Spieletest für das Spiel: POSEIDONS KINGDOM
Hersteller: Fragor Games              
Preis: 60 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2011     
noch erhältlich: Nein
Autor: Lamont Brothers
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2015
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Poseidons Kingdom-Pressefoto

Ausstattung: 1 Meeresplan, 1 Kraken-Tableau, 8 Krakenkorallen, 26 Korallenstock-Plättchen, 16 Startkorallen, 12 Spielfiguren, 1 Hai, 55 Würfel, 24 Gerettet-Plättchen, 36 Skelettmarker, 24 Freundes-Plättchen, 1 Welle
Aufmachung: Der Meeresplan zeigt eine Reihe von Wellen, die auf den Strand zulaufen. Außen am Rand befindet sich dabei ein Rundkurs mit einer Abkürzungsmöglichkeit. Auf dem Rundkurs laufen der Hai und die Spielfiguren.
Das Krakentableau zeigt den Bösewicht mit sechs Fangarmen, in denen er die Freunde jedes Spielers gefangen hält. Jeder Fangarm hat eine Würfelaufgabe, die zum Befreien der Freunde notwendig ist. Auf größeren Feldern laufen ebenfalle Figuren um den Kraken herum. Am oberen Rand des Tableaus gibt es Ablagepositionen für die Krakenkorallen. Sie haben Werte von 3 bis 10.
Bei den Korallenstock-Plättchen handelt es sich um Doppel-Sechsecke, auf denen jeweils zwei unterschiedliche Symbole zu sehen sind. Die Startkorallen bilden vier Sets aus Doppel-Sechsecken, mit denen jeder Spieler seinen Grundstock bildet.
Für alle gibt es jeweils drei wundervoll gestaltete Meeresbewohner, mit denen man um die Krake und um den Spielplan zieht. Ein Hai als neutraler Widersacher ist aus dem gleichen Material gefertigt und ebenfalls ein optischer Leckerbissen.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter, die es in Spielerfarben und einer fünften neutralen Farbe gibt.
Die Gerettet-Plättchen geben unterschiedlich viele Siegpunkte. Für jeden Arm des Kraken gibt es einen eigenen Stapel mit unterschiedlichen Werten. Je früher man einen Freund rettet, desto mehr Punkte bekommt man als Belohnung.
Bei den Skelettmarkern handelt es sich um kleine Scheiben, die auf die Korallenplätze kommen, wenn der Hai ein eigenes Tier erwischt und frißt. Sie blockieren das darunterliegende Symbol dann.
Die Freundesplättchen sind ebenfalls kleine Pappscheiben, die an den Fängen des Kraken liegen und von diesem bedroht werden.
Die Welle ist ein Papp-Element aus mehreren Teilen, welches zusammengesteckt werden muß. Auf einer Kante können Würfel abgelegt werden, die sich später dann durch Kippen der Welle in die Meereszonen des Spielplans ergießen.
Ziel: Man versucht, seinen Freund vor dem Kraken zu retten und möglichst wertvolle Schätze aufzusammeln.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Spielfarbe und nimmt sich die drei Figuren, die sechs Freunde, passende Würfel und ein Set mit Korallen.
Der Spielplan kommt in die Tischmitte, die Welle wird an die Tiefseekante gestellt. Das Krakentableau kommt daneben und wird mit jeweils einer Spielfigur jedes Spielers versehen. Die Freunde werden an die Arme des Ungeheuers gelegt. Dann legt man die gemischten Krakenkorallen oberhalb dieses Tableaus verdeckt ab.
Die beiden restlichen Spielfiguren kommen auf die Startfelder des Spielplans. Auch der Hai wird auf einem bestimmten Feld des Rundkurses abgestellt.
Schließlich sortiert man die Gerettet-Plättchen nach ihren Arten und bildet Stapel, bei denen die höchsten Werte jeweils oben in jedem Stapel sind. Skelettplättchen, neutrale Würfel und die Korallenstock-Plättchen kommen neben die Spielfläche.
Jeder bildet mit seinen Start-Korallen ein kleines Riff und legt die Teile nebeneinander aus. Dann wird die Welle mit neutralen und einigen Würfeln der Mitspieler bestückt. Ist dies geschehen, läßt man sie kippen und die Würfel kullern auf den Spielplan. Sind Würfel vom Plan gefallen, stellt man sie wieder auf die Welle zurück. Würfel, die auf den Abgrenzungen zweier Wellenbereiche liegen, werden näher zum Strand plaziert. Durch Addition der Ergebnisse ermittelt man den Startspieler. Von diesem aus gesehen, plaziert jeder wieder neue Würfel auf der Welle. Zum Abschluß der Vorbereitungen bewegen sich noch die Spielfiguren einige Schritte um das Korallentableau herum.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug einige der folgenden Aktionen durchführen: Korallenstock ausbauen oder die Riesenwelle beladen, eine Figur auf dem Spielplan ziehen, Nahrung aufnehmen und schließlich den Hai bewegen.
Als erstes entscheidet man sich für den Ausbau des eigenen Korallenstocks oder man belädt die Welle.
