Spieletest für das Spiel: SHOOTING STAR
Hersteller: DV Giochi                 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Valerio Zini, Isabella Amoretti
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2015
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Shooting Star-Pressefoto

Ausstattung: 110 Karten
Aufmachung: Die Karten lassen sich in Planeten, Zerstörungskarten, Missionskarten und eine Startspieler-Karte unterteilen.
Die Planetenkarten sind beidseitig bedruckt und haben entweder die Zahlenwerte 1/2 oder 3/4 auf den Kartenseiten. Dazu zeigen einige Planeten noch Namen oder gelten als dunkle Planeten ohne Zahlenaufdruck. An den Ecken einiger Planetenkarten befinden sich kleine Mondsymbole.
Von den Zerstörungskarten gibt es für jeden Spieler einen Satz. Jede Karte besitzt im Zentrum ein kleines Raster mit einem Ausgangspunkt und zusätzlich noch ein oder mehrere Felder, die angegriffen werden. Die Karten eines Sets sind durchgehend numeriert.
Auf den Missionskarten steht, welche Planeten der Spieler nach Möglichkeit zerstören sollte, um Bonuspunkte zu erhalten. Es gibt dabei drei unterschiedliche Kategorien an Missionen.
Die Startspieler-Karte hat das Konterfei des Bösewichts aufgedruckt, dem die Spieler als Kommandanten unterstehen und fürchten.
Ziel: Als Kommandanten der Invasoren-Flotte wollen sich die Spieler durch die Zerstörung von möglichst vielen Planeten für den Posten des Oberkommandierenden empfehlen.
Zu Beginn des Spiels wird die Auslage je nach Zahl der Spieler vorbereitet. Dazu liegen die Planetenkarten nach einem vorgegebenen Muster aus. Jeder Spieler erhält einen Satz von Zerstörungskarten und je eine Missionskarte jeder Kategorie.
Ein Spiel geht über mehrere Durchgänge. Als erstes wählt jeder Spieler reihum eine Zerstörungskarte aus der Hand und legt diese verdeckt auf eine Karte der Auslage.
Dann drehen die Spieler ihre Karten um und werten sie aus. Dabei beginnt man immer mit der Zerstörungskarte mit dem höchsten Zahlenwert. Bei Gleichständen entscheidet die Sitzreihenfolge.
Die Zerstörungskarte zeigt immer den Ausgangsplaneten, auf dem sie liegt und die Zerstörungen, die entsprechend der Umgebung stattfinden. Dabei reduziert sich der Wert einer Planetenkarte bei einem Treffer. Muß ein Planet von 3 auf 2 verringert werden, nimmt man sich eine passende Ersatzkarte von den nicht ins Spiel gebrachten Karten. Die ausgetauschte Karte kommt in den eigenen Vorrat. Wird ein Planet mit Stufe 1 zerstört, kommt er ebenfalls in die Trophäensammlung des Spielers. Das Feld bleibt anschließend leer. Die ausgespielte Zerstörungskarte des Spielers legt man auf seinen persönlichen Zerstörungsstapel.
Sollte der Angriff einen Planeten mit einer Zerstörungskarte treffen, wird diese entfernt und kommt in den Zerstörungsstapel des aktiven Spielers. Der Planet selbst bleibt verschont.
Jeder Spieler hat eine Schildkarte. Wird diese von einer Karte eines Mitspielers getroffen, schützt sie alle Planeten vor dem Angriff und die Zerstörungskarte wird vom Besitzer des Schildes zusammen mit dem Schild auf den Zerstörungsstapel des Spielers gelegt.
Gibt es nach der Auswertung einer Zerstörungskarte isolierte Planeten, werden diese sofort vom Spielbereich genommen und wandern in den Siegpunktstapel des aktiven Spielers. Die dunklen Planeten können nur durch Isolation aufgenommen werden, ein direkter Angriff ist immer wirkungslos.
Wenn alle Auswertungen erfolgt sind, entfernt man noch verbliebene Schilde von Planeten. Dann wird die Startspieler-Karte weitergereicht.
Spielende: Wenn am Ende eines Durchgangs nur noch so viele Planeten ausliegen, wie Spieler vorhanden sind, endet die Partie. Gleiches gilt, wenn jeder sieben Zerstörungskarten gespielt hat. Punkte gibt es für eingesammelte Planetenkarten, für Mondsymbole und für Missionen, die man erfüllen konnte. Bonuspunkte erhalten die Spieler, die am meisten Karten in ihrem Zerstörungsstapel haben.
Kommentar: „Shooting Star“ war der Gewinner eines italienischen Autoren-Wettbewerbs in Lucca. Als erster Preis winkte dabei die Umsetzung und der Vertrieb des Kartenspiels.
Das Thema ist dabei ein wenig schräg, denn die Spieler verkörpern Schurken, die sich aufgemacht haben, um ein paar Planeten zu zerstören, um sich dadurch bei ihrem Chef beliebt zu machen.
Außer dem skurrilen Thema erwartet uns aber ein eher langweiliges Kartenspiel. Für einige Missionskarten benötigt man zwingend bestimmte Planeten. Diese sind natürlich bevorzugtes Ziel der Mitspieler und die Chancen stehen oft nicht gut, sich gegen diese durchzusetzen.
In der Regel macht es keinen großen Sinn, Karten mit niedrigen Zahlenwerten zu spielen, weil die anderen Zerstörungskarten vorher ausgewertet werden und man auch Gefahr läuft, die gespielte Karte durch einen Angriff direkt zu verlieren. Das Schild als Schutz kann in einem Getümmel schon mal Wirkung zeigen, aber primär muß man hoffen, vor den anderen am Zug zu sein, um etwas bewegen zu können.
Die Spielregel ist schwammig geschrieben und unklar in Bezug auf die isolierten Planeten. So weiß man nicht, ob damit nur ein einzelner Planet gemeint ist oder auch eine Gruppe als isoliert gilt, wenn sie vom größeren Teil getrennt ist. Auch kann man nichts darüber finden, was passiert, wenn Zerstörungskarten auf solchen isolierten Planeten liegen. Selbst beim Spielaufbau gibt es leichte Unklarheiten.
Die Grafik ist passabel, die Planeten und ihre Werte lassen sich gut erkennen. Beim Aufdecken der Zerstörungskarten muß man vorsichtig sein, um ihre Ausrichtung nicht versehentlich zu verändern.
Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen ähnlich, weil die Spielfeldgröße angepaßt wird. Allerdings macht man sich in voller Besetzung gegenseitig mehr Druck und behindert sich stärker.
Fazit: Ein langweiliges Kartenspiel mit schrägem Thema.
Wertung: Mit guten 2 Punkten kann „Shooting Star“ nicht überzeugen. Vom Spielgefühl ist es zu beliebig und ohne Spannungsbogen. Die vielen Regelunklarheiten verleiden einem dann noch das Spielen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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