Spieletest für das Spiel: PROTZEN
Hersteller: Schmidt Preis: 7 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Nein Autor: Jürgen P.K. Grunau Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 54 Spielkarten,
Spielgeld
Aufmachung: Die
Spielkarten zeigen verschiedene Luxusgüter, die in farbige Kategorien
eingeteilt sind. In jeder Kategorie haben die einzelnen Güter unterschiedliche
Zahlenwerte, die zwischen 1-9 liegen. Auch das Spielgeld ist in Form von
Karten beigelegt, die 200- und 500-Euro-Scheine zeigen.
Ziel: Jeder Spieler
versucht mit seinen Luxusgütern möglichst gut vor den anderen
auszusehen.
Bei Spielbeginn bekommt jeder erst einmal ein
gewisses Grundkapital. Dann wird der erste Spieler zum Protzer. Er mischt
die Spielkarten kräftig durch und gibt sich selbst neun Karten auf
die Hand. Bei diesen Karten darf kein Luxusgut mehr als dreimal vorhanden
ist. Ist dies doch der Fall, zeigt der Spieler die Karten vor, wirft sie
ab und zieht neue Karten nach, bis die Bedingung erfüllt ist.
Nun mischt man die abgeworfenen und nicht benutzten
Karten noch einmal gut durch und gibt jedem Mitspieler neun Karten. Diese
werden in jedem Fall behalten und können nicht getauscht werden. Übriggebliebene
Karten kommen beiseite.
Der Protzer beginnt und spielt drei verschiedene
Luxusgüter aus, deren Namen er laut nennt. Anschließend kontern
die Mitspieler ebenfalls mit jeweils drei Karten, wobei sie durchaus auch
mehrere Karten eines Typs spielen dürfen. Ziel des Ausspielens ist
es, weiterhin im Spiel zu bleiben.
Dies gelingt, wenn der Spieler zwei Karten des
gleichen Typs ausspielt wie der Protzer, wobei eine Karte dabei einen höheren
Zahlenwert hat. Alternativ spielt man drei komplett andere Kartentypen
aus, deren Gesamtwert jedoch höher ist als die Summe der Protzerkarten.
Die dritte Möglichkeit ist das Ausspielen von drei identischen Luxusgütern,
egal welchen Wert diese besitzen.
Die eingesetzten Karten kommen aus dem Spiel.
Nach drei Spielrunden endet das Imponiergehabe und es kommt zur Auswertung
für den Protzer.
Der Protzer erhält Geld von einem Spieler,
der keine passenden Karten spielen konnte, um der Angeberei entgegenzuwirken.
Wenn man nach der ersten Runde ausscheidet, muß man 500 Euro zahlen,
nach der zweiten Auslage sind es noch 400 Euro und wenn man beim letzten
Vergleich passen mußte, gibt es 200 Euro für den Protzer. Der
Protzer wiederum muß an alle Mitspieler, die bis zum Ende mithalten
konnten, einen Betrag zahlen, der abhängig von der letzten Auslage
ist. Danach wechselt der Protzer an den linken Mitspieler.
Spielende: Je nach
Spielerzahl wird jeder einmal, zweimal oder dreimal Protzer. Es gewinnt
derjenige, der bei Spielende das meiste Geld vorweisen kann. Sollte ein
Spieler zahlungsunfähig werden, scheidet er sofort aus der laufenden
Partie aus.
Kommentar: Das kleine
Kartenspiel ist nicht besonders eingängig. So hatten einige Tester
bei uns Probleme, die richtigen Auslagen zu machen, um gegen den Protzer
regelgerecht vorgehen zu können. Hier wären kleine Hilfen sicherlich
von Vorteil gewesen, weil das abstrakte Spiel mit dem aufgesetzten Thema
auch keine logischen Hilfestellungen zu den Auswertungen liefert. Auch
der Protzer muß aufpassen, damit er bei seinen Auslagen immer drei
verschiedene Kartenarten auslegen kann und sich nicht selbst ins Abseits
bringt.
Spielerisch ist das kleine Angeber-Spiel solide,
bietet aber auch nicht umwerfend viel neues. Die Fotos und Bilder auf der
Karten sind eigentlich recht nett geworden, aber durch das schräge
Auflegen vom Motiv her in der Kartenhand nicht zu erkennen. Hier muß
man sich einzig nach den Zahlenwerten und den dazugehörigen Farben
richten.
Fazit: Ein durchschnittliches
Kartenspiel, bei dem die Motivation in Grenzen bleibt.
Wertung: Aus dem
eigentlich witzigen Thema ist ein langweiliges Kartenspiel gemacht worden.
Mehr als 3 Punkte gab es von unseren Testpersonen nicht.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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