Spieletest für das Spiel: SAN
MARCO
Hersteller: Ravensburger Preis: 50 DM empf.Alter: 10-99 Anzahl Spieler: 3-4 Erscheinungsjahr: 2001 noch erhältlich: Ja Autor: Alan R. Moon, Aaron Weissblum Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
100 Figuren, 8 Prestigesteine, 12 Brücken, 62 Aktionskarten, 28 Limitkarten,
1 Doge, 1 Würfel, 1 Markierungsstein
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt eine stilisierte Landkarte von Venedig. Es gibt sechs Ortsteile,
in die man während der Partie Spielfiguren einsetzen kann. Die Ortsteile
sind durch Wasserstraßen voneinander getrennt. Sie haben ein Würfelsymbol
und zwei Zahlen, die die Wertungspunkte in dem Ortsteil symbolisieren.
Um die Landkarte herum führt eine Zählleiste. Des weiteren findet
man eine Tabelle für die Rundenzahl und eine Tafel, auf der die jeweiligen
„Verteiler" und „Entscheider" angegeben werden.
Als Spielfiguren dienen kleine Holzquader in
verschiedenen Farben. Passend dazu gibt es jeweils zwei Prestige-Steine,
die für die Zählleiste und die Tafel auf dem Spielbrett benötigt
werden. Die Brücken sind aus Plastik und verbinden die Ortsteile miteinander.
Bei den Aktionskarten gibt es Karten der verschiedenen Ortsteile und spezielle
Aktionskarten.
Die Limitkarten haben Werte zwischen 1 und 3.
Der Doge bestimmt die aktuell zu wertende Region, der Markierungsstein
zeigt die jeweilige gültige Runde an.
Das Material ist ordentlich gefertigt und auch
der Spielplan ist relativ übersichtlich gemacht worden.
Ziel: Die Spieler
versuchen in drei Durchgängen möglichst viele Prestigepunkte
zu bekommen.
Am Anfang erhält jeder Spieler die Figuren
einer Farbe, die passenden Prestigesteine und eine Brücke. Ein Prestigestein
wird auf das Startfeld der Zählleiste gesetzt, der zweite kommt an
die Tafel des Spielbretts. Der Markierungsstein kommt auf das erste Feld
der Rundenleiste.
Die Figur des Dogen wird neben dem Spielplan
plaziert. Anschließend mischt man die beiden Kartenstapel getrennt
voneinander gut durch und legt sie bereit.
Jeder Spieler würfelt nun vier Mal und setzt
in die Gebiete, die den Würfelaugen entsprechen, pro Wurf jeweils
zwei Figuren. Hat man in allen Würfen das gleiche Ergebnis erzielt,
darf man den letzten Wurf auf Wunsch so oft wiederholen, bis man eine andere
Augenzahl erreicht. Zum Abschluß der Vorbereitungen legen die Spieler
nacheinander ihre Brücken zwischen zwei Gebiete. Eine Spielfigur aus
dem eigenen Vorrat wird auf die Brücke zur Kennzeichnung gelegt. Zwischen
zwei Stadtgebieten dürfen maximal drei Brücken von unterschiedlichen
Spielern stehen. Schließlich wird der älteste Spieler zum Startspieler
berufen.
Es werden drei Durchgänge gespielt. In jedem
Durchgang wird in mehreren Runden um Prestigepunkte gekämpft.
Der Startspieler legt seinen zweiten Prestigestein
auf das erste Feld der Steintafel. Er hat damit das Privileg, Karten verteilen
zu dürfen. Er nimmt die restlichen Prestigesteine in die Hand, schüttelt
sie gut durch und zieht anschließend einen Stein heraus. Der Besitzer
des Steins darf sich aus den vom Startspieler sortierten Karten als erstes
einen Kartenstapel aussuchen.
Der nächste gezogene Stein repräsentiert
den zweiten Verteiler in dieser Runde. Der letzte Spielstein hat schließlich
wieder das Recht, aus den vom zweiten Verteiler ausgesuchten Kartenstapeln
einen auszuwählen.
Die „Verteiler" ziehen nun jeweils fünf
Aktions- und 3 Limitkarten und nehmen sie auf die Hand. Sie müssen
aus diesen acht Karten jeder zwei Stapel bilden und sie verdeckt vor sich
ablegen. Dann dreht der erste Verteiler seine Stapel um und fächert
sie auf. Der erste „Entscheider" darf sich dann für einen der beiden
Stapel entscheiden und ihn an sich nehmen. Die eventuell dort vorhandenen
Limitkarten werden offen vor dem Spieler ausgelegt.
Die Aktionskarten kann der aktive Spieler nun
in beliebiger Reihenfolge verwenden. Eine Gebietskarte sorgt dafür,
daß der Spieler eine seiner Figuren in das Gebiet setzen kann. Dort
verbleibt er oder kann über eine eigene Brücke in ein Nachbargebiet
laufen.
