Spieletest für das Spiel: RIALTO
Hersteller: Pegasus
Preis: 27 Euro
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2013
noch erhältlich: Ja
Autor: Stefan Feld
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2015
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Rialto-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 5 Spielertableaus, 77 Karten, 90 Spielfiguren, 10 Anzeigescheiben, 1 Stadtteil-Figur, 60 Gebäudeplättchen, 6 Brückenplättchen, 6 Gondelplättchen, 30 Münzen, 6 Rundenplättchen, 2 Bonusplättchen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt Venedig, welches in sechs Stadtviertel unterteilt ist. Diese können an bestimmten Stellen untereinander durch Gondeln oder Brücken verbunden werden. Ferner gibt es eine Siegpunkt- und eine Dogenleiste, sowie diverse Ablagefelder für die Gebäude, die Spielsteine, das Geld, die Brücken, die Gondeln und die Bonusplättchen.
Jedes Spielertableau bietet Platz für sieben Gebäude und das Geld/die Spielfiguren eines Spielers. Auf den Karten sind sechs unterschiedliche Symbole oder ein Joker zu sehen. Über sie werden die Aktionen ausgelöst.
Jeder Spieler hat einen Satz mit Spielfiguren, mit denen man versucht, in den Stadtteilen Einfluss zu erhalten. Die Anzeigescheiben benötigt man für die Siegpunkt- und die Dogenleiste.
Bei der Stadtteil-Figur handelt es sich um einen großen Pöppel, der vorgibt, wo gerade agiert werden kann.
Es gibt zwölf verschiedene Gebäude. Jedes Gebäude erlaubt dabei eine bestimmte Aktion, wenn man eine Münze darauf legt. In der oberen Ecke jedes Gebäudes steht die Anzahl an Siegpunkten, die man am Ende der Partie erhält.
Die Brückenplättchen sind länglich. An ihren beiden kurzen Seiten stehen Zahlenwerte, die beim Auslegen dem jeweiligen Stadtteil zugeordnet werden. Gleiches gilt für die Gondeln, die allerdings auf beiden kurzen Seiten nur den Wert 1 haben.
Die Münzen dienen zum Bezahlen von Aktionen. Es handelt sich dabei um Scheiben aus festem Karton. Die Rundenplättchen mit den Werten 1 bis 6 definieren die Reihenfolge, in der man um die Stadtteile spielt. Die beiden Bonusplättchen werden vergeben, wenn der Stadtteilbonus ausgeschüttet wird.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viel Einfluss über die Stadtteile zu erhalten, um am Ende der erfolgreichste Adelige im Spiel zu werden.
Vor dem eigentlichen Spiel verteilt man die Rundenplättchen zufällig auf die Stadtteile. Ein Spieler mischt die Brückenplättchen und bildet damit einen offenen Stapel. Die Gondelplättchen kommen auf das Ablagefeld daneben. Außerdem sortiert man die Gebäude und legt sie offen auf die passenden Positionen am Rand des Spielplans.
Wenn man die Karten gründlich gemischt hat, wählt man einen Startspieler. Jeder nimmt sich ein Spielertableau und passende Anzeigescheiben, die auf vorgegebene Felder der Siegpunktleiste und der Dogenskala kommen. Dazu gibt es noch fünf Spielfiguren und etwas Startkapital. Schließlich darf sich jeder nach gewissen Regeln ein einfaches Startgebäude aussuchen und auf sein Tableau legen.
Das Spiel geht über sechs Runden. Jede Runde ist dabei in drei Phasen unterteilt.
In der Vorbereitungsphase wird die Stadtteil-Figur auf den aktuellen Stadtteil gestellt. Dann legt man einige Reihen mit jeweils sechs Karten neben die Spielfläche. In der Reihenfolge der Platzierung auf der Dogenleiste darf jeder eine dieser Kartenreihen nehmen, zieht zwei weitere Karten vom Nachziehstapel und legt alle zu den aus der vorherigen Runde übriggebliebenen Handkarten. Grüne Gebäude werden in dieser Phase über Münzen aktiviert und können weitere Vorteile bringen. Dann müssen die Spieler ihre Handkarten auf sieben Stück reduzieren.
