Spieletest für das Spiel: ROYAL FLUSH
Hersteller: Schmidt                   
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Lorenz Kutschke
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2009
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Royal Flush-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 25 Spielsteine, 25 Chips, 17 Spieltafeln, 104 Karten, 6 Jokerkarten
Aufmachung: Die Spielsteine sind aus transparentem bunt eingefärbten Kunststoff und haben die Form von Halbkugeln. Bei den Chips handelt es sich dagegen um Pappscheiben, deren Druck den Eindruck vermitteln soll, es handle sich um Pokerchips.
Auf jeder Spieltafel befindet sich eine Kartenangabe, die es zu sammeln gilt. Am unteren Ende befinden sich dabei einige Ablagefelder, auf denen die Spieler ihre Spielsteine ablegen können. Die Ablagefelder besitzen unterschiedlich hohe Punktwerte. Die Tafeln sind aus dicker Pappe.
Bei den Spielkarten handelt es sich um ein französisches Blatt mit Werten von 2 bis As, wobei jede Karte zweimal im Spiel ist. Passend dazu gibt es Joker, die jeden Wert annehmen können.
Ziel: Innerhalb von drei Durchgängen versuchen die Spieler möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Zu Beginn der Partie werden neun Spieltafeln genommen und in der Tischmitte ausgelegt. Dabei wird ein vorgegebenes Schema benutzt. Die Tafel mit der Kombination „Royal Flush“ ist immer im Spiel.
Jeder Spieler nimmt sich einen Satz mit Spielsteinen und fünf Chips. Danach mischt man die Karten ohne Joker gründlich durch und verteilt an jeden Mitspieler sieben Karten. Wird mit Kindern gespielt, kann man diesen bis zu zwei Jokerkarten geben, damit sie im Spiel keine Nachteile haben. Ansonsten kommen die Joker einfach in die Spielschachtel und werden nicht benötigt.
Vier weitere Karten bilden die offene Auslage, die neben dem Nachziehstapel gebildet wird. Außerdem besorgt man sich einen Zettel und einen Stift zum Notieren der Siegpunkte.
Der aktive Spieler kann sich in seinem Spielzug entscheiden, entweder Karten zu nehmen oder eine Wertung auszulösen.
Möchte der Spieler Karten nehmen, erhält er eine der vier offen ausliegenden Karten oder nimmt sich die oberste Karte des verdeckten Stapels. Vorher kann der Spieler jedoch einen seiner Chips in die Tischmitte legen, um die offene Auslage auf den Ablagestapel zu werfen.
Nach dem Nehmen einer Karte kann der aktive Spieler weitere Chips einsetzen, um noch mehr Karten auf die Hand zu nehmen.
Am Ende des Spielzugs wird die offene Auslage wieder auf vier Karten ergänzt.
Alternativ kann ein Spieler eine Wertung machen, wenn er die auf einer Spieltafel geforderte Kartenkonstellation auf der Hand hält. Diese wird offen auf den Ablagestapel gelegt und der Spieler belegt eines der dortigen Wertungsfelder mit einer eigenen Spielfigur. Sollten alle Felder einer Tafel belegt sein, kann man diese Kombination nicht mehr werten.
Ein Durchgang endet in dem Moment, in dem ein Spieler seinen letzten Wertungsstein gesetzt hat oder es einem Spieler gelingt, einen Royal Flush auszulegen. Nun werden die Punkte zusammengerechnet und die Spieler erhalten ihre Wertungssteine zurück. Alle in der Mitte liegenden Chips werden danach gleichmäßig an die Spieler verteilt. Nicht teilbare Rest-Chips bleiben in der Mitte liegen für die folgende Runde. Es folgt eine neue Runde, bei der alle Spielkarten erneut gemischt werden.
Spielende: Nach drei Durchgängen gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Jeder nicht eingesetzte Spielchip bringt seinem Besitzer dabei zwei Bonuspunkte.
Kommentar: „Royal Flush“ ist ein weiterer Vertreter der Poker-Variationen, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind. Das Spiel überzeugt durch seine einfache Struktur und die klaren Regeln. Neben den üblichen Kartenkombinationen aus dem Poker gibt es aber noch einige ungewöhnliche Sets wie z.B. drei identische Kartenpaare, die es so in anderen Publikationen noch nicht zum Sammeln gab.
Die Variante für Kinder, die einen oder zwei Joker auf die Hand bekommen, hat sich in unseren Runden nicht sonderlich bewährt. Für die ersten Spielrunden mag dies vielleicht noch eine Möglichkeit sein, wenn die Jüngeren die unterschiedlichen Sets noch nicht genau beherrschen, aber schon nach kurzer Zeit bringen die Joker die Kleinen uneinholbar nach vorne und sollten daher schnell wieder abgesetzt werden.
Beim Spielen muss man die Gegner immer im Auge behalten. Die Sammeltaktik, nach der man erst einmal versucht, möglichst viele Handkarten zu schnappen, um dadurch wertvolle und teure Kombinationen auszulegen, funktioniert nur so lange, wie es keinen Mitspieler gibt, der auf einmal auf schnelle Wertungen aus ist. Was nützt es dann einem Spieler, der eine große Wertung geschafft hat, wenn die Konkurrenz mit vielen kleineren Wertungen den Durchgang schnell beendet und doch insgesamt mehr Siegpunkte erzielt… Eine Beobachtung der Mitspieler ist dabei unerlässlich und man sollte tunlichst versuchen, maximal eine Wertung weniger ausgelöst zu haben als die Mitspieler, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Schnelligkeit ist keine üble Strategie, da sich Kartensammler oft verzetteln und nach einem großen Wurf keine weiteren Kombinationen mehr auf der Hand halten. Mit kleineren Wertungen konzentriert man sich dagegen auf das Wesentliche und wird nicht so stark abgelenkt durch angeblich verlockende Karten.
Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen gleich gut. Je weniger Personen mitmachen, desto eher funktioniert das Sammeln von Karten. Auch gelingt es hier recht selten, bestimmte Tafeln komplett zu füllen und dadurch für Mitspieler zu sperren. Die Spieldauer nimmt mit der Anzahl an Mitspielern deutlich zu.
Besonders gut gefallen der Einsatz der Chips und die Neuverteilung am Ende jeder Runde. So muss man jedes Mal überlegen, ob das Ausgeben eines Chips den Nutzen wirklich rechtfertigt.
Das Material ist ordentlich und optisch entsprechend dem französischen Kartenblatt gehalten.
Fazit: Eine nette Variation des Poker-Themas.
Wertung: Mit 5 Punkten ist „Royal Flush“ ein netter Absacker eines Spieleabends, der schnell erklärt und gespielt ist.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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