Spieletest für das Spiel : RAZZIA
Hersteller: Ravensburger 
Preis: 20 DM 
empf.Alter: 12-99 
Anzahl Spieler: 3-8 
Erscheinungsjahr: 1992 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Stefan H. Dorra 
Besonderheit: Auswahlliste Spiel des Jahres 1992 
Kategorie: Kartenspiel 
Bewertungsbild Razzia-Foto

Ausstattung: 1 Würfel, 6 Barkarten, 48 Zockerkarten, 24 Razziakarten, 84 Geldkärtchen
Aufmachung: Die Grafiken der Karten ist allgemein ansprechend im Comic-Stil gemacht worden. Die Qualität des Papiers und der Pappe ist gut. Die Barkarten haben einen farbigen Rand. Die gleichen Farben wurden ebenfalls bei den Zockerkarten und den Razziakarten verwendet, die in einer Ecke jeweils noch eine Würfelseite aufgedruckt bekommen haben. Die Geldkärtchen sind aus Pappe und haben acht verschiedene Werte.
Ziel: Es gilt, möglichst viel Geld zu erspielen in den einzelnen Bars. Je nach Spielerzahl kommen gegebenenfalls einige Zockerkarten und Razziakarten aus dem Spiel, bei drei Spielern fallen zwei komplette Bars aus inkl. der Zockerkarten und der Razziakarten. Dann fehlen auch einige Geldkärtchen.
Die Barkarten werden in einer Reihe auf den Tisch gelegt, die Geldkärtchen verdeckt gut gemischt und als Haufen neben die Bars gelegt. Jeder Spieler bekommt aus dem gut gemischten Kartenstapel mit Zocker- und Razziakarten fünf Stück, die er auf die Hand nimmt.
Ein Spieler wird Croupier der ersten Runde. Er nimmt pro Bar ein verdeckt ausliegendes Geldkärtchen und legt dieses offen über das Barkärtchen. Danach darf er noch ein Geldkärtchen ziehen und zu einer Bar seiner Wahl legen. Jeder Spieler wählt danach eine Handkarte aus und legt diese verdeckt vor sich ab.
Nun werden die Karten umgedreht und die Aktionen finden statt. Hat ein Spieler als einziges eine Zockerkarte eine Farbe gelegt, so bekommt er das über dieser Karte befindliche Geld.
Liegen dort mehrere Zockerkarten aus, darf der Spieler, der das höhere Würfelsymbol auf der Karte hat, dem oder den Mitspielern Angebote zur Aufteilung unterbreiten. Kommt es zu einer Einigung, werden die Beträge an die Mitspieler aus dem eigenen Vorrat oder dem gerade gemachten Betrag entrichtet, einen Wechsel gibt es jedoch nicht, denn es existiert keine Bank im Spiel.
Kommt es zu keiner Einigung, so erfolgt ein Würfelduell. Die beiden beteiligten Spieler würfeln jeweils mit dem Würfel einmal und addieren diese Zahl zu dem Würfelsymbol der Karte. Es gewinnt der Spieler das Duell, der die höhere Gesamtsumme hat, bei Gleichstand der Herausforderer des Duells. Der Sieger bekommt die entsprechenden Geldkärtchen.
Wurde neben einer oder mehrerer Zockerkarten eine entsprechende Razzia-Karte ausgespielt, so findet eine Razzia statt und der Spieler, der die Razzia ausgelöst hat, bekommt das Geld, um es zu konfiszieren. Gibt es mehrere Razziakarten neben den Zockerkarten einer Farbe, so einigen sich die Razzia-Spieler entweder oder machen ein Duell. Liegen nur Razzia-Karten aus,  gehen die Spieler leer aus, da in der Bar nicht gespielt wurde.
Bleiben eine oder mehrere Bars in einer Spielrunde unbesucht (bei wenigen Mitspielern des öfteren der Fall), so bleibt das Geld dort liegen, bis einmal irgendwann jemand das Geld abholt. Nach dem Ende der Runde wird der nächste Spieler Croupier und gibt jedem Spieler eine neue Handkarte und legt neues Geld nach.
Spielende: Nachdem sämtliche Geldscheine aus dem Haufen in die Bars gelegt wurden, findet eine letzte Runde statt. Wer danach die höchste Geldsumme sein Eigen nennen kann, gewinnt das Spiel.
Kommentar: Selten ist ein Einschätz- und Bluffspiel so gut angekommen und machte auch in größeren Gruppen noch ausreichend Spaß. Ravensburger zeigt hier eindrucksvoll, wie man ein Spiel witzig und spannend bis zur letzten Runde gestalten kann.
Fazit: Herr Dorra liefert ein günstiges Bluff-Spiel auf hohem Niveau.
Wertung: Ich meine, man kann diesem Spiel ruhig 5 Punkte geben. Es ist sicherlich ein Highlight des Jahres 1992.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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