Spieletest für das Spiel: SIEBEN UNTER VERDACHT
Hersteller: Gmeiner Verlag            
Preis: 13 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 1-5
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2010
Kategorie: Deduktionsspiel
Bewertungsbild Sieben unter Verdacht-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Gmeiner recht herzlich!

Ausstattung: 24 Gegenüberstellungs-Karten, 7 Täter-Karten, 24 Markierungssteine
Aufmachung: Die großformatigen Gegenüberstellungskarten zeigen zwei bis fünf Verdächtige, die für ein Verbrechen in Frage kommen können. Die Karten besitzen immer an einer Stelle ein Loch, was beim Solospiel angibt, wie viele Verdächtige auch Täter sind. Die Rückseiten der Karten zeigen ein individuelles Muster aus Einschußlöchern.
Jede der sieben Täterkarten zeigt einen der Verdächtigen. Sie werden gebraucht, um Schlußfolgerungen über die wahren Schuldigen zu machen. Die Markierungssteine dienen als Merkhilfe bei den Gegenüberstellungskarten, um anzuzeigen, wie viele der abgebildeten Personen wirklich in die Tat involviert sind.
Ziel: Man kann das Spiel mit oder ohne Spielleiter ausprobieren.
Bei der Variante mit Spielleiter werden so viele Durchgänge gemacht, wie Personen am Spiel teilnehmen. Der aktuelle Spielleiter mischt alle Gegenüberstellungs-Karten und nimmt sich eine dieser Karten auf die Hand, ohne sie den Mitspielern zu zeigen. Außerdem erhält er alle Markierungssteine und legt sie als Vorrat vor sich ab. Schließlich wird die oberste Karte des Nachziehstapels aufgedeckt und mit so vielen Markierungssteinen belegt, wie Täter zu sehen sind.
Die Mitspieler raten nun zusammen. Sie ziehen in einer Runde drei Gegenüberstellungskarten und entscheiden sich dann für eine dieser Karten. Die beiden anderen wandern auf den Ablagestapel. Nach der Wahl muß der Spielleiter angeben, wie viele der Verdächtigen auch wirklich Täter sind.
Sind sich die Ratenden sicher, welche Täter das Verbrechen begangen haben, legen sie die entsprechenden Täterkarten vor dem Spielleiter ab. Stimmen alle Vermutungen und ist auch kein Täter unentdeckt geblieben, schreiben sich die Ratenden so viele Punkte auf, wie Gegenüberstellungskarten in der Tischmitte ausliegen. Ist das Täterprofil dagegen unvollständig, sagt der Spielleiter dies und legt als Bestrafung die obersten beiden Gegenüberstellungskarten verdeckt zu den anderen dazu. Danach müssen die Spieler weiterraten.
Spielende: Sobald jeder einmal Spielleiter war, endet die Partie und alle errechnen ihre Gesamtpunktzahl. Es gewinnt derjenige, der das kleinste Ergebnis erzielt hat.
Kommentar: Bei der kooperativen Variante bzw. dem Einzelspiel wird eine Gegenüberstellungskarte unbesehen verdeckt abgelegt. Die Spieler verfahren wie beim anderen Spiel und ziehen Karten, die dann direkt mit der Bildseite nach oben auf die verdeckte Karte gelegt werden. Anhand der Einschußlöcher im Loch der Karte kann man erkennen, wie viele dieser Verdächtigen auch wirklich Täter sind.
Die Idee des Solospiels ist schon pfiffig, allerdings nutzt sich der Ratespaß sehr schnell ab. Daher wird man über kurz oder lang immer wieder zum Spielleiter-Spielsystem zurückkehren. Leider sind auch hier in den meisten Fällen die Punktzahlen identisch und selten gibt es eindeutige Sieger. Da immer alle gegen einen spielen, wird oft die optimale Lösung in möglichst wenig Zügen erreicht. Spieler, die in Kombinatorik nicht besonders gut sind, lassen sich in einem Gruppenspiel natürlich schnell überstimmen bzw. überzeugen, warum man eine bestimmte Gegenüberstellungskarte nicht nehmen sollte und eine andere besser geeignet ist, um Informationen zu erhalten. Ein wirklicher Lerneffekt ist hier fraglich.
Da alle Spielrunden in etwa gleich ablaufen, ist es entscheidend, welche Gegenüberstellungskarten gezogen werden. Bei einer passenden Kombination kann der Täterkreis auch nach zwei oder drei Karten schon eindeutig definiert werden.
Unseren Spielern war „Sieben unter Verdacht“ im Kern zu langweilig und wenig fordernd. Hier sind die bislang im Gmeiner-Verlag erschienenen Spieletitel eindeutig interessanter.
Fazit: Ein Deduktionsspiel ohne Langzeitmotivation.
Wertung: Mit 3 Punkten ist „Sieben unter Verdacht“ leider nur Durchschnittsware. Da hätte man sich mehr vom Altmeister Knizia gewünscht.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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