Spieletest für das Spiel: PREMIERE
Hersteller: db-Spiele Preis: 65 DM empf.Alter: ? Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: nach 1992 noch erhältlich: Nein Autor: Dirk Henn Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Ausstattung: 1 Städteplan,
1 Agenturplan, 6 Übersichtskarten, 24 Punkteplättchen, 120 Karten,
1 Stift, Spielgeld
Aufmachung: Der
Städte-Plan zeigt fünf verschiedene Städte, in denen Musicals
aufgeführt werden. Jede Stadt hat sechs Felder, auf denen die Musicals
nach Werten sortiert Platz finden. Neben jedem Feld befinden sich Siegpunkte,
um die es in der Endabrechnung geht. Aufführungen in Metropolen bringen
mehr Punkte als in Kleinstädten. Dort ist ein Verriß allerdings
auch nicht ganz so schlimm.
Auf den Informationstafeln stehen die vier aufzuführenden
Stücke und deren Hauptpersonen nebst einem Bonus, wenn man keine Fehlbesetzung
im Team hat. Das Spielgeld gibt es in drei verschiedenen Größen
und ist ausreichend vorhanden. Der Agentur-Plan zeigt vier Felder, auf
denen Künstler-Karten liegen. Diese steigen im Preis von rechts nach
links an.
Die Künstler zeigen neben einem Namen auch,
in welchem Musical sie welche Rolle spielen können. Laien-Darsteller
sind universell einsetzbar, bringen für das Musical aber nur wenige
Punkte. Wie gut eine bestimmte Person bei einem Musical ist, zeigt der
Zahlenwert neben dem Kennbuchstaben für eine Rolle des Bühnenstückes.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz aus
vier verschiedenen Punkte-Kärtchen mit einheitlichem Symbol. Auf diese
Kärtchen kann man seine Punktzahl mit Hilfe eines Spezialstiftes schreiben
und bei einer Beleihung darunter den neuen Stand. Die so gekennzeichneten
und aufgeführten Stücke kommen dann auf den Städte-Plan.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, seine Bühnenstücke möglichst gut zu besetzen und
viele Siegpunkte zu bekommen.
Am Anfang erhält jeder einen Satz an Punkte-Kärtchen
und eine Übersichtskarte. Spielen weniger als vier Personen mit, erhält
jeder zwei Sätze. Die eventuell übriggebliebenen Kärtchen
erhalten vorgegebene Werte und werden neben den Spielplan gelegt. Die Künstler-Karten
mischt man gut durch und legt die obersten vier Karten offen auf die Agentur-Felder.
Das Startkapital variiert je nach Spielerzahl. Es beträgt 18 oder
36 Geldeinheiten.
Ist man am Zug, kann man drei Aktionen nacheinander
ausführen. Als erstes darf man einen Kredit auf ein bereits inszeniertes
Musical aufnehmen, wenn man nicht genug Geld besitzt. Jedes Musical kann
nur einmal beliehen werden. Pro Punkt, den man abgibt, bekommt man 1 Geldeinheit
ausbezahlt, jedoch nie mehr als zehn Einheiten. Ist das Musical bereits
sechsmal inszeniert, gibt die Bank keinen Kredit mehr auf diese Stücke.
Der neue Wert des Musicals wird auf dem Kärtchen eingetragen und ggf.
tauscht es dann mit einem oder mehreren Musicals die Position in der Rangliste.
Die zweite Aktionsmöglichkeit besteht im
Austausch aller in der Agentur ausliegenden Stars. Diese werden gegen eine
Zahlung von 2 Geldeinheiten auf den Ablagestapel gelegt und gegen neue
ersetzt. Dies kann man auf Wunsch auch mehrfach wiederholen. Sollte der
Ziehstapel aufgebraucht sein, mischt man den Ablagestapel gut durch und
nimmt diesen als Ziehstapel.
Während die ersten zwei Aktionen freiwillig
waren, ist die dritte Aktion Pflicht im Spiel. Ein Spieler muß entweder
einen Künstler aus der Agentur engagieren oder ein Musical aufführen.
Nimmt man sich einen Künstler, zahlt man den Betrag, der neben dem
jeweiligen Feld steht (0 bis 3 Geldeinheiten). Alle Karten links von diesem
Künstler fallen nun im Preis und werden um ein Feld verschoben. Auf
das leere und teuerste Feld an der rechten Seite kommt anschließend
ein neuer Künstler.
Eine Aufführung kann immer dann gemacht
werden, wenn man genau so viele Karten eines Musikstückes auslegen
kann, wie durch die Informationskarte gefordert wird. Nach einer Auslage
darf die Kartenhand maximal aus zwei Karten bestehen, beim letzten Stück
sogar nur eine Karte. Es werden die Punkte für alle richtig besetzten
Spieler gezählt, Fehlbesetzungen bringen keine Punkte. Können
zwei Schauspieler die gleiche Rolle, muß sich der aktive Spieler
entscheiden, wer von beiden den Part übernehmen soll. Provinzschauspieler
bringen nur wenige Punkte, lassen sich dafür allerdings überall
einsetzen und sind nie eine Fehlbesetzung.
Gelingt es, ein Musical ohne Fehlbesetzung aufzuführen,
gibt es Bonuspunkte, die der Informationskarte zu entnehmen sind. Die Punkte
werden addiert und auf das eigene Musicalkärtchen geschrieben. Anschließend
kommt dies auf den Städte-Plan. Liegt noch kein anderes Bühnenstück
mit dem gleichen Thema aus, darf man sich eine unbesetzte Stadt aussuchen,
in der die Premiere stattfinden soll. Das Kärtchen wird dann auf die
oberste Position gelegt.
Sollte schon ein gleiches Musical aufgeführt
sein, wird das neue Musical in der gleichen Stadt inszeniert. Die Positionen
der Kärtchen ergeben sich immer aus deren Zahlenwerten. Die höchsten
Kärtchen liegen oben, die niedrigeren darunter. In dem Moment, in
dem ein Musical aufgeführt wird, kommen auch die entsprechenden "besitzlosen"
Kärtchen ins Spiel und werden ebenfalls eingereiht. So ist gewährleistet,
daß bei zwei bis sechs Spielern immer alle Musicals sechsmal aufgeführt
werden.
Nach der Punktberechnung gehen die eingesetzten
Karten ganz aus dem Spiel.
Spielende: Liegen
alle Musicals aus, ist das Spiel zu Ende. Jeder zählt die Siegpunkte,
die neben seinen Aufführungen stehen, zusammen und es gewinnt, wer
die höchste Gesamtsumme aufweisen kann.
Kommentar: „Premiere"
begeistert, weil es mit beliebiger Spielerzahl gleichgut zu spielen ist
und nicht weniger Spielspaß bietet. Das Spiel hat ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen Glück (Karten ziehen) und Taktik (Gegnern
gute Musiker wegnehmen oder Austausch der Agenturkarten). Man ärgert
sich des öfteren, zahlt es den Mitspielern aber meist mit gleicher
Münze heim. Die Regeln sind einfach und gut erklärt, Beispiele
helfen beim Verständnis. Einzig Material und Grafik des Kleinverlages
sind nicht so überzeugend gelungen.
Fazit: Ein wunderbares
Familien-Spiel.
Wertung: Wir geben
dieser Version gute 5 Punkte. Die Neuauflage ist bei Queen Games erschienen
und heißt dort „Atlantic Star".
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de