Spieletest für das Spiel: PROFESSOR PÜNSCHGE
Hersteller: Zoch                      
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-7
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Zoch
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2008
Kategorie: Denkspiel
Bewertungsbild Professor Pünschge-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Spielfigur, 25 Markierungssteine, 60 Edelsteine, 1 Kartenbox mit 117 Karten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Weg vom Labor des Professors zu seinem Haus. Der Weg besteht aus 26 Feldern. Jedes Feld ist nummeriert, hat ein bestimmtes Aussehen, eine bestimmte Hintergrundfarbe, ein bis drei Objekte und liegt in einer von mehreren unterschiedlichen Landschaften.
Die große Spielfigur ist aus Holz und wurde speziell angefertigt. Sie stellt den Professor dar, der sich auf dem Heimweg befindet.
Auf den beidseitig bedruckten Karten sind jeweils insgesamt sechs Aufgaben zu finden. Anhand unterschiedlicher Rahmenfarben kann man sehen, wie schwer eine Aufgabe zu lösen sein wird. Bei jeder Aufgabe sind alle richtigen Lauffelder der Reihe nach aufgeführt und es gibt für jede Aufgabe einen besonderen Tipp.
Die Markierungssteine werden zum Anzeigen benötigt, ob eine Annahme der Spieler korrekt oder falsch ist. Es handelt sich um kleine Holzscheiben in zwei unterschiedlichen Farben. Die Edelsteine gibt es als Belohnung für die Rater und den Aufgabensteller. Es gibt drei verschiedene Sorten, die unterschiedlich wertvoll sind.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele Edelsteine zu sammeln.
Es gibt zwei unterschiedliche Versionen des Spiels, die kooperativ oder gegeneinander gespielt werden.
In der kooperativen Version wird ein Spieler zum aktuellen Spielleiter gewählt. Er erhält die Kartenbox und stellt den Professor auf das Startfeld des Weges. Dann nimmt er eine Karte aus der Box, die dem gewünschten Schwierigkeitsgrad der Gruppe entspricht bzw. zieht blind eine Karte heraus. Eine der drei auf der Vorderseite stehenden Aufgaben wählt der Spielleiter danach aus, ohne sie den Mitspielern zu verraten. Die beiden ersten Felder der Lösung werden anschließend mit weißen Markierungssteinen versehen, damit die Ratenden einen Anhaltspunkt haben, wie der Professor zu seinem Haus gehen möchte. Außerdem darf der Spielleiter Edelsteine im Wert von vier bis elf Einheiten auf das Ziel legen.
Die Mitspieler beraten sich nun und entscheiden sich für ein Feld, von dem sie glauben, daß es der Professor als nächstes betreten möchte. Sie stellen dort die Figur ab.
Wurde die Figur richtig abgestellt, gibt der Spielleiter ein fröhliches Brummen von sich und markiert das gewählte Feld mit einem weiteren weißen Markierungsstein. Ist das gewählte Feld dagegen ganz falsch oder zumindest nicht das nächste zu betretende Feld, wird ein schwarzer Markierungsstein dort abgelegt und die Spielfigur kommt zurück auf das letzte Feld mit weißer Markierungsscheibe. Der Spielleiter sagt natürlich nicht, warum das gewählte Feld falsch war.
Der Spielleiter bekommt bei jedem Fehlversuch einen kleinen Edelstein aus dem Haus des Professors. Wird eine weiße Scheibe abgelegt, sammelt man sofort alle schwarzen Markierungssteine wieder ein.
Wurde der letzte Edelstein vom Haus des Professors entfernt, gibt der Spielleiter den Mitspielern den auf der Karte angegebenen Tipp.
Sobald die Figur das Zielfeld richtig erreicht hat, ist die laufende Runde zu Ende. Die Ratenden bekommen nun Edelsteine im Wert von fünf Einheiten, wenn der Tipp nicht vorgelesen wurde. Nach dem Vorlesen der Hilfe gibt es immerhin noch zwei kleine Edelsteine aus dem allgemeinen Vorrat, wenn die Gruppe es direkt anschließend geschafft hat, ins Ziel vorzustoßen. Misslingt aber auch der letzte Versuch, geht die Mannschaft leer aus. Kristalle auf dem Haus gehen nach Beendigung wieder in den allgemeinen Vorrat zurück.
Spielende: War jeder einmal als Spielleiter tätig, endet die Partie und es gewinnt derjenige, der die Edelsteine mit dem größten Gesamtwert einsammeln konnte.
Kommentar: In der Variante spielt man gegeneinander. Es kommen grundsätzlich immer Edelsteine im Wert von 5 Einheiten ins Haus und die Ratenden sind nacheinander am Zug, ohne sich abzusprechen. Man darf dem aktiven Spieler jedoch seine Hilfe anbieten. Wenn dieser die Hilfe annimmt, erzählt der Helfende seine Vermutung und der aktive Spieler entscheidet sich, ob er dem Rat folgen will oder nicht. Bei Erfolg teilen sich beide Spieler dann die fünf kleinen Edelsteine, die es als Gewinn gibt. Der Helfer bekommt dabei einen Edelstein mehr.
Der Spielleiter kann auf die Lösung wetten und so zusätzliche Edelsteine bekommen. Bei Erfolg bekommt er den Wetteinsatz ausgezahlt oder kann seine Wette erweitern. Gelingt es allerdings einem Mitspieler innerhalb des Wettzeitraums die richtige Lösung zu finden, geht der Spielleiter leer aus und der erfolgreiche Spieler bekommt den Einsatz und die fünf Edelsteine aus dem Haus.
Das Spiel um Professor Pünschge ist faszinierender Denksport und gerade bei den schwierigeren Aufgaben oft eine harte Nuss. Es macht vor allem in der Gruppe Spass, sich dem Rätsel hinzugeben und verschiedene Lösungsansätze zu definieren. Da jedes Spielfeld eine Vielzahl von Informationen besitzt, kann es schon eine gewisse Zeit dauern, bis man den richtigen Ansatz gefunden hat.
Je mehr Personen mitmachen, desto eher kommt man normalerweise zur Lösung. Aber auch mit nur wenigen Mitspielern machen die Aufgaben sehr viel Spass und bieten ordentliche Abwechslung. Gemein wird es vor allem, wenn der Spielleiter die Rahmenfarbe nicht benennt und so kein Hinweis gegeben wird, ob es sich um ein leichtes oder ein komplexes Rätsel handelt.
Das Material ist gut und besonders die Figur des Professors kann als gelungen bezeichnet werden. Leider kann man dies nicht von der Schachtelgrafik oder dem Spielplan sagen. Sie suggerieren eher, dass es sich bei „Professor Pünschge“ um ein Kinderspiel handelt, welches es definitiv nicht ist. Hier sollte der Verlag in einer Neuauflage unbedingt Abhilfe schaffen.
Fazit: Ein tolles Spiel für Fans von logischen Rätseln und Denksportaufgaben.
Wertung: Mit 5 Punkten überrascht dieses Zoch-Spiel auf der Messe in Essen. Mehr Punkte werden leider durch die kindliche Grafik von unseren Testern verweigert. Ein gewisser Frustfaktor ist allerdings bei schweren Aufgaben auch gegeben.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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