Spieletest für das Spiel: RA
Hersteller: Alea Preis: 40 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Alea recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
180 Plättchen, 48 Stelen, 16 Sonnen, 1 Spielfigur
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt zwei Reihen zum Ablegen von Plättchen. Die obere Reihe
wird ausschließlich mit Ra-Plättchen belegt. Je nach Spielerzahl
werden alle oder nur einige Felder benutzt. Auf der unteren Reihe werden
die restlichen gezogenen Plättchen gelegt. Neben den Reihen findet
man die Siegpunkte, die es bei einer Wertung gibt, in Form einer Tabelle.
Die Plättchen sind aus dicker Pappe. Sie
lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen: Ra, Götter, Pharaonen,
Nil/Überschwemmungen, Katastrophen, Zivilisationen, Gold und Monumente.
Als Siegpunkte fungieren die Stelen, die ebenfalls aus Pappe sind. Sie
haben die Werte 1, 2, 5 und 10. Bei den Sonnen handelt es sich um große
Holzsteine, die eine Ziffer von 1-16 tragen. Auch die schöne stilisierte
Ra-Figur ist aus Holz und wurde bedruckt. Das Spiel sieht sehr gut aus,
der Grafiker Franz Vohwinkel hat gute Arbeit geleistet.
Ziel: Zunächst
werden die Plättchen gut gemischt und verdeckt um das Spielfeld gelegt.
Jeder Spieler erhält 10 Siegpunkte in Form von Stelen als Startkapital.
Danach werden je nach Spielerzahl die Sonnen mit den Werten 2-13 oder 2-16
genommen, gemäß einer Tabelle in verdeckte Stapel gelegt und
anschließend wird ausgelost, wer welchen Stapel bekommt. Die Ra-Figur
kommt neben den Spielplan, die Sonne mit dem Wert 1 wird zwischen die beiden
Reihen auf den Spielplan gelegt. Der Spieler mit der höchsten Sonne
ist Startspieler. In seinem Zug kann er entweder ein Plättchen aufdecken,
"Ra" rufen oder Götter-Plättchen einsetzen.
Deckt man ein Plättchen auf, welches Ra
nicht zeigt, wird es in die untere Reihe auf ein leeres Feld gelegt. Anschließend
ist der nächste Spieler am Zug. Ein "Ra"-Plättchen kommt in die
obere Reihe. Der Spieler nimmt sich dann die Ra-Figur und stellt sie vor
sich ab. Anschließend kommt es zu einer Bietrunde. Automatisch kommt
es zu einer Bietrunde, wenn alle Felder der unteren Reihe mit Plättchen
belegt sind.
Bei einer Bietrunde beginnt immer der Spieler,
der links neben dem Spieler sitzt, der die Ra-Figur hat. Er kann nun eine
seiner Sonnenscheiben bieten, um die untere Reihe mit Plättchen zu
ersteigern. Reihum können die Spieler entweder erhöhen oder passen.
Nach einem Umlauf endet die Bietrunde automatisch, d.h. der Ra-Spieler
darf als letztes ein Gebot abgeben.
Die höchste ausgelegte Sonne gewinnt. Der
Spieler legt seine Sonne in die Mitte des Spielbretts und erhält die
dort liegende zurück, die er nun verdeckt vor sich ablegt. Anschließend
bekommt er alle in der unteren Reihe liegenden Plättchen, sortiert
sie nach Kategorien und legt sie offen vor sich ab.
Bei der zweiten Aktionsmöglichkeit wird
Ra direkt angerufen. Auch hier erhält der Spieler die Ra-Figur, bevor
es zu einer Bietrunde kommt.
Die dritte Aktionsmöglichkeit besteht im
Setzen von einem oder mehreren Götterplättchen. Diese muß
man in einer der vorhergehenden Bietrunden erst einmal ersteigert haben.
Der Einsatz eines Götterplättchens ermöglicht dem Spieler,
ein ausliegendes Plättchen in die eigene Auslage zu legen. Das Götter-Kärtchen
kommt anschließend aus dem Spiel.
Katastrophen-Kärtchen können für
Wirbel sorgen, da sie nach der Ersteigerung in der Auslage des Spielers
aktiv werden. Zunächst werden jedoch alle normalen Plättchen
nach Kategorien sortiert ausgelegt. Ein "Begräbnis" läßt
zwei Pharaonen-Plättchen verschwinden, eine "Dürre" zwei Überschwemmungen
(und wenn nicht genug da sind, normale Nil-Karten), die "Unruhe" vernichtet
zwei Zivilisations-Plättchen und das Erdbeben läßt zwei
Monumente wegfallen. Hat man nicht genügend oder keine Plättchen
in dem geforderten Bereich, verpufft die Wirkung der Katastrophe teilweise
oder ganz. Hat ein Spieler alle seine Sonnen eingesetzt, ist er aus der
laufenden Epoche ausgeschieden. Die anderen Spieler machen jedoch normal
weiter. Die Epoche endet, wenn entweder alle Sonnen eingesetzt wurden,
oder die Ra-Reihe vollständig mit "Ra"-Plättchen belegt ist.
Dann kommt es zur Wertung.
In den ersten beiden Runden ist die Wertung gleich.
Jedes nicht eingesetzte Götter-Plättchen bringt 2 Siegpunkte.
Sie werden anschließend aus dem Spiel genommen. Der Spieler mit den
meisten Pharaonen erhält 5 Punkte, der oder die mit den wenigsten
verlieren 2 Punkte. Die Pharaonen bleiben im Spiel.
Als nächstes schaut man sich die Nilplättchen
an. Zunächst muß man mindestens ein Kärtchen mit einer
Überschwemmung besitzen, um Punkte zu bekommen. Die Punktezahl richtet
sich dann nach der Anzahl an Nil-Karten, die offen ausliegen. Am Ende dieser
Teilwertung kommen alle Überschwemmungen aus dem Spiel, während
die Nil-Karten weiterhin in der Auslage bleiben. Wer kein Zivilisationskärtchen
in der Auslage hat, erhält 5 Minuspunkte. Ansonsten gibt es bei drei
verschiedenen Kartenbildern 5, bei vier 10 und bei fünf sogar 15 Punkte.
Die Karten aller Spieler sind danach aus dem Spiel.
Für jedes Goldkärtchen gibt es automatisch
3 Punkte. Auch dieses Plättchen wird dann aus dem Spiel genommen.
Die Monumente werden schließlich nur nach
der dritten Epoche gewertet. Hier gibt es Punkte, wenn man viele verschiedene
Bilder besitzt, aber auch für drei oder mehr gleiche Monumente.
Die Sonnen kommen auch am Ende der dritten Epoche
in die Wertung. Die höchste Gesamtsumme gibt 5 Pluspunkte, die niedrigste
gibt 5 Minuspunkte. Alle Siegpunkte werden mit den Stelen ausgezahlt.
Spielende: Nach
der dritten Epoche und der anschließenden Wertung endet die Partie.
Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Siegpunktzahl.
Kommentar: Das Spiel
hört sich zwar verwirrend an, ist aber durchaus gelungen. Es gibt
trotz der wenigen Aktionsmöglichkeiten (meistens stehen nur "Plättchen
ziehen" und "Ra rufen" zur Verfügung) eine Vielzahl von Variationen
bei der Bietrunde. Dadurch ist das Spiel äußerst flexibel bei
der Punktwertung und man kann mit mehreren Taktiken Erfolg haben.
Fazit: Ein tolles
Spiel des neuen Verlages Alea.
Wertung: Das Spiel
bekommt 5 Punkte und ist sehr gut gelungen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de