Spieletest für das Spiel: PRIVACY
Hersteller: Amigo Preis: 30 Euro empf.Alter: 16- Anzahl Spieler: 5-12 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Reinhard Staupe Besonderheit: Kategorie: Kommunikationsspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
12 Einstellscheiben, 90 Fragekarten, 120 Markierungssteine, 12 Sichtschirme,
12 Spielfiguren, 1 Beutel
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt einen Rundkurs mit 30 Feldern. In der Mitte befinden sich
Ablageflächen für die eingesetzten Markierungssteine und die
Fragekarten.
Die Einstellscheiben haben einen Pfeil in der
Mitte und können auf Werte zwischen 0 und 12 eingestellt werden.
Jede Fragekarte besitzt vier Fragen, die der
gesamten Spielgruppe gestellt werden können. Auf der Rückseite
jeder Karte befindet sich eine Zahl zwischen 1 und 4.
Mit Hilfe der Markierungssteine geben die Spieler
ihre Antwort auf die gestellte Frage. Ein orangefarbener Quader bedeutet
dabei „Ja", während die Farbe schwarz für „Nein" steht. Damit
man die Antworten den Spielern nicht zuordnen kann, hat jeder eine gewisse
Anzahl an Steinen hinter einem Sichtschirm und man steckt sein Antwortklötzchen
immer in den Stoffbeutel.
Die Spielfiguren sind aus Kunststoff gefertigt.
Sie zeigen ein stilisiertes Fragezeichen-Symbol.
Ziel: Man versucht
einzuschätzen, wie viele Spieler auf eine gestellte Frage mit „Ja"
antworten. Je besser die Einschätzungen sind, desto mehr Punkte bekommt
der Spieler.
Zu Beginn bekommt jeder Spieler einen Sichtschutz
und nimmt sich eine Anzahl von Markierungssteinen. Dabei sollte man darauf
achten, daß beide Farben in etwa gleich oft vorhanden sind. Dann
wählen die Spieler ihre Spielfiguren aus und stellen sie auf das Startfeld.
Nachdem die Spielkarten gründlich gemischt wurden, darf sich jeder
noch eine Einstellscheibe nehmen und man bestimmt einen Startspieler.
Der Startspieler zieht die oberste Karte. Anschließend
schaut er auf den Zugstapel und erkennt an der nun sichtbaren Ziffer, welche
Frage er der Spielrunde stellen muß. Nachdem die Frage vorgelesen
wurde, stellt jeder mit Hilfe seiner Einstellscheibe einen Zahlenwert ein,
der der Anzahl der vermuteten „Ja"-Stimmen entspricht. Die Scheibe wird
danach verdeckt vor den Sichtschirm gelegt.
Wenn alle Spieler dies getan haben, nimmt sich
der Startspieler den Beutel und legt einen seiner Markierungssteine in
den Beutel. Die Frage sollte er dabei möglichst ehrlich beantworten.
Die Mitspieler sollten außerdem nicht erkennen können, welche
Farbe das Klötzchen hat, welches in den Beutel gegeben wurde. Reihum
folgen die Mitspieler nach gleichem Muster, ohne in den Beutel zu schauen.
Wenn alle Spieler eine Antwort in den Beutel
gegeben haben, darf der Startspieler diesen auf dem Spielbrett ausschütten.
Danach kommt es zur Auswertung. Zuerst fragt der Startspieler dabei, ob
Mitspieler genau die angegebene Anzahl an „Ja"-Stimmen getippt haben. Wenn
dies der Fall ist, müssen diese Spieler ihre Scheibe zur Kontrolle
offenbaren. Die Spielfiguren dürfen anschließend um drei Felder
vorwärts gezogen werden. Danach fragt der Startspieler noch, ob es
Mitspieler gibt, die sich um einen Wert nach oben bzw. einen Wert nach
unten verschätzt haben. Diese Spieler müssen dann ebenfalls ihre
Scheibe aufdecken und ziehen mit ihren Figuren anschließend immerhin
noch ein Feld vorwärts.
Zum Abschluß einer Runde werden die gewerteten
Quader in den allgemeinen Vorrat gegeben und der Startspieler wechselt
im Uhrzeigersinn.
Bei der Auswertung gibt es zwei Sonderfälle.
Wird nur ein „Ja"-Stein gefunden, fragt man nicht nach dem Zahlenwert „0".
Ist die Anzahl der „Ja"-Steine eins unter der Spielerzahl, wird nicht nach
dem höheren Wert gefragt, weil man dadurch in beiden Fällen eine
definitive Aussage bei einem offenbarenden Spieler erhält, der sich
zwangsweise „outen" würde.
Wenn im Spielverlauf einem Spieler die Quader
auszugehen drohen, darf er sich jederzeit neue aus dem allgemeinen Vorrat
nehmen. Dabei sollte er natürlich immer eine Mischung aus beiden Farben
nehmen, um Rückschlüsse auf sein Antwortverhalten zu erschweren.
Spielende: Wenn
eine Spielfigur das Startfeld nach einer Umrundung wieder erreicht, ist
die Partie beendet.
Kommentar: Das Spiel
funktioniert natürlich nur in großer Besetzung und macht ab
6 Personen richtig Spaß. Wichtig ist dabei, daß man in den
beiden Spezialfällen nicht versehentlich ein Outing vornimmt, was
bei bestimmten Fragen durchaus zu pikanten Situationen kommen könnte.
Die Diskussionen während des Spiels können sehr unterhaltsam
sein und es gibt des öfteren schon Überraschungen bei den Abstimmungen.
Fazit: Ein sehr
schönes Party-Spiel.
Wertung: Mit „Privacy"
ist Amigo eines der besten Kommunikationsspiele der letzten Jahre gelungen.
Mit sehr guten 5 Punkten ist das Spiel für große Gruppen absolut
empfehlenswert. Die Gruppen müssen dabei übrigens nicht aus Paaren
bestehen!
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de