Spieletest für das Spiel: ROBOTICS
Hersteller: Pegasus                   
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Nein
Autor: Mario Coopmann
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2013
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Robotics-Pressefoto

Ausstattung: 1 Marktplatz, 86 Roboter-Teile, 16 Auftragskarten, 1 Stoffbeutel, 5 Spielertableaus, 100 Geldscheine, 12 Markierungssteine
Aufmachung: Der Marktplatz besteht aus einer Basis mit unterschiedlichen Roboter-Ersatzteilen und einer kleineren Drehscheibe, auf der man die Preise für diese Ersatzteile erkennen kann. Auf der Drehscheibe ist neben dem regulären Preis auch der Preis auf dem Schwarzmarkt abgebildet, der immer deutlich günstiger ist.
Bei den Roboter-Ersatzteilen handelt es sich um quadratische Plättchen, die diverse Gliedmaßen, den Kopf und den Torso zeigen. Auf einigen Karten findet man jedoch auch Saboteure und Kontrolleure.
Die Auftragskarten geben vor, welche Funktion ein Roboter mindestens haben muß, damit ihn ein Kunde abkauft. Außerdem ist auf jedem Auftrag der Preis zu finden, den der Käufer für den Roboter zahlen will.
Im Stoffbeutel werden die Roboter-Teile aufbewahrt. Er symbolisiert den Schrottplatz, wo man günstig Teile finden kann.
Jeder Spieler hat ein eigenes Spielertableau mit insgesamt sechs Ablageflächen für Ersatzteile, die man derzeit nicht verwenden will. Drei Felder sind kostenlos, die anderen müssen bezahlt werden, wenn man sie nutzt.
Die Geldscheine gibt es mit unterschiedlichen Werten. Die Markierungssteine werden immer auf Teile gelegt, die man auf dem Schwarzmarkt erworben hat und die über keine Seriennummer verfügen. Es handelt sich um kleine Holzmuttern.
Ziel: Jeder Spieler versucht, entweder möglichst schnell 10000 Geldeinheiten zu erwirtschaften oder als Erster drei Roboter zu verkaufen.
Die Drehscheibe kommt ins Zentrum der Spielfläche. Dann legt man auf jedes Ersatzteil-Feld des Marktplatzes einige passende Plättchen. Der Rest wandert in den Stoffbeutel.
Alle Spieler bekommen ein gewisses Startkapital und ein Spielertableau. Man mischt die Auftragskarten und legt einige offen neben den Marktplatz. Der Rest bildet einen Nachziehstapel. Schließlich bieten die Spieler, wer die Partie beginnen darf. Der siegreiche Spieler legt sein Gebot in die Bank. Von diesem Spieler aus geht es dann im Uhrzeigersinn weiter.
Ist man am Zug, hat man zwei Aktionspunkte zur Verfügung. Dabei kann man unterschiedliche oder gleichartige Aktionen ausführen.
Die erste Möglichkeit ist der Erwerb eines Bauteils vom regulären Markt. Dabei werden durch die Drehscheibe die aktuellen Preise vorgegeben. Ist ein Feld leer, kann dieses Bauteil momentan nicht gekauft werden. Der Kaufpreis ist an die Bank zu zahlen.
Alternativ kann der Spieler auch ein Bauteil auf dem Schwarzmarkt erwerben. Dies ist deutlich günstiger zu bekommen. Auch hier muß das Bauteil auf dem Marktplatz vorhanden sein. Es wird nach dem Kauf direkt mit einem Markierungsstein belegt, der dort bis zum Verkauf des Roboters oder der Konfiszierung bleibt.
Nach jedem Kauf wird die Drehscheibe um eine Position im Uhrzeigersinn verschoben, um die Preise der Gegenstände zu verändern.
Die dritte Handlungsmöglichkeit ist der Besuch des Schrottplatzes. Dabei zieht man blind aus dem Stoffsack ein Plättchen heraus. Ein Multifunktionsteil kann dabei als Joker beliebig für eine Gliedmaße eingesetzt werden, während ein Saboteur dafür sorgt, daß ein Mitspieler bei einem im Bau befindlichen Roboter eines Kontrahenten ein Bauteil entwenden darf. Der Kontrolleur dagegen sorgt dafür, daß bei allen Spielern die mit einem Markierungsstein versehenen Bauteile konfisziert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich diese Bauteile in einem Roboter oder auf einem Spielertableau befinden.
