Spieletest für das Spiel: RAPA NUI
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 18 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2011
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Rapa Nui-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 16 Startkarten, 50 Rapa Nui-Karten, 4 Übersichten, 100 Opferkarten, 30 Ruhmespunkt-Plättchen, 36 Holz-Plättchen, 1 Opferstein
Aufmachung: Die Startkarten lassen sich anhand verschiedenfarbiger Rückseiten gut von den normalen Rapa Nui-Karten unterscheiden. Jeder Spieler verfügt dabei über einen identischen Satz aus Holzfällern und Jäger&Sammlern. Während die Holzfäller alle gleich sind, gibt es unterschiedliche Jäger & Sammler, die man anhand eines Symbols und unterschiedlicher Grafiken gut unterscheiden kann.
Auf den Rapa Nui-Karten sind diese Personen auch zu sehen. Dazu gibt es noch Moai-Statuen und Priester-Karten.
Auf den Übersichten aus dicker Pappe ist der Ablauf eines Spielzugs und die Beschreibung der Wertung aufgeschrieben.
Es gibt vier unterschiedliche Arten von Opfer-Karten, entsprechend den vier unterschiedlichen Symbolen auf den Jäger & Sammler-Karten.
Die Ruhmes-Punkte und die Holz-Plättchen sind aus Pappe. Es gibt sie in diversen Stückelungen. Der Opferstein ist ein größeres Tableau aus Karton. Auf ihm werden nach und nach die gemachten Opfer plaziert.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch geschicktes Sammeln von Personen, Bauen von Moai-Statuen und Opfer viele Ruhmespunkte zu erreichen.
Zu Beginn der Partie erhält jeder einen Startkarten-Satz und legt den Holzfäller direkt vor sich ab. Die restlichen Rapa Nui-Karten werden gemischt. Dann bildet man vier Reihen mit jeweils vier offen ausliegenden Karten. Nachdem die Opferkarten sortiert wurden, erhält jeder zu Beginn von jedem Stapel eine Karte als Vorrat. Schließlich gibt es noch etwas Holz als Startkapital für Jeden.
In seinem Zug kann ein Spieler immer zunächst genau eine beliebige Opferkarte erwerben. Dafür zahlt er dann fünf Holz in den allgemeinen Vorrat. Für jeden Jäger & Sammler, den ein Spieler mit dem gleichartigen Symbol ausliegen hat, verringern sich die Kosten.
Anschließend kann der Spieler einen Holzfäller, einen Priester, einen Moai oder ein bis drei Jäger & Sammler der gleichen Art auslegen.
Bei einem Holzfäller oder einem Priester passiert nach dem Auslegen zunächst einmal nichts.
Ein Moai kann dagegen nur ausgelegt werden, wenn man sieben Holz abgibt. Die Figur ist bei Spielende dann aber auch einige Siegpunkte wert. Nach dem Auslegen findet sofort eine Opferrunde statt. Dabei muß jeder Spieler reihum eine seiner gesammelten Opferkarten offen auf den Opferstein legen. Der aktive Spieler macht dies als letztes, wobei er seine Karte verdeckt auf dem Opferstein plaziert. Zusätzlich nimmt er noch eine Karte aus dem allgemeinen Vorrat und legt sie offen dazu.Legt man Jäger & Sammler aus, darf man auch mehrere Karten der gleichen Art ablegen. Ab der zweiten Karte kostet dies jedoch Holz.
Zum Abschluß seines Zuges ergänzt man seine Kartenhand wieder auf drei Karten. Dabei sucht sich der Spieler einzeln die neuen Karten aus der offenen Auslage aus. Man kann in jeder Reihe aber immer nur die vorderste Karte aufnehmen. Nimmt ein Spieler die letzte Karte aus einer Reihe, wird diese sofort mit vier neuen Karten aufgefüllt.
Nach jedem Spielzug erfolgt eine Wertung in der Kartenart, die gerade zuletzt freigelegt wurde. Handelt es sich bei der freigewordenen Karte um einen Holzfäller, erhalten die Spieler neues Holz aus dem Vorrat. Die Priester bescheren einen Ruhmespunkt pro Person. Die Statuen lassen dem Besitzer die Wahl, ob er ein Holz oder einen Ruhmespunkt haben will. Die Wahl ist bindend für alle eigenen Moais. Für alle diese Personen gibt es für die alleinige Mehrheit noch einen Bonus.
Bei den Jägern & Sammlern erhalten die Spieler nur genau eine entsprechende Opferkarte, wenn sie mindestens einen der gesuchten Jäger & Sammler-Karten ausliegen haben. Als Bonus kann sich der Mehrheiten-Besitzer eine weitere Karte dieser Art nehmen.
Wenn eine Spalte der Auslage aufgefüllt werden muß und der Nachziehstapel der Rapa Nui-Karten wird leer, endet die Partie sofort. In der Schlußwertung gibt es noch pro Moai in der Auslage vier Siegpunkte. Holz kann zu einem festen Kurs ebenfalls eingetauscht werden. Danach wertet man die Opferkarten aus. Dazu werden die Karten auf dem Opferstein sortiert. Die am häufigsten geopferte Sorte bringt den Spielern 3 Ruhmespunkte pro Opferkarte, die sie noch auf der Hand halten. Die anderen Sorten bringen entsprechend ihrer Häufigkeit jeweils einen Ruhmespunkt weniger ein.
Spielende: Der Spieler mit den meisten Ruhmespunkten gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet die Zahl der gebauten Moais.
Kommentar: Das neue Kosmos-Spiel in der kleinen quadratischen Schachtel hat außer dem Thema nichts mit dem früher unter dem gleichen Namen erschienenen Spiel von Reinhold Wittig und Ingo Althöfer zu tun.
Das Kartenspiel ist flott zu spielen und bietet einige taktische Möglichkeiten. Dabei hat man naturgemäß bei zwei Personen den meisten Einfluß auf das Spielgeschehen.
Holzfäller sind gerade am Anfang sehr begehrt, weil man Holz zum Bau der Statuen braucht und um sich zusätzliche Opferkarten kaufen zu können. Priester dagegen bringen einen stetigen Fluß an Siegpunkten, weil man sie früher oder später sowieso freilegen muß. Eine Spezialisierung auf die eine oder andere Kartensorte ist in jedem Fall ratsam, weil man bei Wertungen dann auch noch den Bonus bekommt.
Das Zünglein an der Waage sind die Opferkarten. Hier gilt es, die Mitspieler im Auge zu behalten und sich zu merken, wer was auf die Hand nimmt und opfert. Denn gerade bei der Endwertung kann man über die Opferkarten noch den Sieg herausholen. Da der Erbauer des Moais seine Karte als einziger verdeckt ablegt, bieten sich etliche Möglichkeiten des Bluffs und der wilden Spekulation.
Die Zeichnungen der Karten sind sehr schön und stimmungsvoll. Die Spielregel ist mit vielen Beispielen versehen und läßt keine Fragen offen. Die Spieldauer ist mit 45 Minuten angenehm kurz und da bei jedem Spielzug alle zumindest bei der Auswertung beteiligt sind, kommt es zu keiner Langeweile.
Fazit: Ein gelungenes Kartenspiel von Klaus-Jürgen Wrede.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten kann „Rapa Nui“ durchaus überzeugen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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