Spieletest für das Spiel: PORTOBELLO MARKET
Hersteller: Schmidt                   
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Thomas Odenhoven
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2007
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Portobello Market-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Spielertableaus, 4 Wertungssteine, 20 Aktionsplättchen, 96 Marktstände, 11 Kunden, 1 Polizist, 1 Beutel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Stadtplan mit einem Wegenetz. Die Wege sind dabei in einzelne Felder unterteilt, die unterschiedliche Punktwerte besitzen. Die Kreuzungspunkte haben dagegen keine Zahlenwerte. Es gibt zwölf Distrikte, die durch die Wege eingeschlossen werden und auf denen sich der Polizist bewegen kann. Mit Hilfe kleiner Wertungssteine wird der Punktwert jedes Spielers während des Spiels angezeigt. Die Punkteleiste verläuft außen um den Spielplan herum.
Jeder Spieler besitzt ein Tableau, welches einen Marktstand symbolisiert. Dazu hat er drei passende Aktionsplättchen mit Zahlenwerten, die angeben, wie viele Aktionen der Spieler durchführen darf. Einige neutrale Aktionsplättchen liegen im Vorrat und werden unter bestimmten Bedingungen ausgegeben.
Mit Hilfe der Marktstände markieren die Spieler ihre Verkaufsstände beim Portobello Market. Jeder Marktstand belegt dabei ein Wegfeld. Die Kunden in Form großer Figuren werden auf die Kreuzungen zwischen den Straßen gestellt und zeigen an, wie hoch die Siegpunkte bei einer Wertung werden. Es gibt drei verschiedene Kundentypen.
Ziel: Alle Spieler versuchen, möglichst viele Stände gewinnbringend auf den Straßen zu plazieren.
Am Anfang werden die Spielfarben zugeteilt. Jeder Spieler bekommt ein Tableau und drei gleichfarbige Aktionsplättchen, die er unterhalb des Tableaus mit der Zahlenseite nach oben ablegt. Die neutralen Aktionsplättchen werden offen neben dem Spielplan gestapelt, wobei die höheren Werte oben liegen müssen. Zehn Kunden kommen in den Beutel, der Lord wird dagegen neben den Spielplan gestellt. Dort steht zu Beginn der Partie auch der Bobby.
Bevor der Startspieler beginnt, darf dessen rechter Nachbar den Bobby auf einen beliebigen Distrikt seiner Wahl setzen. Dann wählt der Spieler eines seiner offenen Aktionsplättchen aus und legt es neben das Spielertableau. Die Zahl auf dem Plättchen gibt an, wie viele Aktionspunkte der Spieler besitzt. Nachdem man alle Aktionspunkte verbraucht hat, wird das Plättchen umgedreht und bleibt so
lange verdeckt, bis der Spieler alle Aktionsplättchen vom Tableau entfernt hat. Erst danach werden die Aktionsplättchen wieder offen an das Tableau gelegt.
Eine Aktion kann entweder das Aufstellen eines Marktstandes sein oder das Plazieren eines Kunden.
Entscheidet man sich dazu, einen Marktplatz aufzustellen, muß dies direkt an einer Straße geschehen, an der der Bobby sich befindet. Beim ersten Marktstand einer Gasse kann der Spieler frei wählen, an welches Ende er den Marktstand setzen will, alle weiteren Marktstände müssen jedoch immer direkt angrenzend gebaut werden, so daß immer eine durchgehende Reihe entsteht. Auf jedem Feld darf nur ein Marktstand abgestellt werden.
Um einen Kunden zu setzen, muß der Spieler ebenfalls einen Aktionspunkt ausgeben. Der Kunde wird dann blind aus dem Beutel gezogen und anschließend auf eine beliebige freie Kreuzung gesetzt.
Während des Spielzugs ist es jederzeit möglich, den Bobby von einem Distrikt in einen benachbarten Distrikt zu versetzen. Dies kostet jedoch eventuell Siegpunkte, wenn der Spieler auf der übersprungenen Gasse nicht die Mehrheit an Marktständen besitzt.
