Spieletest für das Spiel: ROTUNDO
Hersteller: Adlung Preis: 7 Euro empf.Alter: 9- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Jodi Soares Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2006 Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Adlung recht herzlich!
Ausstattung: 60 Karten
Aufmachung: Jede
Karte besitzt neben einer hübschen Grafik einer Kugel drei wesentliche
Informationen. Jede Kugelart hat einen bestimmten Typ an Stoff, in dem
sie aufbewahrt wird. Es gibt insgesamt drei verschiedene Stoffarten. Ferner
beträgt die Anzahl der Kugeln auf einer Karte immer einen Wert zwischen
1-4. Das letzte Attribut jeder Karte ist der zu erzielende Punktwert, den
man beim Ausspielen für diese Karte bekommt. Die Punktzahlen variieren
dabei sehr stark.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, möglichst wertvolle Sets von Kugeln zu sammeln und vor sich
auszulegen.
Zu Beginn der Partie werden alle Karten gründlich
gemischt. Jeder nimmt sich sieben Karten auf die Hand. Danach einigt man
sich auf den Startspieler. Dieser dreht die oberste Karte des zentralen
Zugstapels um und beginnt die Partie.
Wenn man am Zug ist, kann man eine Sammlung eröffnen,
die Kugel in der Mitte versteigern oder passen.
Möchte der Spieler eine Sammlung erstellen,
muß er dazu die in der Mitte vorhandene Karte nebst zwei seiner Handkarten
benutzen. Die Sammlung hat dabei zwei Bedingungen zu erfüllen. Zum
einen muß die Stoff-Farbe bei allen drei Kugeln entweder gleich sein
oder es muß sich um komplett unterschiedliche Stoffe handeln. Auch
muß die Anzahl der Kugeln im Beutel immer gleich sein oder es müssen
unterschiedliche Werte vorhanden sein, die eine ununterbrochene aufsteigende
Zahlenkette ergeben. Einige Spielkarten erlauben es allerdings nicht, drei
Karten mit der gleichen Anzahl an Kugeln auszulegen. Diese Karten sind
speziell markiert.
Sind beide Bedingungen erfüllt, werden die
drei Karten offen vor dem Spieler ausgelegt. Sollten sich danach Spielkarten
auf einem Ablagestapel befinden, dann darf sich der aktive Spieler die
obersten drei Karten anschauen und entscheiden, ob er diese sofort auf
die Hand nehmen möchte oder ob die Karten auf dem Ablagestapel liegen
bleiben. Auf diese Art kann man seine Kartenhand wieder ergänzen.
Die fertiggestellte Sammlung kann später durch die Versteigerungen
auseinander gerissen werden, ohne daß dies weitere Konsequenzen hat.
Nach dem Auslegen einer Sammlung ist der folgende Spieler an der Reihe
und deckt eine neue Karte für die Tischmitte auf.
Alternativ kann ein Spieler die Karte in der
Mitte auch versteigern. Dies ist allerdings erst erlaubt, wenn der aktive
Spieler bereits Karten als Sammlung offen vor sich liegen hat. Bei einer
Versteigerung dürfen alle Spieler teilnehmen, die offene Karten besitzen,
da man mit diesen später das Gebot bezahlen muß. Der aktive
Spieler beginnt die Versteigerung und muß ein erstes Gebot abgeben.
Reihum können die Mitspieler erhöhen oder passen. Wer einmal
gepaßt hat, ist aus dem Spiel. Der Sieger der Bietrunden bezahlt
sein Gebot mit einer oder mehreren Karten seiner Sammlung, wobei er deren
Werte zusammenrechnen darf. Die Zahlung kommt auf den Ablagestapel neben
den Zugstapel. Danach nimmt sich der erfolgreiche Spieler die gewonnene
Karte auf die Hand. Nach einer Versteigerung ist der linke Nachbar des
Ersteigerers an der Reihe und darf eine neue Karte vom Zugstapel in die
Mitte legen.
Die dritte Möglichkeit ist das Passen. In
diesem Fall ist der linke Nachbar an der Reihe, der nun seinerseits zwischen
den Möglichkeiten zur Bildung einer Sammlung, der Versteigerung oder
dem Passen wählen kann. Erst wenn alle Spieler nacheinander bei einer
Karte passen, kommt diese auf den Ablagestapel und wird ersetzt.
Spielende: Sobald
der Nachziehstapel aufgebraucht ist oder wenn nur noch ein Spieler über
Handkarten verfügt, endet die Partie. Jeder zählt die Werte seiner
Karten aus Sammlungen zusammen und muß davon noch die Werte der verbliebenen
Handkarten abziehen. Es gewinnt derjenige, der die wertvollste Sammlung
besitzt.
Kommentar: Bei "Rotundo"
haben sich die Spieler schwer getan. Die Regeln sind zwar eigentlich eingängig,
aber es ist nicht einfach, an neue Handkarten zu gelangen. Die beste Möglichkeit
ist dabei durch das Ausspielen einer Sammlung gegeben, nur leider sind
viel zu selten einige Karten auf dem Ablagestapel. So bleibt einem fast
immer nur die Wahl, zu versteigern oder zu passen. Während man beim
Passen einen kompletten Spielzug verschenkt, bietet sich durch das Versteigern
zumindest die Möglichkeit, den anderen einige Karten aus der Sammlung
zu entfernen oder die Karte auf die Hand zu nehmen. Wirklich gut ist es
aber nur, wenn der rechte Nachbar die Karte ersteigert, weil er dann einerseits
mit Karten aus der Auslage bezahlen muß und man selbst anschließend
an der Reihe ist und durch eine Komplettierung der Sammlung die gebotenen
Karten nehmen kann.
Ein Spieler ohne ausliegende Sammlung hat keine
Chance. Da durch das Versteigern auch die Spielreihenfolge ausgehebelt
wird, kann es passieren, daß dieser Spieler eine ganze Zeit zur Untätigkeit
verdammt wird, während die Mitspieler sich die Karten zuschustern
können. Das führt zu einem gewissen Frustpotential.
Die Grafik und die Spielanleitung sind in Ordnung.
Gleiches gilt für die Kartenqualität.
Fazit: Ein Spiel,
dessen Reiz sich erst nach einigen Partien herauskristallisiert.
Wertung: Mit guten
3 Punkten ist "Rotundo" bei unseren Spielern nicht so gut angekommen. Es
hat zwar durchaus etwas Tiefe, die sich aber nicht unbedingt sofort erschließt
und dafür sorgt, daß unsere Mitspieler keinen großen Drang
verspürten, sich eingehender mit dem neuen Adlung-Spiel zu beschäftigen.