Spieletest für das Spiel: SCHEINHEILIG
Hersteller: Amigo                     
Preis: 12 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-8
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor:
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2010
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Scheinheilig-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 112 Karten, 1 Würfel
Aufmachung: Der überwiegende Teil der Karten besteht aus Zahlenwerten zwischen 1 und 10, die zusätzlich noch mit dem Motiv eines Engels bedruckt wurden. Daneben gibt es aber noch eine Reihe von Engeln ohne Ziffer, einige Teufelskarten und Aktionskarten, bei denen ein nachfolgender Spieler aussetzen muß. Der beigelegte Rachewürfel ist ein handelsüblicher Sechsseiter.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst geschickt ihre Handkarten loszuwerden.
Nachdem alle Karten gemischt wurden, nimmt sich jeder Mitspieler zehn Karten auf die Hand. Der Jüngste beginnt schließlich die Partie.
Ist man am Zug, kann man entweder passen und eine Karte vom Reststapel aufnehmen oder einige Karten aus der Hand verdeckt auf den zentralen Ablagestapel ablegen. Die Karten werden dort immer gekreuzt plaziert, damit man die neu gelegten Karten von denjenigen unterscheiden kann, die vom vorhergehenden Spieler abgeworfen wurden.
Liegen noch keine Karten in der Tischmitte, sagt der Spieler laut „1“ und legt eine oder mehrere Karten als Stapel verdeckt ins Zentrum der Spielfläche. Es ist beim Ablegen erlaubt, auch andere Karten als die angesagten zu verwenden. Am Ende des Ablegens sagt der aktive Spieler zu seinem Nachbarn die Worte „Ehrlichkeit siegt!“.
Der nachfolgende Spieler muß nun Karten mit dem nächsthöheren Wert ansagen und auslegen oder alternativ passen.
Jeder Mitspieler kann nach dem Auslegen „Scheinheilig“ rufen, wenn er dem aktiven Spieler nicht traut. Der Spieler sagt danach an, welche der gerade gelegten Karten er anzweifelt. Nur diese eine Karte wird aufgedeckt. Der Schummelnde erhält seine zuletzt gelegten Karten und die aufgedeckte Karte zurück und würfelt außerdem einmal, um seine zu ziehenden Strafkarten zu ermitteln. War die aufgedeckte Karte korrekt abgelegt, muß dagegen der Zweifelnde einmal würfeln.
Danach geht das Spiel normal weiter. Nachdem die Spieler beim Wert 10 angekommen sind, beginnt man wieder von Vorne.
Die Engelskarten ohne Ziffer sind Joker und nehmen jeden Zahlenwert an. Auch auf den Teufelskarten stehen keine Zahlen. Sie können nie regelgerecht abgelegt werden. Eine Aussetzen-Karte darf nur einzeln abgelegt werden. Dabei ruft man „Aussetzen“ und der nachfolgende Spieler wird übergangen. Da auch diese Karte verdeckt auf den zentralen Stapel kommt, darf man bei dieser Karte ebenfalls flunkern.
Hat ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand, wird abgerechnet. Die verbliebenen Handkarten aller Spieler werden ihm als Pluspunkte gutgeschrieben.
Spielende: Erreicht ein Spieler nach einer Abrechnung 500 Punkte, gewinnt er das Spiel.
Kommentar: Beim Spiel selbst wird kein Autor genannt, was wahrscheinlich auch einen guten Grund hat, denn das Spiel basiert auf dem alten Klassiker „Lügenbeutel“. Der Klassiker war bereits in den 90er Jahren von Amigo auf den Markt gebracht worden.
Wie bei allen Bluff-Spielen steigt die Spielfreude mit der Anzahl der Mitspieler. Bei zwei oder drei Personen wird relativ selten jemand der Lüge bezichtigt, während dies bei voller Besetzung häufig vorkommt. Die vielen Joker im Spiel sorgen andererseits auch dafür, daß man sehr oft auch passend legen kann.
Im Vergleich zu „Lügenbeutel“ gibt es keine Veränderungen im Spielsystem. Einzig die Grafiken und der lustige neue Titel sind dazugekommen. Die Grafiken sehen zugegebenermaßen auch recht nett aus und werden dem Titel beim Verkauf sicherlich helfen.
Fazit: Für Freunde von Bluff-Spielen, die den Vorgänger nicht besitzen, kann „Scheinheilig“ durchaus lustig sein.
Wertung: Mit 4 Punkten ist „Scheinheilig“ in großen Gruppen ein lustiger Zeitvertreib.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite