Spieletest für das Spiel: SMASH UP VERGESSENE HELDEN
Hersteller: Pegasus
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 12-
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2016
noch erhältlich: Ja
Autor: Paul Peterson
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: April 2017
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Smash Up Vergessene Helden-Pressefoto

Ausstattung: 80 Spielkarten, 8 Basiskarten, 28 Siegpunkt-Chips, 4 Kartentrenner
Aufmachung: Es gibt vier verschiedene Fraktionen, die jeweils ein individuelles Kartenset haben. In einem Kartenset befinden sich jeweils Aktionskarten und Kreaturen. Die Kreaturen haben unterschiedliche Zahlenwerte und meistens noch eine Spezialfähigkeit. Die Fraktionen in dieser Erweiterung sind Astroritter, Sternenwanderer, Unedle und Wechslerbots.
Die Basiskarten sind unterschiedlich. Sie haben einen gewissen Zerstörungswert und eine Fähigkeit, die aktiv ist, sobald die Karte offen ausliegt. Außerdem befinden sich noch Siegpunktangaben für die besten drei Spieler auf jeder Karte.
Bei den Siegpunkt-Chips handelt es sich um kleine Papp-Marker. Es gibt sie mit zwei unterschiedlichen Werten. Die Chips werden auch eingesetzt, um Werte von Karten zu verändern. Die vier Kartentrenner werden gebraucht, wenn man die Karten zusammen mit den anderen in der Sammelbox verstauen will.
Die Erweiterung hat das Material für ein direktes 2-Personen-Spiel, kann aber auch mit anderen Kartenspielen des Smash Up-Universums kombiniert werden.
Ziel: Jeder Spieler verkörpert eine Gruppierung, die möglichst viel Zerstörung auf den Basiskarten anrichten will.
Vor dem Spiel erhält jeder die Karten von zwei Fraktionen und mischt diese gründlich durch. Auch die Basiskarten werden gemischt und bereitgelegt. Es werden einige Basiskarten offen in der Mitte der Spielfläche platziert. Schließlich einigt man sich, wer die Partie beginnen soll. Alle nehmen sich nun fünf Karten von ihrem Stapel auf die Hand.
Der aktive Spieler darf eine Kreatur, eine Aktion oder beides zusammen ausspielen. Eine Kreatur wird dabei immer neben eine der ausliegenden Basen gelegt und greift diese damit an. Die Karte sollte dabei immer so angelegt werden, dass sie zum Besitzer der Karte zeigt. Steht auf der Karte ein besonderes Feature, wird dieses beim Ausspielen in der Regel automatisch ausgelöst.
Bei einer Aktionskarte wird deren Sonderfunktion direkt genutzt, bevor die Karte auf den eigenen Ablagestapel wandert. Es gibt auch Karten, die direkt an ausliegende Kreaturen oder Basen gelegt werden, um deren Fähigkeiten zu erweitern.
Bestimmte Karten erlauben es, Marker auf eine oder mehrere Karten zu legen. Dann nimmt man entsprechend viele Siegpunktmarker aus dem allgemeinen Vorrat und legt sie auf die betreffenden Karten.
Nach der Ausspielphase überprüft man, ob eine oder mehrere Basen zerstört werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Gesamtsumme an Kampfpunkten aller Spieler dem Verteidigungswert der Basis entspricht bzw. diesen überbietet. Gegebenenfalls werden nun noch Sonderfähigkeiten bei Wertungen abgearbeitet, bevor die Spieler Siegpunkte gemäß der Basiskarte erhalten. Die eingesetzten Kreaturen wandern zurück auf die Ablagestapel ihrer Besitzer, darauf befindliche Marker legt man wieder in den allgemeinen Vorrat zurück. Die Basis kommt auf einen eigenen Ablagestapel und wird durch eine neue ersetzt.
Zum Ende des Spielzugs darf der Spieler zwei neue Handkarten aufnehmen. Dabei darf jedoch das maximale Handkartenlimit nicht überschritten werden. Sollte der Nachziehstapel aufgebraucht sein, wird der Ablagestapel des Spielers neu gemischt.
Spielende: Wenn nach einem Spielzug ein Mitspieler 15 oder mehr Siegpunkte hat, endet die Partie nach der kompletten Auswertung. Es gewinnt derjenige, der die höchste Punktzahl vorweisen kann.
Kommentar: Die neue Erweiterung hat wieder andere Gruppierungen, die in wilden Kombinationen zusammengewürfelt werden können und damit die unterschiedlichsten Spielweisen in ihrer Kombination erlauben. Die Fraktionen können zudem noch mit den Fraktionen des Grundspiels und anderer Erweiterungen kombiniert werden. Die neuen Fraktionen stellen nichts Besonderes dar und sind allenfalls wegen der Grafiken, die sich an berühmte Science-Fiction- und Fantasyfilme anlehnt, erwähnenswert. Einzig die Unedlen sorgen für ein anderes Spielgefühl, denn hier gibt man häufiger Kreaturen an den Gegner ab, um Effekte auslösen zu können und holt die eigenen Kreaturen dann mit weiteren Karten wieder zurück auf seine eigene Seite. Dieses Set gut und gewinnbringend zu spielen, gestaltet sich als sehr schwer. Gerade im Spiel zu zweit sind die Unedlen recht schwach.
Das Spielgeschehen ist immer hektisch, denn häufig geht es bei den einzelnen Basen rund. Kreaturen kommen und gehen, werden verstärkt, versetzt und in ihren Aktionen eingeschränkt. Oft ist man auch an zweiter oder dritter Position Nutznießer und erhält viele Siegpunkte, was einen dazu bewegt, auch den Kontrahenten mal den Vortritt zu lassen, um die meiste Zerstörungskraft von ihnen machen zu lassen.
Jede Fraktion hat ihre besonderen Vorteile, die geschickt ausgespielt werden wollen. In Kombination mit der zweiten Fraktion ergeben sich durchaus unterschiedliche Spielweisen. Je öfter man spielt, desto besser versteht man das Zusammenspiel der Karten untereinander.
Der Platzbedarf des Spiels ist gerade bei voller Besetzung nicht zu unterschätzen, denn schließlich können an jeder Basis vier Spieler meist mehrere Karten anlegen. Hier auch noch den Überblick zu behalten, fällt nicht eben leicht. Benutzt man diese Erweiterung als Grundspiel, relativiert sich der Platzbedarf.
Die Grafiken sind im Comic-Stil gehalten und sehr schön. Es werden alle Genres mit einem Augenzwinkern bedient.
Fazit: Eine weitere eigenständige Erweiterung, die aber an die anderen Sets nicht ganz heranreicht.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten überzeugt das kleine Pegasus-Kartenspiel unsere Tester nicht durchgehend.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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