Spieletest für das Spiel: RETTET CENTOPIA
Hersteller: Schmidt                   
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 6-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Wolfgang Dirscherl
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2014
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Rettet Centopia-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 3 Spielfiguren, 1 Panthea-Tableau, 1 Schloss, 8 Einhörner, 28 Bösewichter, 3 Freundschaftsringe, 24 Wassertropfen, 4 Spezialwürfel
Aufmachung: Der Spielplan steckt an den Kanten in Kunststoff-Ecken und schwebt dadurch etwas in der Luft. Es gibt diverse Laufwege, die zum Schloß im Zentrum und zu den Plätzen der Einhörner führen. Einige der Felder sind dabei mit Ring-Symbolen versehen. In die vielen Aussparungen können die Einhörner, die Bösewichte und das Schloß eingesteckt werden. Die Figuren und das Gebäude sind aus Pappe. Jedes Einhorn hat eine von vier Hintergrundfarben. Die Fußenden der Bösewichter haben zur Kennzeichnung die gleichen Farben. Sind die Figuren in den Spielplan eingesteckt, sieht man diese Markierung bei den Unholden jedoch nicht.
Die Spielfiguren stecken in Kunststoff-Füßen. Es gibt drei unterschiedliche Charaktere, die von den Kindern gemeinsam bewegt werden. Auf den Wassertropfen findet man die Portraits dieser Personen abgedruckt.
Das Panthea-Tableau soll die gesperrten Würfel beherbergen. Jeder Würfel besitzt neben den Zahlenwerten noch ein Wassertropfen-Symbol und die Abbildung der Königin Panthea.
Bei den Freundschaftsringen handelt es sich um Bonusplättchen, die man im Verlauf des Spiels finden und einsetzen kann. Dadurch können sich die Kinder einmalig einen Vorteil verschaffen.
Ziel: Die Spieler versuchen gemeinsam, die Einhörner vor dem Zugriff der bösen Königin Panthea zu bewahren.
Am Anfang baut man den Spielplan auf und steckt das Schloß in die Mitte. Dort starten die drei Spielfiguren ihre Reise.
Die Bösewichter werden zunächst gemischt und dann verdeckt an den Rand der Spielfläche gesteckt. Niemand sollte sich deren Farbkodierung dabei merken können. Die Einhörner kommen auf ihre Weidefelder. Danach zieht man insgesamt neun Unholde und steckt diese neben die farbig passenden Einhörner, wobei man auf eine Gleichverteilung achten muß.
Ein Spieler mischt die Wassertropfen. Jeder bekommt drei Stück, die er offen vor sich auslegt.
Der aktive Spieler nimmt zunächst alle noch frei verfügbaren Würfel und wirft diese einmal. Ist die Abbildung von Panthea zu sehen, wird der Würfel auf das Tableau gelegt und ist erst einmal gesperrt. Von den restlichen Würfeln darf man sich einen aussuchen und nutzen.
Wählt man den Wassertropfen, zieht man einen weiteren Tropfen und legt diesen mit der Bildseite nach oben in seinen Vorrat. Bei einer Ziffer dagegen wird eine der drei Figuren entsprechend viele Felder weit gezogen, wobei auch Bewegungspunkte verfallen dürfen.
Liegen alle Würfel auf der Panthea-Karte, schickt die Königin einen weiteren Handlanger ins Reich Centopia. Man zieht eine Figur vom Rand, schaut sich die Farbmarkierung an und steckt sie dann zu einem gleichfarbigen Einhorn. Gibt es noch zwei Einhörner in dieser Farbe, wählt man dasjenige aus, welches die wenigsten Figuren dort stehen hat. Wurden bereits beide Einhörner in der Farbe gerettet, kommt der Unhold direkt aus dem Spiel.
Um Einhörner zu retten, benötigt man Spielfiguren und Wassertropfen. Die Anzahl der Figuren und die dazu benötigten Wassertropfen richten sich nach der Zahl an Bösewichtern beim Einhorn. Die Spieler dürfen gemeinsam Wassertropfen mit dem Konterfei der Spielfiguren abgeben, um die üblen Gesellen zu vertreiben und das Einhorn zu retten.
Beendet man den Spielzug einer Figur auf einem Ringfeld, kann man den Ring dieser Person vor dem Zug einsetzen, um zwei Wassertropfen zu erhalten oder alle Figuren an diesen Ort zu rufen. Nach dem Einsatz kommt der Ring aus dem Spiel.
Spielende: Konnten die Kinder alle Einhörner retten, gewinnen sie das Spiel gemeinsam. Sobald jedoch vier Bösewichter bei einem Einhorn stehen, wird dieses gefangen und alle verlieren.
Kommentar: „Rettet Centopia“ ist ein Merchandising-Produkt zur Mädchen-Serie „Mia and me“. Das Spiel bedient sich dabei an den Hauptcharakteren, um ein einfaches kooperatives Spiel ins Leben zu rufen. Die Grafiken sehen entsprechend farbenfroh und süß aus und selbst die Schachtel ist klischeehaft in pink und violett gehalten.
Beim Material wechseln sich Licht und Schatten ab. Die Kunststoffberge, die als Eckpfeiler für den Spielplan dienen, machen einen recht guten Eindruck, während das Schloß selbst nur aus zwei Pappen besteht, die man ineinander steckt. Während die Bösewichte als Pappkameraden noch einleuchten, wünschten sich viele Spielerinnen kleine Einhörner und die Ringe als 3D-Objekte wie in der Kinderserie. Leider hat der Verlag wohl aus Kostengründen darauf verzichtet.
Spieltechnisch gesehen ist „Rettet Centopia“ ein Würfel-Rennspiel. Schnell sollte man einige Einhörner retten, um viele Wassertropfen zu sparen, die man für die letzten Rettungsversuche dringend benötigt. Dabei empfiehlt es sich in der Regel, die Einhörner einer Farbe möglichst hintereinander zu sichern, um es den Bösewichtern schwerer zu machen. Der kluge Einsatz der Ringe will geplant sein, damit man sich viele Laufwege sparen kann. Während man anfangs noch die Figuren streuen kann, müssen diese ab dem Mittelspiel eigentlich immer zusammen zu einer Weide ziehen.
Das Laufen wird über die Spezialwürfel gesteuert. Wenn es gut läuft, kommen kaum neue Bösewichte an die Weiden. Es kann aber auch vorkommen, daß es an allen Ecken brennt, weil immer wieder Würfel gesperrt werden.
Der Spielplan ist leider unübersichtlich geworden. Es gibt mehrere Stellen, an denen nicht klar ist, welche Felder zueinander benachbart sind und welche nicht. Das sorgt für Diskussionsbedarf.
Fazit: Ein typisches Merchandising-Spiel mit handwerklichen Fehlern.
Wertung: In dieser Form kann „Rettet Centopia“ nicht überzeugen und erhält nur knapp 3 Punkte.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite