Spieletest für das Spiel : SCHLANGENNEST
/ GOBI
Hersteller: Bambus Spieleverlag Preis: 30 DM empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: nach 1993 noch erhältlich: Nein Autor: Günter Cornett Besonderheit: Kategorie:Legespiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Bambus Spieleverlag recht herzlich!
Ausstattung: 72 Kärtchen
Aufmachung: Das
Spiel wird in einer handlichen Verpackung ausgeliefert, die leider unbehandelt
ist und nach einigem Spielen leicht unansehnlich wird. Dies kann man jedoch
bei einem Kleinverlag verschmerzen, zumal die Kartonstärke nicht zu
wünschen übrig läßt. Im Innern befinden sich die Schlangenkärtchen
in vier Farben. Jeder Satz besteht aus einem Kopf, einem Schwanz, sieben
geraden und neun gekrümmten Teilen. Neben der Schlange in der eigenen
Farbe gibt es immer noch ein neutrales Schlangenteil, welches sich in andere
Richtungen windet. Die Grafik ist einfach und übersichtlich gehalten.
Ziel: Insgesamt
gibt es zwei unterschiedliche Spiele, die nachfolgend beschrieben werden.
Bei "Schlangennest" versucht man mit vorgegebenen Kärtchen eine möglichst
lange Schlange zu legen. Jeder erhält dabei zunächst die Kärtchen
seiner gewählten Farbe, die er sortiert vor sich ablegt. Dann einigt
man sich auf die Spielfeldgröße. Mehrere Tabellen geben dabei
die Auswahlmöglichkeiten für 2 bis 4 Spieler vor. Die Lage des
Spielfelds ergibt sich im Spiel.
Der erste Spieler plaziert ein beliebiges seiner
Schlangenteile auf dem Tisch. Die folgenden Spieler legen dann waagerecht,
senkrecht oder diagonal ein Kärtchen an. Ab der zweiten Spielrunde
muß man ein eigenes Schlangenstück an die eigene Schlange anlegen.
Wird dadurch gleichzeitig ein graues Stück mitangeschlossen, kann
dieses genutzt werden und zählt von nun an in der Farbe des Spielers.
Man darf kein Schlangenteil so legen, daß man an eine fremde Schlange
eines Mitspielers anschließt. Auch können Felder nicht belegt
werden, wenn durch die eigene Schlange oder das neutrale Schlangenteil
zwei Farben miteinander verbunden werden. Durch das Legen der Kärtchen
vergrößert sich langsam das Spielfeld und der Rand des Spiels
entsteht.
Ausserhalb dieser Spielfläche dürfen
nur noch Köpfe und Schwänze abgelegt werden. Ein Kopf- oder Schwanzteil
muß gelegt werden, wenn die Schlange den Rand berührt, da andere
Kärtchen nicht über den Rand hinaus gebaut werden können.
Dies zählt als normaler Zug, der aber verschoben werden kann, wenn
noch alternative Legemöglichkeiten vorhanden sind. Es ist möglich,
daß beide Enden einer Schlange miteinander verbunden werden. Der
betreffende Spieler kann in seinem Zug dann natürlich keine Karte
mehr auslegen. Stattdessen öffnet er die Schlange, indem er eines
seiner Kurventeile dreht. Ist dies nicht möglich, wird seine Schlange
beendet. Dann darf er nur noch eine eigene Gerade gegen einen Schwanz austauschen.
Spielende: Das Spiel
ist beendet, wenn alle Spieler ihre Schlange fertig haben. Jedes Schlangenfeld
(farbig oder neutral) zählt einen Punkt. Es gewinnt, wer die längste
Schlange besitzt.
Ziel: Das zweite
Spiel nennt sich Gobi und eignet sich für 2-3 Spieler. Je nach Spieleranzahl
erhält man dabei 16 bzw. 14 Karten einer Farbe. Die Köpfe und
Schwänze werden nicht benötigt. Mit den übriggebliebenen
Karten wird dann zunächst ein Rahmen gebaut der bei 2 Spielern 5x6
und bei 3 Spielern 6x6 Felder einschließt. In dem so gebildeten Feld
legt man während des Spiels seine Karten ab. Die Spieler legen abwechselnd
ihre Karten auf das Spielfeld. Dabei ist es nicht zwingend vorgeschrieben,
daß man sein Kärtchen an ein anderes direkt anlegen muß.
Verbindet man zwei verschiedenfarbige Schlangen miteinander, schlägt
die längere Schlange die kürzere. Bei der Ermittlung der Länge
einer Schlange zählen sowohl die farbigen wie auch die angeschlossenen
neutralen Teile. Von der geschlagenen Schlange werden alle Kärtchen
entfernt, die die Farbe dieser Schlange aufweisen. Bei einem Gleichstand
passiert zunächst nichts. Erst wenn im späteren Verlauf eine
der Schlangen länger als die andere ist, kommt es zum Schlagen. Die
geschlagenen Kärtchen erhält der Spieler natürlich zurück
und kann sie im späteren Verlauf des Spiels wieder einsetzen.
Spielende: Kann
oder will ein Spieler keine Kärtchen mehr legen, endet die Partie
für ihn. Haben alle Spieler gepaßt, ist das Spiel vorbei. Jeder
Spieler zählt die Längen seiner Schlangen zusammen. Es gewinnt
, wer die höchste Punktzahl aufweist.
Kommentar: Vom spielerischen
her ist das zweite Spiel unser Favorit, da die Regeln klar sind und eine
Partie selten lange dauert. Oft gewinnt derjenige, der erfolgreich eine
oder zwei Übernahmen machen konnte und dessen Schlange dadurch kaum
dezimiert wurde. Gerade bei drei Personen wird es hier interessant, da
man nicht so schnell auf Aktionen der Gegner reagieren kann. Schlangennest
fällt in unseren Augen dagegen etwas ab und ist nur ein durchschnittliches
Spiel.
Fazit: Eine Spielesammlung,
deren Spiele man probespielen sollte.
Wertung: Insgesamt
gesehen erhält das Spiel aus dem Bambus-Verlag 4 Punkte. Das Material
ist in Ordnung, leider wird der schöne schwarze Kasten sehr schnell
dreckig und dadurch unansehnlich.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de