Beim Ausbau wählt man eines der vorhandenen Plättchen aus und legt dieses angrenzend an den eigenen Stock oder man legt es alternativ auf zwei Felder seines Riffs. Beide überbauten Felder müssen dabei zu verschiedenen Plättchen gehören. Skelettmarker und abgelegte Würfel darf man nicht überbauen. Möchte man dagegen die Welle beladen, werden einige Würfel aus dem eigenen Vorrat dazu verwendet. Die Höhe des passenden Symbols im Korallenstocks gibt vor, wie viele Würfel man plazieren darf. Die maximale Anzahl an Würfeln auf der Welle ist über die Spielerzahl festgelegt.
Danach muß der Spieler eine eigene Figur auf dem Rundkurs des Spielplans ziehen. Die größte Höhe der Koralle mit einem Bewegungssymbol ist dabei ausschlaggebend. Man muß die volle Zugweite nicht ausnutzen, sich aber mindestens ein Feld bewegen. Am Hai kommt man nicht vorbei.
Die Nahrungsaufnahme ist freiwillig. Die gerade gezogene Figur kann die Nahrungswürfel in ihrem Wellenabschnitt des Spielplans aufnehmen. Auch hier wird die Anzahl über das höchstgelegene Nahrungssymbol im eigenen Korallenstock definiert. Die Würfel kann man auf passenden Feldern des eigenen Korallenstocks einlagern oder verwenden, um einen Freund zu befreien. Bei der Befreiung dürfen eingelagerte Würfel genutzt werden. Der Freund wird aus den Fängen des Kraken geholt. Als Belohnung erhält man zudem das oberste Gerettet-Plättchen von diesem Tentakel. Die Farben der so genutzten Würfel sorgen für Bewegungen der Spielfiguren der Mitspieler am Krakentableau. Besetzte Felder werden übersprungen und nicht mitgezählt. Nur auf dem großen Feld am Kopf können mehrere Figuren stehen. Eine Figur, die dieses besondere Feld erreicht bleibt stehen, darf aber sofort einen Freund kostenlos befreien. Der Spieler kann zudem noch unter eine Kraken-Koralle schauen, um sich deren Siegpunkte bis zum Ende der Partie zu merken.
Zum Ende des Spielzugs bewegt sich der Hai. Die Zugweite wird dabei durch die kleine Ziffer vorgegeben, die bei der soeben gezogenen Spielfigur steht. Erreicht der Hai eine Spielfigur, wird diese gefressen. Der Spieler nimmt einen Skelettmarker und legt diesen auf ein unbesetztes Feld seines Korallenstocks. Ein darunterliegendes Symbol wird unwirksam und kann nicht überbaut werden. Dann wird die Spielfigur neu eingesetzt.
Läuft der Hai über ein Würfelsymbol auf dem Spielplan, kommt ein weiterer neutraler Würfel auf die Welle.
Ist die Welle am Ende des Spielzugs komplett besetzt, wird sie vorsichtig gekippt. Wie gewohnt kommen Würfel, die neben den Spielplan gerollt sind, wieder auf die Welle zurück. Würfel auf der Grenze zwischen zwei Bereichen schiebt man näher zum Strand. Nach dem Auslösen der Welle wird außerdem der Hai gedreht und schwimmt von nun an in die andere Richtung. Schließlich erhält jeder noch eine Bonusaktion in Abhängigkeit der Würfelsumme seiner Würfel in der Bucht.
Hat ein Spieler den letzten Freund befreit, sind alle Spieler noch genau einmal am Zug. Die letzte Runde funktioniert weitestgehend wie die anderen, allerdings hat man beim Fressen von Nahrung auch die Möglichkeit, Krakenkorallen aufzunehmen.
Spielende: Nach dem letzten Spielzug erfolgt die Endwertung. Es gibt Punkte für die Gerettet-Plättchen und für Krakenkorallen. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme gewinnt.
Kommentar: Wie bei den Lamont-Brüdern üblich, sind auch in diesem Spiel die Figuren total süß und fordern förmlich zum Spielen auf. Auch die Welle macht einen sehr durchdachten Eindruck und funktioniert tadellos.
Das Spiel selbst konnte uns allerdings nicht so begeistern. Der Aufbau des Korallenstocks ist meist recht mühsam und sieht optisch nicht sehr schön aus. Die einzelnen Spielelemente passen irgendwie nicht so recht zusammen. Besonders das banale Bilden von Sets, mit denen man seine Freunde befreit, sorgte oft für Stirnrunzeln.
Das Spiel benötigt sehr viel Platz, weil man neben zwei Spielplänen ja auch noch die Korallenstöcke und das allgemeine Spielmaterial unterbringen muß.
Die Anleitung ist ausführlich, macht aber keinen besonders gut gegliederten Eindruck. Beim Nachschlagen ist jedes Mal Suchen angesagt. Die lustigen Wortspiele des Übersetzers stören dabei sogar den Lesefluß.
Fazit: Ein typisches Fragor-Spiel, was vom Spielerischen her eher Mittelmaß ist, aber durch seine Optik überzeugt.
Wertung: Mit guten 3 Punkten ist das Spiel eher etwas für Sammler.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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