Spieletest für das Spiel: SICILIANOS
Hersteller: Zoch 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 11- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2004 
noch erhältlich: Ja
Autor: Czarne
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: März 2005
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Sicilianos-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 66 Familienkarten, 18 Geschäftskarten, 2 Farbwürfel, 1 Spezialwürfel, Spielgeld
Aufmachung: Es gibt sechs Familien, die sich anhand ihrer Kartenfarbe unterscheiden. In jeder Familie gibt es Personen mit unterschiedlichen Zahlenwerten und einen möglichen Überläufer, dessen Karte zweifarbig gehalten ist. Anhand der Rückseiten sind die Familien auch für die Mitspieler erkennbar. Für jede Familie gibt es außerdem drei Geschäftskarten.
Auf den Farbwürfeln sieht man die Farben der Familien. Der Spezialwürfel gibt an, wie viele neue Handkarten man nachziehen darf. Das Geld wird in Form von Geldscheinen beigelegt.
Ziel: Jeder versucht als Pate, drei Geschäfte einer Farbe unter seine Kontrolle zu bringen oder sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen und möglichst viel Geld zu waschen.
Zu Beginn bekommt jeder Spieler einige Scheine als Schwarzgeld zugewiesen. Danach werden die Familienkarten nach Farben getrennt und einzeln gemischt. Die Stapel kommen gut erreichbar in die Tischmitte. Die Geschäftskarten kommen verdeckt unterhalb der gleichfarbigen Familienkarten.
Reihum ziehen die Spieler nun insgesamt von vier verschiedenen Familienkarten-Stapeln und nehmen die gezogenen Karten auf die Hand. Schließlich einigt man sich auf einen Startspieler.
Wenn man an der Reihe ist, kann man entweder würfeln oder Karten ausspielen.
Durch das Werfen der drei Würfel bekommt der Spieler neue Familienkarten auf die Hand. Dabei zeigt der Spezialwürfel an, ob man eine oder zwei Karten von Stapeln nehmen kann bzw. ob man bei einem Mitspieler eine Handkarte ziehen darf. Kann der Spieler zwei Karten aus der Mitte ziehen, zeigen die Farbwürfel die Stapel, von denen man jeweils die oberste Karte bekommt. Sollte einer dieser Stapel aufgebraucht sein, geht man leer aus.
Darf der Spieler dagegen nur eine Karte ziehen, kann er entweder frei wählen, von welchem Kartenstapel er die oberste Karte nimmt oder er wählt eine der beiden erwürfelten Farben und darf sich aus dem gesamten Stapel eine Karte nach Wahl aussuchen, die er auf die Hand nimmt. Muß man einen Mitspieler beklauen, zieht man diesem eine Karte aus der Hand. Mehr als zehn Karten darf kein Spieler auf der Hand halten.
Alternativ kann der aktive Spieler in seinem Zug jedoch auch einen Bandenkrieg beginnen. Zunächst legt der Spieler dazu eine seiner Handkarten verdeckt vor sich aus. Gleichzeitig legt er einen seiner Schwarzgeld-Scheine dazu, da er dieses Geld waschen will. Anhand der Rückseite erkennen die Mitspieler, um welche Familie es sich handelt.
Reihum entscheiden sich alle anderen Spieler, ob sie beim Bandenkrieg beteiligt sein wollen oder nicht. Möchten sie dabei sein, legen sie ebenfalls eine Karte verdeckt aus und plazieren daneben einen Geldschein. Das Familienmitglied muß jedoch in einer anderen Farbe sein als alle bisher ausgelegten Familien.
Nachdem jeder einmal die Wahl hatte, werden die ausgespielten Karten aufgedeckt und man sieht die derzeitigen Stärken der Familien. Reihum legen die beteiligten Spieler danach wieder eine Karte verdeckt aus und drehen sie gemeinsam um. Alle Zahlenwerte der ausgespielten Karten werden dabei zusammengerechnet.
Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis ein Sieger feststeht. Die Verlierer geben ihr eingesetztes Schwarzgeld in die Bank. Der siegreiche Spieler darf sich dagegen einen weiteren Schein der gleichen Art nehmen und beides beiseite legen. Dieses Geld wurde erfolgreich gewaschen. Außerdem nimmt sich der Spieler zusätzlich noch ein Geschäft in der Farbe seiner Familie und legt dieses verdeckt zum gewaschenen Geld. Wenn kein Geschäft mehr in der Mitte ausliegt, geht man leer aus. Alle von den Spielern eingesetzten Familienkarten wandern dann wieder unter die entsprechenden Stapel in der Mitte.
Durch die Spezialkarten "Überläufer" und "Bombe" können die Mehrheitsverhältnisse der konkurrierenden Familien sich stark ändern. Überläufer können nur als erste Karte bei einem Bandenkrieg gespielt werden, wenn der Ausspieler ihn entsprechend einsetzen will. Nach dem Aufdecken dreht man dann seine Karte, die nun für die zweite Partei mitzählt. Dieser Spieler kann in weiteren Spielrunden keine neuen Karten mehr auslegen. Gewinnt das Paar, darf sich der Mitspieler aussuchen, ob er Geld waschen will oder sich ein Geschäft nimmt. Der Überläufer-Spieler bekommt dann die andere Möglichkeit. Eine Überläuferkarte kann auch normal eingesetzt werden, um für ihre eigentliche Familie zu gelten.
Durch das Aufdecken einer Bombe hat der betreffende Spieler die Wahl, die Karte als normale Zahlenkarte liegen zu lassen oder alternativ eine ausgespielte Karte eines Mitspielers in einer von drei vorgegebenen Farben zu entfernen. Sollte ein Spieler jedoch eine "1" ausgespielt haben, wird die Bombe automatisch diese Person entfernen, da es sich hierbei um den Leibwächter der Familie handelt.
Spielende: Wenn ein Spieler drei Geschäfte einer Art besitzt, ist das Spiel vorbei. Sollte dies keinem Spieler gelingen, ist eine Partie auch beendet, wenn ein Spieler kein Schwarzgeld mehr hat. Dann gibt es noch einen Bonus für verschiedene Geschäfte und für die Mehrheit von Geschäften in Form von gewaschenem Geld. Wer nun das meiste gewaschene Geld besitzt, hat die Partie für sich entschieden.
Kommentar: Das kleine Kartenspiel ist durchaus spielenswert, wobei die optimalen Spielerzahlen bei 4 oder 5 Personen liegen. Die Regeln sind schnell erklärt und schon nach kurzer Zeit allen Spielern vertraut. Ein hoher Glücksfaktor ist natürlich durch das Nachziehen von neuen Familienkarten und durch das Würfeln gegeben, aber dies stört nicht unbedingt.
Die Grafik ist nicht unbedingt als besonders schön zu bezeichnen. Die Personen sehen alle irgendwie schräg aus. Die kleine Schachtel ist mit dem Spielmaterial gut gefüllt.
Fazit: Ein nettes Kartenspiel mit kleinen Bluff- und Ärgerelementen.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten ist "Sicilianos" mit Sicherheit kein schlechtes Spiel, bei dem man beruhigt einmal eine Partie wagen sollte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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