Spieletest für das Spiel: SKAAL
Hersteller: Tilsit Preis: 30 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Dr. Mops Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: März 2005 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Tilsit recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
90 Figuren, 12 Schenken, Goldklumpen, wertloses Gestein, 1 Goldsucherfigur,
1 Spezialwürfel
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt eine Landschaft, die in 12 Regionen unterteilt ist. Die
Regionen sind untereinander mit Wegen verbunden. Um den Spielplan herum
verläuft eine Zählleiste.
Die Figuren gibt es in sechs Spielerfarben. Es
handelt sich um kleine Zwerge, die aus Plastik modelliert wurden. Auch
die Schenken sind aus Kunststoff und müssen vor dem Spiel zusammengesetzt
werden. Für jeden Spieler gibt es zwei Schenken.
Die Goldklumpen und das wertlose Gestein bestehen
aus kleinen farbigen Krümeln. Die Goldsucher-Figur dagegen ist recht
groß geraten und hat die Form einer Grubenlampe. Der Spezialwürfel
zeigt neben den Ziffern 1-5 noch den Schriftzug "Oops".
Ziel: Jeder Spieler
versucht für seinen Clan möglichst viel Ansehen durch das Sammeln
von Gold und das Brauen von Bier zu sammeln.
Bei Spielstart nimmt sich jeder die Spielfiguren
und Schenken einer Farbe. Reihum stellen die Spieler jeweils einen ihrer
Zwerge in eine freie Region. Es ist nicht gestattet, einen eigenen Zwerg
in eine benachbarte Region zu setzen, wenn beide Regionen untereinander
mit einer Straße verbunden sind. Nur wenn es keine Alternative mehr
gibt, darf man dort einsetzen. Je nach Spielerzahl werden so jeweils zwei
bis vier Zwerge eingesetzt. Ein weiterer Zwerg wird auf die Punkteleiste
gestellt. Die Goldsucher-Figur kommt auf das Feld davor.
Der aktive Spieler kann eine Aktion in seinem
Spielzug machen. Dabei hat er sechs verschiedene Möglichkeiten.
Auf Wunsch kann man einen seiner Zwerge aus der
Reserve neu einsetzen. Dieser Zwerg wird in eine beliebige Region gestellt.
Alternativ kann man einen Zwerg versetzen. Dies
geht nur in eine Nachbarregion, zu der eine Straßenverbindung existiert.
Die dritte Möglichkeit besteht im Suchen
nach Gold. Dazu wird zunächst die Goldsucher-Figur um ein Feld weiterbewegt.
Vergißt man dies, können die Mitspieler einen daran erinnern
und man verliert einen Siegpunkt.
Danach würfelt der Spieler einmal mit dem
Spezialwürfel. Zeigt dieser einen Zahlenwert an, darf der aktive Spieler
entsprechend viele Goldklumpen aus dem allgemeinen Vorrat nehmen und in
eine Region seiner Wahl legen, in der noch kein Gold gefördert wurde
oder wo bereits Gold liegt. Durch den Goldfund wird sofort aus den benachbarten
Regionen jeweils ein Zwerg angelockt.
Hat der Spieler dagegen "Oops" gewürfelt,
kommt wertloses Gestein in eine Region, in der kein Gold liegt und wo es
auch keine Schenken gibt. Auch hier sorgen die aufkommenden Gerüchte
dafür, daß aus den Nachbar-Landschaften jeweils ein Zwerg herbeigelaufen
kommt. Sollte das Oops nirgends abgelegt werden können, muß
man einmal aussetzen.
Sollte die Goldsucher-Figur irgendwann ein bestimmtes
Feld erreichen, gibt es keine weiteren Goldfunde mehr bis zum Ende der
Partie.
Eine weitere Aktion ist das Aufnehmen von Gold.
Man darf in einem Spielzug so viel Gold aufnehmen, wie man Zwerge in dieser
Region hat. Wird dabei der letzte Goldklumpen entfernt, kommt sofort wertloses
Gestein in das Feld. Für jeden eingesammelten Goldklumpen bekommt
man einen Siegpunkt, der sofort angezeigt wird.
Sobald ein Spieler in einer Region die Mehrheit
an Zwergen hat, darf er als Aktion eine Schenke eröffnen. Einer der
Zwerge in der Region muß dann auf die Schenke gestellt werden, um
als Wirt zu arbeiten. Ein Wirt kann nicht beim Goldaufsammeln helfen. Es
ist nicht erlaubt, mehr als eine Schenke zu bauen!
Zu Beginn eines Spielzugs verkauft ein Spieler
Bier an alle gegnerischen Zwerge in der Region seiner Schenke. Dafür
erhält er entsprechend viele Siegpunkte. Sollte irgendwann im Spiel
ein Mitspieler mehr Zwerge in der Region haben als der Wirt, dann wird
dieser automatisch ausgewechselt. Die Schenke wird dann ggf. durch die
zweite Schenke des Spielers ersetzt.
Die letzte Aktionsmöglichkeit eines Spielers
ist das Bewegen einer Schenke. Sie kann auf ein beliebiges neues Gebiet
gestellt werden. Der Wirt bleibt allerdings auf dem Ausgangsfeld stehen.
Der neue Wirt ist derjenige, der im Zielgebiet die meisten Zwerge besitzt.
Die Siegpunkte eines Spielers werden auf der
Zählleiste notiert. Dabei können beliebig viele Zwerge auf einem
Feld stehen. Sollte man die Goldsucherfigur überholen, zählt
dessen Feld nicht mit. Kommt die Figur auf ein Feld mit einer Zwergenfigur,
muß diese eine Position nach unten verschoben werden.
Spielende: Wenn
alle Regionen ohne Gold sind und überall nur noch wertloses Gestein
liegt, ist die Partie beendet.
Kommentar: Das neue
Spiel des französischen Verlags kann die hohen Erwartungen der Spieler
nicht ganz erfüllen. Zwar sieht das Spiel optisch wieder hervorragend
aus, doch hat man beim Material an der falschen Stelle gespart. Die Figuren
lassen sich nur sehr schwer aus ihren Spritzgußbögen entfernen
und stehen dank der kleinen Auflageflächen sehr wackelig. Die Gold-
und Steinklumpen kann man wegen des farbenfrohen Spielplans nur sehr schwer
erkennen, außerdem rutschen sie viel zu leicht herum. Hier wären
größere Objekte sicherlich von Vorteil gewesen.
Auch in der Spielmechanik kommt keine ungetrübte
Freude auf. Die meisten Siegpunkte werden über die Schenken geholt
und wenn ein Spieler es schafft, eine zweite Schenke zu erobern, dann steht
der Sieger im Allgemeinen schon fest. Die Planbarkeit ist nur bedingt gegeben,
da bei den vielen Funden oft Spielfiguren hin und her wandern.
Fazit: Ein nicht
ganz ausgereiftes Spiel mit schöner Optik.
Wertung: Mit soliden
3 Punkten ist "Skaal" mit Sicherheit das bisher schwächste Spiel der
neuen Serie "Tilsit Collection".
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de