Spieletest für das Spiel: PUSSY CAT
Hersteller: Goldsieber 
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Christophe Boelinger
Besonderheit: 
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Pussy Cat-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielfeld, 24 Katzen-Plättchen, 8 Vogel-Plättchen, 62 Karten, 10 Astkarten
Aufmachung: Das Spielfeld hat die Form eines Baumes. Vom Stamm aus gibt es auf beiden Seiten jeweils fünf Äste, die ihrerseits immer vier Felder aufweisen, auf denen die Katzen oder Vögel sitzen können. Weitere Felder am Stamm und auf der Wiese vor dem Baum bilden eine zusammenhängende Laufstrecke.
Die Katzen gibt es in zwei Farben. Es handelt sich um dicke Papp-Plättchen, die beidseitig bedruckt wurden. Auch die Vogelplättchen sind aus diesem Material. Sie dienen als Hindernisse auf den Bäumen.
Bei den Spielkarten gibt es zwei Sätze für die Spieler. Neben Bewegungskarten für beide Katzenfarben gibt es noch einige Sonderkarten.
Mit Hilfe der Astkarten kann jeder Spieler bei einer Seite des Baumes die maximale Traglast jedes Zweiges definieren. Die Karten zeigen dabei eine bis zu vier Katzen.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst viele Katzen auf dem Baum zu haben, wenn das Spielende kommt.
Zunächst wird das Spielfeld so aufgebaut, daß der Baumstamm waagerecht zwischen den beiden Spielern liegt. Jeder erhält die Katzen einer Farbe und stellt diese als Stapel unten auf das Startfeld an einem Ende des Baumstamms. Dann erhält jeder einen Satz Spielkarten, die gründlich durchgemischt werden. Außerdem nimmt man die fünf Astkarten seiner Farbe auf die Hand.
Die Astkarten werden nun nach Wahl des Spielers verdeckt an die Äste auf seiner Baumseite angelegt. Während der Partie darf ein Spieler jederzeit seine eigenen Astkarten anschauen. Die Vögel kommen als Pool unterhalb des Baumes.
Wenn ein Spieler an die Reihe kommt, zieht er die oberste eigene Spielkarte und führt sie gemäß den Regeln aus. Anschließend wird die Karte auf einen separaten Ablagestapel gelegt. Sobald alle Spielkarten einmal eingesetzt wurden, wird der Ablagestapel für den zweiten Durchgang erneut gemischt.
Hat man eine Katzenkarte gezogen, darf man eine bzw. zwei Katzen in der vorgegebenen Farbe bewegen. Die maximale Bewegungszahl ist auf der Karte jeweils angegeben, aber man darf auch weniger weit ziehen.
Katzen können nur in Richtung Stamm bzw. nach oben bewegt werden. Wenn eine Katze einmal auf einem Ast sitzt, kann sie von dort aus nur weiter nach außen gezogen werden. Das Zielfeld, auf dem die Katze ihren Zug beendet, muß unbesetzt sein. Andere Katzen werden bei der Bewegung übersprungen, wobei ihre Felder jedoch mitgezählt werden. Auf dem Stamm dürfen immer nur zwei Katzen eines Spielers herum klettern.
Wird eine Vogelkarte aufgedeckt, nimmt der Spieler sich ein entsprechendes Plättchen und legt es auf ein freies Astfeld. Anschließend muß der Spieler, der an diesem Zweig eine Astkarte ausliegen hat, überprüfen, ob das zulässige Gesamtgewicht überschritten ist.
Eine weitere Tierart im Spiel sind die Hunde. Im ersten Spieldurchgang haben die großen Hunde keinerlei Bedeutung und behindern den aktiven Spieler nur dadurch, daß er nichts in seinem Zug machen kann. Die Karten mit den kleinen Hunden werden dagegen offen neben die Wiese gelegt. Im zweiten Durchgang kommt jede Karte mit einem großen Hund ebenfalls neben die Wiese beim Baum. Sobald drei oder mehr große Hunde ausliegen, ist die Partie beendet.
Bei einer fallenden Katze darf sich der Spieler eine beliebige Katze dieses Typs aussuchen, die bereits auf einem Ast sitzt. Diese fällt herunter und kommt wieder auf ihr Startfeld zurück.
Sobald ein Tier auf einen Ast gesetzt wurde, muß man nachschauen, ob die Tragkraft des Zweiges nicht überschritten ist. Dies macht der Spieler, der die entsprechende Astkarte neben den Zweig gelegt hat.
Wenn der Ast bricht, fallen alle Tiere dort herunter und werden wieder auf ihre Startpositionen gestellt. Vögel kommen in den allgemeinen Vorrat zurück. Der Ast kommt vom Baum und kann in die Schachtel gelegt werden.
Spielende: Sobald im zweiten Durchgang der dritte große Hund ausliegt, ist die Partie beendet. Es gewinnt der Spieler, der mehr Katzen im Baum hat. Bei Gleichstand werden die Katzen der obersten beiden Äste gezählt.
Kommentar: Eigentlich ist das 2-Personen-Spiel gar nicht einmal schlecht. Es ist schon lustig, die eigenen Katzen möglichst schnell und weit auf den Baum zu bekommen und zu hoffen, daß die Äste nicht einbrechen, wodurch die Mühe dann umsonst gewesen wäre. Die Grafiken sind gelungen und machen Lust auf eine Partie.
Leider hat der Hersteller jedoch beim Material und vor allem mit der Regel versagt. Während der Materialfehler nur wenig ins Gewicht fällt, weil die Puzzleteile zu knapp ausgeschnitten sind und daher beim Herausnehmen des Astes die Puzzlenasen verkanten lassen, sieht es bei der Spielregel schon anders aus. Eine komplette Kartenart (die fallende Katze) wurde einfach nicht in die Regel übernommen. Dies sorgt für starke Verwirrung und Frust in der ersten Partie. Daneben erfährt man nicht, ob eine Katze am Stamm bis zur obersten Position laufen darf, wenn die dortigen Äste bereits komplett belegt sind.
Fazit: Ein nettes Spiel, aber mit einer fehlerhaften Spielregel.
Wertung: In diesem Zustand geben wir dem Spiel nur 1 Punkt. Es ist eigentlich unspielbar, weil eine sehr wichtige Regel nicht erklärt wurde. Spieler, die nicht ins Internet schauen und die entsprechenden Seiten kennen, können die vorliegende Fassung eigentlich nicht ohne Hausregeln spielen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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