Im zweiten Spielabschnitt werden die Karten in fester Reihenfolge nach Sorten ausgespielt. Es beginnt dabei der Führende auf der Dogenleiste bei der ersten Kartenart. Jeder spielt genau einmal Karten des geforderten Typs und dazu eventuelle Jokerkarten. Der Spieler mit den meisten gespielten Karten bekommt einen Bonus zugesprochen. In dieser Phase kommen gelbe Gebäude zum Einsatz.
Mit den Dogenkarten läuft man auf der Dogenleiste vorwärts, während man über Geldkarten neue Münzen erhält. Lehmkarten erlauben es, ein Gebäude zu nehmen. Die Zahl der Lehmkarten entscheidet darüber, wie hochwertig das Gebäude sein darf. Bei Brücken gibt es pro gespielter Karte einen Siegpunkt. Der Spieler mit den meisten Karten darf zusätzlich das oberste Brückenplättchen zwischen zwei Stadtteile legen. Die Gondeln geben den Spielern neue Figuren aus dem Vorrat bzw. Siegpunkte. Auch hier darf der Spieler mit den meisten gespielten Karten als Bonus eine Verbindung zwischen zwei Stadtteilen herstellen, allerdings mit einem Gondelplättchen. Zusätzlich stellt er noch eine eigene Figur aus dem allgemeinen Vorrat in eines der Gebiete. Die Ratsherren-Karten erlauben es den Spielern, Figuren auf das aktuelle Stadtviertel zu stellen.
Die dritte Phase findet nach der Auswertung der letzten Kartensorte statt. Hier kommen alle blauen Gebäude ins Spiel.
Um ein Gebäude nutzen zu können, belegt man es mit einer Münze. Am Ende eines Durchgangs werden die Münzen dann in den allgemeinen Vorrat gelegt.
Nach sechs Durchgängen erfolgt die Endwertung. Münzen und Figuren im eigenen Vorrat bringen dabei genauso Siegpunkte wie Gebäude auf dem Tableau des Spielers. In jedem Stadtteil wird eine Mehrheitenwertung ausgelöst. Die Anzahl an Figuren entscheidet dabei über die Platzierung. Die Summe der angelegten Brücken- und Gondelabschnitte ergibt die Punktzahl für den erfolgreichsten Spieler. Die anderen erhalten davon immer jeweils die Hälfte.
Spielende: Der erfolgreichste Spieler gewinnt „Rialto“.
Kommentar: Stefan Feld ist es gelungen, ein leichtes und lockeres Mehrheitenspiel zu kreieren, welches aufgrund der wenigen Spielrunden in knapp einer Stunde zu spielen ist. Die Regeln sind eingängig und die Wartezeit zwischen den Zügen ist vernachlässigbar. Der Hauptmechanismus mit der Wahl der Kartenreihe und dem Spielen bzw. Aufbewahren der Karten funktioniert gut und hält die Partien spannend. Die Wahl der Gebäude bestimmt die Spielstrategie, allerdings sollte man auf keinen Fall die Stadtteilwertung am Ende vernachlässigen.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung gut. Beim Spiel zu zweit gibt es eine Variante mit einem dritten virtuellen Spieler. Diese zusätzlichen Regeln sind dabei keine Notlösung, sondern machen das Spiel auch zu zweit richtig gut.
Beim Spielmaterial gibt es nichts zu beanstanden und die Anleitung ist auch hervorragend geschrieben und mit Erläuterungen versehen. Die Grafiken sind nicht besonders spektakulär, aber für das Spiel ausreichend. Trotzdem kommt kein thematisches Flair rüber, das Spiel besticht einzig durch seinen Kernmechanismus. Störend ist allerdings die Siegpunktleiste, bei der man die Anzeiger immer zwischen zwei Laternen absetzen muss. Hier kommt es häufiger vor, dass man beim Abzählen die Scheiben auf den Laternen ablegt.
Fazit: Ein gutes und ausnahmsweise vergleichbar leichtes Spiel vom Star-Autoren Stefan Feld.
Wertung: Mit guten 4 Punkten überzeugte „Rialto“ alle Spieler.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite