Spieletest für das Spiel: QUATTRO
SCHACH
Hersteller: Meteor Preis: 30 Euro empf.Alter: ? Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Werner Böhme Besonderheit: Kategorie: Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Meteor recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
4 Figurensätze, 8 Karten
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt 14x14 Felder, die ein Schachbrettmuster aufweisen. In
den Ecken sind die Spielfelder jedoch durch Ablageflächen für
die gegnerischen Figuren ersetzt worden. Das Zentrum besteht aus vier Feldern
in den Spielerfarben.
Bei den Figuren handelt es sich um normale Sets
mit Schachfiguren in verschiedenen Farben. Sie sind aus Holz gefertigt
und sehen gut aus. Die Karten dienen als Erinnerung, wie viele Schritte
der König laufen darf. Es gibt sie mit den Zahlenwerten 2 und 3.
Ziel: Man versucht,
alle gegnerischen Könige auszuschalten oder mit dem eigenen König
auf das gleichfarbige Feld im Zentrum zu kommen.
Am Anfang erhält jeder Spieler einen Satz
mit Figuren. Wenn man zu zweit spielt, bekommt jeder die beiden gegenüberliegenden
Spielfarben. Die Figuren werden gemäß den Schachregeln aufgestellt.
Der weiße Spieler beginnt. Es gelten die
normalen Schachregeln. Wenn einem König Schach geboten wird, muß
dieser das Schach erst in seinem Zug abwehren und nicht sofort reagieren.
Wird der König ausgeschaltet, kommt die
Figur aus dem Spiel. Die anderen Figuren dieses Spielers bleiben jedoch
auf dem Brett, auch wenn sie nun inaktiv sind. Sie können weiterhin
geschlagen werden.
Um den eigenen König ins Zentrum zu bekommen,
kann seine Zugweite erhöht werden. Dies erreicht man durch das Schlagen
von gegnerischen Figuren. Eine geschlagene Figur eines Mitspielers wird
auf die eigene Ablage gestellt. Befinden sich dort jeweils drei Figuren
aller beteiligten Mitspieler, werden diese neun Figuren in die Schachtel
gelegt, man hat einen Siegpunkt und der Spieler erhält die Karte mit
dem Zahlenwert „2". Von nun an darf der König immer zwei Felder gezogen
werden.
Einen weiteren Siegpunkt erhält man, wenn
man pro Gegner zwei weitere Figuren sammeln konnte. Der dritte Siegpunkt
kann erreicht werden, wenn danach noch einmal drei Figuren pro Spielfarbe
geschlagen werden konnten. Beim dritten Siegpunkt gibt es zudem die Karte
mit dem Zahlenwert „3", wodurch der König bis zu drei Schritte laufen
kann.
Einen Siegpunkt kann man außerdem für
das Mattsetzen eines Königs erhalten. Sind beim Matt mehrere Spieler
beteiligt, erhalten sie alle einen Siegpunkt dafür!
Der Bauer wird wie beim normalen Schach auf der
Grundlinie gegen eine höhere Figur ausgetauscht. Auf den Außenbereichen
gibt es wegen der Ablagefelder der Mitspieler jedoch keine Umwandlung,
wenn die Figur dort festsitzt.
Spielende: Die Partie
ist vorbei, sobald ein König sein gleichfarbiges Feld im Zentrum erreicht
oder alle gegnerischen Könige ausgeschaltet wurden.
Kommentar: Am Anfang
war ich sehr skeptisch, weil mir Schach nicht unbedingt zusagt und ich
darin auch nicht gut bin. Die alten Spielregeln mit vorsichtigem Taktieren
und dem langwierigen Aufbau fallen hier jedoch schnell weg, da man sich
nur bedingt gegen Angriffe aus der Flanke retten kann. Während beim
„normalen" Schach häufig Situationen auftreten, in denen Figuren zwar
einen Schlagabtausch machen können, dieser aber effektiv keinen Vorteil
bringt, wird das Schlagen in dieser Version belohnt, da man so eventuell
schnell seine Reichweite beim König erhöhen kann. Das Spiel wird
aggressiver und es ist durchaus kein Problem, mit dem König auf dem
Zielfeld zu gewinnen.
Zu zweit hat jeder zwei Farben zu meistern. Es
gibt kleine Sonderregelungen beim Sammeln von gegnerischen Figuren. Das
Spiel funktioniert auch hier ganz gut, allerdings wäre ein Drehteller
von Nutzen, weil sonst die gegenüberliegende Spielfarbe vernachlässigt
werden könnte.
Fazit: Eine gelungene
Schachvariante, die sogar Skeptikern wie mir gefällt.
Wertung: Auch wenn
wir keine Experten auf diesem Gebiet sind, gefiel „Quattro Schach" wegen
der aggressiveren Spielweise und dem alternativen Ende. Mit 5 Punkten eine
wirklich positive Bereicherung des Genres.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de