Spieletest für das Spiel: RENDITO
Hersteller: Spielen & Werben 
Preis: 35 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: vor 1993 
noch erhältlich: Nein
Autor: M. Waldert, U. Witzovsky
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Rendito-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 6 Figuren, 30 Angestellte, 8 Manager, 1 Wirtschaftsboom-Marker, 1 Pleitegeier-Marker, 25 Firmenkarten, 32 Aktivitätskarten, 2 Würfel, Spielgeld
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt einen Rundkurs, der aus 32 Feldern besteht. Die meisten dieser Felder sind Firmen, die Platz für bis zu drei Arbeitskräfte bieten. Die Firmen sind in verschiedene Gruppen eingeteilt, die ihrerseits eine festgeschriebene Farbe besitzen.
Als Spielfiguren dienen Holzpöppel. In neutralen Farben gibt es ferner Angestellte und Manager, die die Form kleinerer Pöppel haben. Die Markierungssteine für den Wirtschaftsboom und den Pleitegeier sind dagegen kleine Holzscheiben.
Alle Firmenkarte zeigen neben dem Namen der Firma noch die Einkünfte, die man mit oder ohne Angestellte und einem Management erhalten kann. Auch der Kauf- und Verkaufspreis der Firma ist auf der Karte angegeben. Bei den Aktivitätskarten handelt es sich um einfache Ereigniskarten, die man auf bestimmten Feldern ziehen muß. Zwei Standardwürfel und Spielgeld runden das Material ab.
Ziel: Es gewinnt der reichste Spieler nach einer vorgegebenen Zeit oder der Spieler, der als einziges noch Kapital besitzt.
Am Anfang bekommt jeder Spieler ein Grundkapital von 77500 Geldeinheiten. Die Firmenkarten werden bereitgelegt und man mischt die Aktivitätskarten gründlich durch, bevor diese verdeckt auf das entsprechende Feld des Spielplans gelegt werden. Nachdem jeder eine Spielfigur gewählt und auf das Startfeld gestellt hat, einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler wirft beide Würfel und zieht entsprechend der Summe im Uhrzeigersinn auf dem Rundkurs. Überschreitet ein Spieler das Startfeld erneut, darf er sich 10000 Geldeinheiten aus der Bank nehmen.
Wenn man seinen Spielzug auf einem freien Firmenfeld beendet, kann man diese Firma für einen festgelegten Preis erwerben. Die Karte wird dann offen vor dem Spieler abgelegt und der Betrag wandert in die Bank. Gleichzeitig kann der Spieler sofort einen Angestellten einstellen und auf dem Feld plazieren, sofern er dessen Gehalt zahlt. Die Anzahl der möglichen Angestellten in einer Firma schwankt dabei zwischen 0 und 3 Personen. Man kann immer nur einen Angestellten einstellen und auch nur, wenn man wieder auf dem Firmenfeld gelandet ist. Ein Manager ist in einer Firma nur möglich, wenn diese bereits über die maximale Anzahl an Angestellten verfügt.
Braucht man im Verlauf der Partie neues Geld, ist ein Verkauf einer Firma an die Bank jederzeit zum Verkaufswert möglich. Diese Firma kann dann später wieder gekauft werden.
Ist ein Firmenfeld bereits besetzt, muß der Spieler dort einkaufen. Je nach Anzahl der Mitarbeiter erhöht sich die Summe, die der Besitzer vom aktiven Spieler erhält. Vergißt der Firmeninhaber das Geld einzutreiben, kann er dies später nicht mehr nachfordern.
Auf einem Stern-Feld muß der Spieler die oberste Aktivitätskarte ziehen und vorlesen. Das Ereignis tritt sofort in Kraft und muß ausgeführt werden. Hat die Karte ein Pleitegeier- oder Wirtschaftsboom-Symbol, so kommen diese Markierungssteine ins Spiel. Muß man Geld zahlen, wandert dieses auf ein separates Börsenfeld.
Beim Boom werden zunächst alle Aktivitäten des Spielers ausgeführt. Anschließend kommt der entsprechende Markierungsstein auf das Firmenfeld und wird mit zwei Würfeln im Uhrzeigersinn vorwärts bewegt. Sollte ein Pasch fallen, wird anschließend erneut gewürfelt.
Das Zielfeld für den Boom-Marker verdoppelt die Werte des Feldes, wodurch die Firmeneinnahmen drastisch steigen können. Der Marker bleibt so lange auf dem Feld, bis eine neue Ereigniskarte mit einem Boom-Symbol dafür sorgt, daß der Marker weitergezogen wird.
Der Pleitegeier-Marker funktioniert nach dem gleichen Schema. Sollte der Markierungsstein jedoch auf einem Firmenfeld landen, dann ist diese Firma in Konkurs und der betreffende Spieler muß sie mit allen Angestellten zurück in die Bank geben. Bei einem Pasch gehen alle Unternehmen in Konkurs, auf denen der Spielstein gelandet war. Solange der Pleitegeier auf einem Firmenfeld steht, kann dieses nicht neu erworben werden. Firmen sind nur vor dem Pleitegeier geschützt, wenn ein Spieler alle gleichfarbigen Unternehmen auf dem Spielbrett in einer Unternehmensgruppe besitzt.
Schafft es ein Spieler, auf dem Börsenfeld zu landen, erhält er das gesamte Geld, welches dort bislang eingezahlt wurde. Beim Gericht muß man dagegen eine Spielrunde aussetzen. Möchte man dies nicht, muß ein gewisser Betrag in die Börse eingezahlt werden.
Spielende: Wenn bis auf einen Spieler alle anderen zahlungsunfähig sind oder ein zu Beginn gesetztes Zeitlimit vorbei ist, endet die Partie. In letzterem Fall gewinnt der Spieler mit dem meisten Kapital (Bargeld und Firmenwerte).
Kommentar: Das Werbespiel ist stark an den Klassiker Monopoly angelehnt. Die Firmen stammen alle aus Kassel oder Umgebung. Je nach Spielerzahl kann eine Partie dabei recht lange dauern, wenn man kein Zeitlimit einführt. Die Verwendung des Pleite-Markers ist eine sinnvolle Ergänzung, da so auch reichen Spielern durchaus einmal eine lukrative Firma weggenommen werden kann. Da Angestellte und Manager nicht mit zum Kapital gerechnet werden, ist ihre Anwerbung immer eine heikle Sache.
Fazit: Ein netter Monopoly-Verschnitt.
Wertung: Wer sich an der Werbeoptik nicht stört, bekommt einen soliden Monopoly-Clone mit leichten Variationen im Spielgeschehen. Mit guten 3 Punkten gehört „Rendito" damit sicherlich nicht zu den schlechtesten Werbespielen.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



Spielindex

Hauptseite