nachteil dieser Art von Spielen ist es, daß sie sehr teuer werden können, wenn man nicht aufpaßt. Die normalen Packungen im Handel erhalten immer eine zufällige Auswahl von Karten nach bestimmten Häufigkeiten, so daß man später viele Karten in rauhen Mengen hat, die gemeinen Karten teilweise aber eben fehlen, weil sie selten sind. Wenn man einigermaßen gut anfangen will, so benötigt man je zwei Startsets und 3 Boosterpackungen für eine gute Kartenauswahl. Für das Geld bekommt man aber zugegebenermaßen ein faszinierendes Kartenspiel, welches durch die eigene Auswahl an Karten ungeahnte taktische Möglichkeiten bietet. Die Vielzahl von Serien in Deutsch und Englisch bieten weit über 1000 verschiedene Karten.
Fazit: Ein nicht ganz billiges Kartenspiel-Vergnügen, wobei die Betonung hier wirklich auf Vergnügen liegt.
Wertung: "Portal" schneidet im direkten Vergleich zum Mutterspiel "Magic die Zusammenkunft" etwas schlechter ab, da auf viele Kartenarten und Attribute verzichtet wurde. Aber der Verzicht erleichtert sicherlich den Einstieg in das faszinierenste Kartenspiel der 90er Jahre. Wir haben uns entschlossen, dieser einfacheren Version 5 Punkte von maximal 6 möglichen zu geben. Ein Spiel, daß man unbedingt einmal antesten sollte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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