Sobald eine Straße vollständig bebaut ist und an ihren beiden Kreuzungen jeweils ein Kunde steht, kommt es zur Wertung dieser Straße. Dabei erhalten die Spieler so viele Siegpunkte, wie die Zahlenwerte bei ihren eigenen Marktständen anzeigen. Je nach Farbe der beiden angrenzenden Kunden kommt noch zusätzlich ein Multiplikator dazu.
Eine Alternative zum Einsetzen von Ständen und Kunden ist das Ablegen eines offenen Aktionsplättchens (mit dem Wert 2 bzw. 4) auf einem Distrikt. Andere Aktionen kann man dann in diesem Spielzug nicht mehr durchführen. Durch das Ablegen findet sofort eine außerordentliche Wertung nur für diesen Spieler statt. Dabei wird die Anzahl der eigenen Marktstände mit dem abgelegten Wert des Zahlenplättchens multipliziert und gutgeschrieben. Es spielt keine Rolle, ob die Straßen schon komplett belegt sind oder nicht. Auf jedem Distrikt kann nur eines der Aktionsplättchen liegen.
Nach der Wertung erhält der Spieler das oberste neutrale Aktionsplättchen vom Stapel und legt dieses verdeckt neben sein Tableau. Es kann nicht für weitere Distriktwertungen genutzt werden.
Sobald der letzte Kunde aus dem Sack gezogen wurde, wird die Lord-Figur auf die letzte freie Kreuzung gestellt. Dies gilt nicht als Aktion.
Spielende: Wenn ein Spieler seinen letzten Marktstand verbaut hat, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt. Danach wird ggf. noch eine Wertung der Straßen mit dem Lord als Eckpunkt durchgeführt, sofern dieser ins Spiel gebracht wurde. Die Straßen, die an die Figur des Lords angrenzen, werden dabei auch gewertet, wenn sie unvollständig bebaut wurden.
Kommentar: „Portobello Market“ besticht vor allem durch seine eingängigen Regeln und eine recht kurze Spieldauer. Mit ca. 30 Minuten ist das Spiel in jeder Besetzung flink zu spielen, da die Entscheidungen in den meisten Fällen schnell durchdacht sind. Trotzdem hat das neue Spiel von Schmidt ein gewisses Potential und einen kleinen Ärgerfaktor, wenn man den Bobby so stellt, daß der nachfolgende Spieler entweder seine Märkte auf schlechte Felder setzen muß oder den Bobby bewegt, wodurch man selbst und andere dann durch Siegpunkte vom aktiven Spieler profitieren können. Straßenzüge, an denen man alleine steht, bringen zusätzlich die Gefahr, daß nur minderwertige Kunden an den Kreuzungen abgestellt werden. Zu zweit ist es ein wenig taktischer, da man hier öfter an die Reihe kommt und die guten eigenen Straßenzüge leichter schützen kann.
In der Variante werden die Kunden vor Beginn des Spiels direkt aus dem Beutel gezogen und in einer Reihe aufgestellt. Möchte man nun einen Kunden einsetzen, muß dies in der zu Beginn gezogenen festen Reihenfolge geschehen. Bei dieser Variante hat man etwas bessere Möglichkeiten, um die Wertungen von Straßen zu forcieren, ohne daß dabei der Spielfluß leidet.
Die Grafiken von Michael Menzel sind ansprechend und schön. Sie passen stimmungsvoll zum restlichen Spielmaterial, obwohl das Tableau im eigentlichen Sinn keinen Zweck erfüllt. Kritik am Material gibt es allenfalls beim Stoff-Sack, der bei unserem Exemplar recht dünn war und es erlaubt, die im Innern befindlichen Figuren schemenhaft anhand ihrer Farben zu erkennen.
Fazit: Ein gutes und ansprechendes Familienspiel.
Wertung: Von unseren Spielern gibt es gute 4 Punkte für „Portobello Market“. Es bietet solide Spielekost mit eingängigen Mechanismen und eignet sich auch gut als letztes Spiel eines Spieleabends, da die Mitspieler taktisch nicht überfordert werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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