Spieletest für das Spiel : SIM CITY
Hersteller: Mayfair Games
Preis: 16 DM (Starter)/ 5 DM (Booster)
empf.Alter: 12-
Anzahl Spieler: 2- 
Erscheinungsjahr: 1995
noch erhältlich: Nein
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Sammelkartenspiel 
Bewertungsbild Sim City-Foto

Ausstattung: Ein Starter umfaßt 60 Karten, ein Booster 15 Karten. Bei einem Booster ist eine der Karten doppelt so groß wie die anderen. Spezielle Städte-Sets sind für ca. 30 DM im Handel.
Aufmachung: Im Spiel sind verschiedene Kartentypen vorhanden. Die Ereigniskarten sind als Zeitungsartikel aufgemacht. Für die Personenkarten muß man einen entsprechenden Geldbetrag bezahlen, damit man diese ausspielen kann. Sie zeigen das Gesicht einer realen Person. Die meisten Karten zeigen jedoch Gebäude einer Stadt. Neben einem Photo sieht man auf den Karten meist Straßen und/oder Schienen, sowie Strom- und Telefonleitungen abgebildet. In einer Informationsleiste werden dann die Geldwerte, Kriminalitätsrate, Bedarf an Personen, Angebot an Personen und Umweltverschmutzung angegeben. Farben kennzeichnen die Art des Gebäudes und die Zeit, in der man es ausspielen darf. Spezielle Kartentexte werden im Photo vermerkt.
Ziel: Im Gegensatz zu anderen Trading Card-Spielen wird hier mit einem gemeinsamen Kartenset gespielt. Man unterteilt lediglich in lange und kurze Karten. Diese beiden Stapel werden getrennt voneinander gemischt und verdeckt an den Rand des Tisches gestellt. Jeder Spieler bekommt 7 Karten auf die Hand, die er sich anschauen kann. Man einigt sich auf einen Startspieler. Ein Spieler notiert die Finanzen der Runde auf einem Zettel. Es gewinnt der Spieler, der als erstes 250 Dollar erreicht oder überschreitet.
Ist man am Zug, so zieht man eine kleine Karte vom Stapel und spielt anschließend eine seiner Karten aus. Diese legt man an eine bereits ausliegende Karte. Kann man keine Karte ausspielen, so paßt man diese Runde.
In den ersten Runden können nur Karten mit weißem Texthintergrund gespielt werden. Diese Phase wird Siedlungsphase genannt. Sie endet, wenn genausoviele Karten mit Bewohnern ausgespielt wurden, wie Spieler am Tisch sitzen (mindestens jedoch vier Karten). Die zweite Phase schließt sich mit Karten an, die einen grünen Texthintergrund haben. Natürlich dürfen die Karten der vorhergehenden Phase weiterhin ausgespielt werden. Die Dorfphase endet, wenn die Anzahl an Karten, auf denen Bewohner zum Arbeiten benötigt werden dem Doppelten an Spielern entsprechen (mindestens jedoch 8 Karten). Danach darf man ein Kraftwerk bauen, welches die Dorfphase beendet und Phase 3 einläutet. Hier haben wir schon Stadtstrukturen. Demzufolge können hier neben den alten Kartentypen nun auch die beigen Karten zum Einsatz kommen. Auch dürfen nun Stadtratsmitglieder und Katastrophen ausgespielt werden. Um zu einer Metropole zu kommen, benötigt man das Zehnfache an Bewohnern, verglichen mit der Zahl der Mitspielern. Nun können auch die rosa Karten gespielt werden und die langen Karten kommen wahlweise zum Einsatz.
Hat ein Spieler eine Karte ausgespielt, bekommt er den Geldbetrag der Karte auf sein Konto. Auf einigen Karten steht, wo sie gebaut werden müssen, andere benötigen Arbeitskräfte, damit sie ausgelegt werden können. Die Arbeitskräfte werden von ihren Wohnstätten zur Arbeit per Bahn oder Auto verfrachtet. Die Strecke dorthin muß ununterbrochen vorhanden sein und eine Arbeitsstelle nimmt nur Personen aus einem der beiden Verkehrsmittel auf. Einen Geldbonus kann man erhalten, wenn man Gebäude gleichen Typs in ein Viertel setzt (Zonen-Bonus), Spezial-Boni erhält man durch bereits ausliegende Karten und wird gar ein Komplex (z.B. Universität) errichtet, gibt es ebenfalls mehr Geld, wenn man Gebäude daran ansetzt.
Später im Spiel kann man versuchen, bestimmte Gebäude abzutragen und neue dafür zu bauen. Man darf dies ohne weiteres tun, wenn der Typ des Gebäudes gleich bleibt und sich dessen Geldwert erhöht oder die Straßen-/Schienenwege besser werden. Möchte man jedoch einen fremden Typ überbauen oder ein Gebäude mit weniger Wert dort hinsetzen, kommt es zu einer Stadtratssitzung.
Jeder Spieler, der Personen ausgespielt hat, kann auf die Entscheidung, ob gebaut wird oder nicht, seinen Einfluß ausüben. Man kann drohen, bestechen und sich gegenseitig helfen. Vereinbarungen müssen später nicht eingehalten werden. Schließlich folgt die Abstimmung und ggf. wird das Gebäude entfernt und durch ein neues ersetzt.
Große Karten werden immer über zwei nebeneinanderliegende Karten gelegt und brauchen ebenfalls eine Abstimmung. Große Karten können anstatt der kleinen in der 4. Phase gezogen werden. Sie werden immer auf zwei bestehende Karten gelegt und nehmen deren Verkehrsstruktur an.
Spielende: Das Spiel ist vorbei, wenn ein Spieler 250 Dollar oder eine vorher vereinbarte Summe erreicht.
Kommentar: Dieses Trading Card-Spiel unterscheidet sich wohlwollend von den anderen TCGs, bei denen es meist nur um das Töten von Kreaturen geht. Ganz ohne Kampfsystem hat man ein kleines Wirtschaftsspiel geschaffen, bei dem man herrlich skrupellos sein kann. Je mehr Mitspieler vorhanden sind, desto spannender werden die Verhandlungen um den Abriß gewisser Gebäude.
Fazit: Ein gutes TCG, welches sich ausnahmsweise nicht um Kreaturen und das Töten dreht.
Wertung: Diesem Trading Card Game gebe ich 5 Punkte. Es macht Spaß, hat sich aber in Deutschland nicht durchgesetzt. Daher bekommt man die Starter und Booster meist zum Sonderpreis ! Dies ist auch nötig, denn bei über 500 verschiedenen Karten braucht man schon etwas Geld, um einigermaßen Karten zu besitzen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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