Spieletest für das Spiel: SCHNELLDENKER
Hersteller: Amigo                     
Preis: 14 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Keith Meyers
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Schnelldenker-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 236 Fragekarten, 4 Punktekarten, 6 Farbkarten
Aufmachung: Auf den Fragekarten steht jeweils eine Ziffer zwischen 1 und 99 und dazu eine Frage, deren Beantwortung diese Ziffer ergibt. Die Punktekarten zeigen Werte von 1-4. Für jeden Spieler gibt es eine Farbkarte, die er während des Spiels schnell zwischen die ausliegenden Fragekarten legen muß.
Ziel: Man versucht, in einer vorgegebenen Anzahl an Spielrunden möglichst viele Punkte zu sammeln.
Zu Beginn der Partie werden alle Fragekarten gründlich gemischt. Sie bilden einen verdeckten Ziehstapel. Jeder Spieler bekommt eine Farbkarte, die er offen vor sich ablegt. Schließlich einigt man sich auf einen Startspieler.
Der Startspieler wird zum Spielleiter der Runde. Er nimmt sich die vier Punktekarten und legt diese neben sich ab.
Zu Beginn der Spielrunde legt der Spielleiter die oberste Zahlenkarte offen in die Tischmitte. Sie gibt den Ausgangszahlenwert vor.
Anschließend liest der Spieler die erste Fragekarte laut vor, ohne das Ergebnis zu nennen. Auf das Kommando „Schnelldenker“ hin darf jeder der anderen Spieler mit einer Hand nach seiner Farbkarte greifen und diese möglichst schnell links oder rechts neben die ausliegende Karte legen. Liegt eine Karte links von der Ausgangskarte, dann glaubt der Spieler, daß die Lösung auf die gestellte Frage eine Zahl ist, die kleiner als die Ausgangsziffer ist. Liegt die Farbkarte rechts neben der Ausgangskarte, dann ist der betreffende Spieler dagegen der Meinung, die Lösung ist ein Zahlenwert, der höher ist.
Der schnellste Spieler, der seine Karte in den richtigen Bereich gelegt hat, bekommt die Punktekarte mit dem Zahlenwert 1. Alle anderen Spieler gehen leer aus. Anschließend nehmen die Spieler ihre Farbkarten wieder auf und legen sie zunächst wieder offen vor sich aus. Die gerade vorgelesene Lösungskarte wird mit einem kleinen Abstand neben die bereits ausliegende Karte gelegt. Nun gibt es für die folgende Runde drei Ablagemöglichkeiten für die Farbkarten. Nach bewährtem Muster zieht der Spielleiter eine neue Fragekarte. Sollte einmal kein Spieler die richtige Lösung erraten, erhält der Spielleiter die Punkte.
Nach vier Runden ist der Durchgang beendet und alle Punktekarten sind vergeben. Die Spieler addieren die Werte ihrer Punktekarten, die man dann auf einem Zettel notiert. Schließlich wechselt der Spielleiter an den folgenden Spieler.
Spielende: War jeder Spieler einmal Spielleiter, ist das Spiel vorbei. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Bei drei Personen ist jeder zweimal Spielleiter, bevor die Partie beendet wird.
Kommentar: „Schnelldenker“ lebt von der Ungewißheit über Zahlen. Müssen die Spieler vermehrt schätzen, gibt es oft Farbkarten an falschen Positionen und das Erstaunen bei der Auflösung ist groß. Da die Antworten jedoch immer nur Zahlenwerte sind, kann man sich häufig auch denken, welche Ziffer gesucht ist und seine Karte an die passende Position legen.
Das Ablegen ist dann auch das große Manko im Spiel. Gerade bei vielen Spielern ist man im Zweifelsfall bemüht, seine Karte möglichst schnell abzulegen, da nur der erste Spieler mit der richtigen Lösung profitieren kann. Bei den ersten beiden Antworten ist die Trefferquote dabei relativ hoch, so daß gerade in voller Besetzung das Spiel eher zu einem Aktionsspiel verkommt und der eigentliche Spielsinn, die richtige Lösung zu finden und passend einzuordnen, vollkommen ignoriert wird. Mit wenigen Personen fällt dieses dagegen nicht mehr ganz so ins Gewicht, obwohl es auch hier vorkommt, daß einfach schnell und planlos abgelegt wird.
Naturgemäß haben einige Karten den gleichen Zahlenwert als Lösung. Die Anleitung schweigt sich leider aus, wie man dies regeltechnisch handhaben muß.
Das Material ist ohne Beanstandungen. Die Farbkarten sind stabil und gehen nicht so schnell kaputt. Die Zahlenwerte der Fragekarten sind groß gedruckt und gut lesbar, selbst für Spieler, die diese Zahlen auf dem Kopf lesen müssen.
Fazit: Eine nette Spielidee, die aber leider durch den Mechanismus der Geschwindigkeit zerstört werden kann.
Wertung: In der vorliegenden Form können wir diesem Kartenspiel nur 3 Punkte vergeben, obwohl es spielerisch mehr Potential hat. Allerdings sollte man die Wertung modifizieren, um planloses Ablegen zu bestrafen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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