Mit einer Brückenkarte wird eine neue Brücke
aus dem allgemeinen Vorrat genommen und eingesetzt. Der Spieler markiert
diese mit einer Figur seiner Farbe. Sind bereits alle Brücken im Spiel,
darf man eine Brücke eines Gegenspielers nehmen und auf Wunsch auch
versetzen. Die gegnerische Figur kommt zum Besitzer zurück.
Mit einem Überläufer tauscht man einen
Spielstein eines Gegners gegen einen eigenen Spielstein ein. Die Verbannungskarte
hingegen sorgt für das Verschwinden von Figuren aus einem Ortsteil.
Hierbei wählt der Spieler zunächst den Ort und würfelt anschließend.
Entsprechend der Augenzahl müssen nun Figuren (ggf. auch eigene) nach
Wahl des aktiven Spielers entfernt werden.
Die Karte mit dem Dogen löst eine Wertung
in einem zu bestimmenden Ortsteil aus. Zu Beginn darf der Spieler dieses
Gebiet bei einer Dogenkarte frei bestimmen und die entsprechende Figur
in den Ortsteil setzen. Bei weiteren Wertungen entscheidet sich der aktive
Spieler dann immer, ob er den Dogen in der Region läßt oder
ihn über Brücken in andere Regionen versetzt. Während eigene
Brücken kostenlos überquert werden können, muß man
bei der Nutzung fremder Brücken an den
Besitzer zwei Prestigepunkte abgeben.
Der Spieler mit den meisten Figuren in der Region
erhält dann so viele Prestigepunkte, wie durch die höhere Zahl
auf dem Spielbrett im entsprechenden Ortsteil angegeben ist. Der zweitbeste
Spieler bekommt den niedrigeren Wert. Bei einem Gleichstand erhalten die
betreffenden Spieler die Punkte des nächstniedrigeren Rangs.
Wenn der erste Spieler seine Aktionen verwendet
hat, ist der Verteiler an der Reihe und nimmt seinen verbliebenen Kartenstapel
auf. Anschließend nimmt der zweite „Entscheider" wieder einen der
beiden ihm zur Verfügung stehenden Kartenstapel, bevor als letztes
der zweite Verteiler am Zug ist.
Ein Durchgang ist fast zu Ende, wenn ein Spieler
nach seinem Zug über Limitkarten mit einem Gesamtwert von mindestens
10 Punkten verfügt. Für diesen Spieler ist der Durchgang beendet.
Alle anderen Spieler haben nun noch eine Runde, in der sie spielen können.
Danach endet der Durchgang in jedem Fall. Wenn drei oder vier Spieler in
einer Runde das Limit überschreiten, endet der Durchgang sofort nach
der Runde.
Am Ende eines Durchgangs wird überprüft,
wer die meisten Punkte durch Limitkarten besitzt. Jeder Spieler, der unter
10 Limitpunkten ist, erhält so viele Prestigepunkte, wie die Differenz
seiner Punktzahl zur höchsten Limitpunktzahl ist. Außerdem darf
der Spieler, der alleine die wenigsten Limitpunkte vorweisen kann, eine
Verbannung ausführen, ohne die entsprechende Karte haben zu müssen.
Nachdem die Prestigepunkte verteilt sind, wechselt
der Startspieler und man mischt alle Karten getrennt voneinander gut durch.
Der Markierungsstein wird ein Feld weiter geschoben.
Spielende: Nach
drei Durchgängen kommt es zu einer Schlußwertung, in der alle
Gebiete ein weiteres Mal gewertet werden. Es gewinnt der Spieler mit den
meisten Prestigepunkten. Bei einem Gleichstand gewinnt derjenige von ihnen,
der am meisten Figuren im Stadtteil „San Marco" hat.
Kommentar: Beim
Spiel zu dritt nimmt der Verteiler zehn Karten und teilt diese in drei
Stapel auf. Es gibt dann zwei Spieler, die sich nacheinander für Kartenstapel
entscheiden müssen. Dies gilt auch, wenn beim Spiel zu viert ein Spieler
am Ende eines Durchgangs über das Limit gegangen ist.
„San Marco" ist bedingt glücksabhängig,
macht aber durchaus Spaß. Scheinbar ist die Version zu dritt besser
gelungen als ein Spiel zu viert, zumindest empfanden das unsere Spieler.
Man braucht jedoch einige Partien, um zu erkennen, wie man die gezogenen
Karten am besten verteilt oder welcher Kartenstapel für einen selbst
die besten Möglichkeiten bietet.
Fazit: Ein nettes
Familienspiel mit Glückselementen und schöner Ausstattung.
Wertung: Mit guten
4 Punkten gehört „San Marco" zwar nicht zu den Highlights des aktuellen
Jahrgangs, ist aber trotzdem kein schlechtes Spiel.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de