Es ist auch möglich, mit den Mitspielern um Bauteile zu handeln. Es darf dabei immer nur mit dem aktiven Spieler gehandelt werden. Kommt kein Deal zustande, gilt der Handel nicht als Aktion und man kann statt dessen etwas anderes machen.
Eine weitere Aktionsmöglichkeit ist das Zerlegen eines eigenen Roboters. Die Einzelteile dürfen sofort mit denen auf dem eigenen Tableau neu zusammengesetzt werden.
Am Ende des Zuges muß ein Spieler alle Bauteile in seinen Roboter eingebaut oder auf seinem Tableau eingelagert haben. Kann oder will der Spieler dies nicht, kommen die restlichen Bauteile direkt in den Stoffbeutel zurück.
Um einen Auftrag zu erfüllen, muß der Spieler den passenden Roboter zu Beginn seines Zuges haben. Die Bauteile werden anschließend auf die Felder des Marktplatzes zurückgelegt und der Spieler erhält den entsprechenden Ertrag aus der Bank. Danach wird sofort eine neue Auftragskarte gezogen.
Spielende: Wer drei Roboter fertiggestellt hat oder 10000 Geldeinheiten besitzt, beendet die Partie.
Kommentar: Im Normalfall ist das Spiel immer vorbei, sobald ein Spieler drei Roboter verkaufen konnte, denn nur sehr wenige schwere Aufträge mit vielen Anforderungen bringen so viel Kapital, daß man nur zwei Roboter benötigt, um erfolgreich zu sein.
Um Geld zu sparen, sollte man öfters auf dem Schwarzmarkt einkaufen gehen. Das ist zwar immer mit einem gewissen Risiko verbunden, weil neben den Bauteilen ja auch noch Kontrolleure im Spiel sind, aber auf diese Weise spart man ordentlich Geld und gerade bei den größeren Aufträgen benötigt man sowieso recht viele Teile. Erst wenn der Roboter fast fertig gestellt ist, kann man dann gezielt die fehlenden Teile nachkaufen.
„Robotics“ ist planbarer in kleiner Besetzung, da die Zeitspanne, bis man selbst wieder an die Reihe kommt, deutlich geringer ist. Aufträge kann man dadurch leichter durchbekommen, weil weniger Spieler aus dem Beutel ziehen und die Chance, auf Saboteure und Kontrolleure zu treffen, sinkt. Zu fünft regiert dagegen das Chaos. Hier wird das Nachziehen aus dem Beutel naturgemäß gefährlicher und oft müssen liebgewonnene fast fertiggestellte Roboter wieder auseinander genommen werden.
Das Spiel läuft recht gleichförmig ab, da man eigentlich nur immer neue Teile kauft und diese einbaut. Es lebt vom Thema, denn die Roboter sehen teilweise schon recht lustig aus, wenn sie mit vielen und überflüssigen Teilen zusammengesetzt sind und dann dem Kunden verkauft werden.
Durch die Endbedingung mit den drei fertigen Robotern kommt es sehr häufig dazu, daß der Führende durch Saboteure attackiert wird. Dagegen kann man sich nicht wehren und durch die bei den Spielern liegenden Auftragskarten ist immer leicht zu erkennen, wer gerade wo im Spiel liegt.
Im Spiel gibt es auch die Möglichkeit, mit seinen Mitspielern zu handeln. Bei uns wurde dies allerdings eher selten gemacht, da man dadurch einem Mitspieler ja ebenfalls einen Vorteil verschaffte. Dieser darf sein neu erworbenes Bauteil einlagern oder direkt einbauen und eventuell dadurch einen Roboter fertigstellen und gleich in seinem eigenen Spielzug verkaufen. Nur bei letzterem waren die Mitspieler bei uns bereit, aktiv am Handel mitzuwirken.
Fazit: Ein durchwachsenes Legespiel.
Wertung: Mit 3 Punkten kann „Robotics“ nicht überzeugen. Erst mit den Sonderplättchen aus der Zeitschrift „Spielbox“ wird das Spiel besser, weil man sich einmalig vor Kontrolleuren schützen kann und spezielle Bauteile zusätzliches Geld einbringen, wodurch die zweite Siegbedingung wahrscheinlicher wird.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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