Spieletest für das Spiel: SAN JUAN
Hersteller: Alea 
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2004 
noch erhältlich: Ja
Autor: Andreas Seyfarth
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild San Juan-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 110 Karten, 1 Gouverneur-Karte, 5 Rollen-Tafeln, 5 Preistabellen, 1 Block, 1 Stift
Aufmachung: Die Spielkarten lassen sich in Produktionsgebäude und violette Gebäude unterteilen. Jede Karte besitzt einen Preis, den man beim Ausspielen bezahlen muß. In der Mitte der Karte befindet sich dann eine Grafik nebst einem Text, der für die ausgespielte Karte von nun an gilt, während der untere Bereich die Zahl der Siegpunkte zeigt, die es bei Spielende gibt.
Die Gouverneur-Karte ist aus dicker Kartonpappe und zeigt den jeweiligen Startspieler einer Runde an. Auf der Karte sind ferner die zu beachtenden Schritte bei Rundenbeginn genannt.
Die Rollentafeln werden in jeder Runde von den Spielern ausgewählt und bringen ihnen Vorteile. Jede Rollenkarte besitzt eine Aktion und dazu noch ein Privileg. Das Privileg gilt allerdings nur für den jeweiligen Besitzer der Karte, während die Aktion von allen ausgeführt werden kann. Diese Plättchen sind aus dicker Pappe.
Beim Verkauf von Waren aus der Produktion kommen die kleinen Preistabellen ins Spiel. Sie zeigen für alle Warenarten die Verkaufspreise, die zwischen 1 und 3 Geldeinheiten betragen.
Den Block benötigt man bei Spielende zum Notieren der Siegpunkte jedes Spielers. Zu diesem Zweck ist ein kleiner Bleistift beigelegt worden.
Ziel: Es gilt, möglichst viele Siegpunkte zu besitzen, wenn ein Spieler sein zwölftes Gebäude ausliegen hat.
Am Anfang werden die Rollentafeln ins Zentrum des Tisches gelegt. Jeder Spieler bekommt eine Karte „Indigo-Küpperei" aus dem Talon und legt diese offen vor sich ab. Danach einigt man sich auf den Startspieler, der die Gouverneur-Karte nimmt. Dieser mischt die Spielkarten gründlich durch und gibt an jeden vier Karten, die man auf die Hand nimmt. Schließlich werden die Preistabellen gemischt und als Stapel neben der Spielfläche bereitgelegt.
Der Startspieler beginnt die Partie und sucht sich eine Rollenkarte aus der Tischmitte aus. Diese führt er danach aus. Anschließend dürfen in den meisten Fällen die Mitspieler ebenfalls die ausgewiesene Aktion machen.
Nachdem die Karte vollständig abgearbeitet wurde, darf sich der nächste Spieler eine der verbliebenen Rollenkarten nehmen. Nach gleichem Muster wird diese zunächst vollständig ausgeführt, bevor anschließend der folgende Spieler eine Karte auswählen darf. Die Spielrunde ist vorbei, wenn jeder eine Rollen-Karte vor sich ausliegen hat.
Eine Rollenkarte zeigt den Goldsucher. Der aktive Spieler darf sich dafür eine Handkarte vom Nachziehstapel nehmen. Alle Mitspieler gehen bei dieser Karte leer aus.
Nimmt sich ein Spieler den Baumeister, beginnt er mit der Bauphase. Der Spieler darf eine beliebige Handkarte offen neben seine Indigo-Küpperei legen, sofern er diese Karte bezahlen kann. Der Preis steht auf der Karte, wird jedoch für den Besitzer des Amtes um eine Geldeinheit reduziert. Die Bezahlung erfolgt nach dem Auslegen mit den verbliebenen Handkarten. Jede abgeworfene Handkarte ist dabei eine Geldeinheit. Nachdem der Baumeister selbst ausgelegt hat, dürfen reihum die Mitspieler ebenfalls ein Gebäude errichten. Sie erhalten jedoch keine Vergünstigungen und müssen den vollen Kaufpreis entrichten. Es ist nicht erlaubt, mehrere gleichartige violette Gebäude zu errichten. Bei Produktionsgebäuden gibt es jedoch keinerlei Einschränkungen.
Mit der Rolle des Ratsherren darf der aktive Spieler die obersten fünf Karten des Stapels nehmen und anschauen. Eine dieser fünf Karten darf der Spieler dann zu seinen Handkarten legen, während die restlichen Karten auf den Ablagestapel wandern. Danach dürfen alle Mitspieler jeweils zwei Karten vom Stapel ziehen, von denen sie ebenfalls eine Karte behalten dürfen.
Mit dem „Aufseher" kann man Waren produzieren. Der aktive Spieler darf bei zwei seiner Produktionsstätten, die nicht bereits über eine Ware verfügen, jeweils eine Karte vom verdeckten Stapel versetzt darunter schieben. Eine Karte unterhalb einer Produktionsstätte gilt immer als Ware. Danach folgen die Mitspieler, die allerdings nur jeweils eine Ware produzieren dürfen.
Mit dem „Händler" können die Waren verkauft werden. Der Besitzer dieser Rollenkarte darf bis zu zwei seiner Waren verkaufen. Der Kaufpreis wird durch Aufdecken der obersten Preistabelle angezeigt. Die Waren wandern dann auf den Ablagestapel und der Spieler darf sich entsprechend viele neue Karten vom Zugstapel auf die Hand nehmen. Anschließend werden reihum auch die Mitspieler gefragt, die ihrerseits eine Ware verkaufen dürfen und sich dafür neue Handkarten nehmen. Am Ende der Verkaufsrunde kommt die Tabelle wieder unter den Stapel der anderen Preistabellen.
Wenn jeder Spieler seine gewählte Rolle komplett ausgeführt hat, wird das Gouverneur-Plättchen im Uhrzeigersinn um eine Position weitergegeben. Die Rollenkarten kommen wieder in die Tischmitte. Der neue Startspieler muß nun überprüfen, ob ein Mitspieler mehr als sieben Handkarten besitzt. Ist dies der Fall, muß der Spieler seine Hand entsprechend reduzieren.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn ein oder mehrere Spieler nach dem Baumeister-Zug 12 Gebäude ausliegen haben. Nun zählt man die Siegpunkte aller ausliegenden Karten zusammen. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten Handkarten und Waren.
Kommentar: Das Kartenspiel lehnt sich thematisch stark an das Brettspiel „Puerto Rico" an. Es ist jedoch eigenständig genug und bietet eine viel schnellere Spielweise. Die Vielzahl von unterschiedlichen Karten lassen viele Strategien zu. Durch das Nachziehen von Karten ist ein Glückselement im Spiel, welches es auch weniger versierten Spielern erlaubt, gegen Profis einigermaßen zu bestehen.
Die Regeln sind einfach gehalten und genau beschrieben. Der umfangreichste Teil der Anleitung beschäftigt sich dann ausführlich mit den einzelnen Gebäuden und ihren Funktionen im Spiel.
Zu zweit gibt es kleine Sonderregelungen, die das Spiel jedoch spielerisch nicht einschränken.
Fazit: Ein tolles Kartenspiel, welches in keiner Sammlung anspruchsvoller Spieler fehlen darf.
Wertung: Mit „San Juan" ist dem Verlag wieder ein großer Wurf gelungen. Mit 6 Punkten ist der Titel sicherlich ein heißer Favorit auf das beste Spiel des Jahres 2004.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de




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