Spieletest für das Spiel: SOLAR SYSTEM
Hersteller: Grimpeur                  
Preis: 14 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Sazuki Mito
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2010
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Solar System-Pressefoto

Ausstattung: 60 Karten
Aufmachung: Die Spielkarten lassen sich in Sonden und in Planetenkarten einteilen. Die Sonden haben Werte von 1 bis 5. Jede Sonde gibt es viermal im Spiel. Es gibt zehn verschiedene Planeten, die ebenfalls jeweils viermal vorhanden sind. Sie haben zwei Zahlenwerte, einen oben für Auktionen und einen Punktwert unten. Für das Spiel wird noch ein Startspielerstein benötigt, der nicht beiliegt.
Ziel: Die Spieler versuchen, durch geschicktes Sammeln von Karten möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Am Anfang des Spiels erfolgt ein kompliziertes Setup, bei dem jeder Spieler einige Sondenkarten erhält. Gegebenenfalls werden noch einige Planetenkarten aussortiert, bevor man den Reststapel gründlich mischt und danach eventuell noch weitere Planetenkarten unbesehen in die Schachtel legt.
Zu Beginn des Spiels werden vom Startspieler einige Karten vom Nachziehstapel aufgedeckt und nach gewissen Regeln in der Mitte ausgelegt. So bilden sich drei bis fünf Kartenstapel, die jeweils aus einer oder zwei Karten bestehen. Die Karten eines Stapels werden offen und gefächert abgelegt, damit man jederzeit sehen kann, welche Planeten in welchem Stapel sind.
Nun erfolgt eine Auktion. Dabei beginnt der Startspieler und muß einen Wert nennen. Reihum können die Mitspieler erhöhen oder passen. Wer paßt, darf in dieser Versteigerungsrunde nicht mehr einsteigen.
Der Sieger der Auktion muß dann eine oder mehrere Handkarten als Bezahlung abgeben. Der Wert jeder Karte steht dabei oben auf der Karte. Wenn man überbezahlt, erhält man nichts zurück. Der Ersteigerer erhält dann den Startspielerstein.
Jetzt kommen die Mitspieler zum Zug. Jeder wählt mindestens eine Handkarte unter dem Tisch aus. Alle offenbaren die gewählten Karten gleichzeitig. Wieder werden die Werte mehrerer Karten zusammengezählt, um zu ermitteln, wer sich in welcher Reihenfolge vom Rest der Auslage bedienen darf. Alle eingesetzten Karten sind aus dem Spiel.
In der nun folgenden Phase werden die Karten aufgenommen. Es beginnt dabei der Sieger der ersten Auktion, gefolgt von den Spielern der zweiten Auktion.
Für jede erhaltene Karte kann sich der Spieler entscheiden, ob er sie auf die Hand nehmen will für spätere Auktionsrunden oder ob die Karte offen abgelegt werden soll, wo sie am Ende Siegpunkte bringt. Von jedem Planeten-Typ kann man jedoch immer nur eine Karte ausliegen haben. Hat ein Spieler keine Handkarten mehr, muß er mindestens eine gewonnene Karte auf die Hand nehmen!
Dann beginnt eine neue Spielrunde, bei der der aktuelle Startspieler erneut Karten in die Tischmitte legt.
Wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist, endet die Partie nach Abschluß der aktuellen Runde. Jede ausliegende Karte bringt dabei so viele Siegpunkte ein, wie auf der Karte unten angegeben ist. Außerdem gibt es noch einen Bonus für diejenigen, die bei Spielende noch die Handkarten mit dem höchsten Geldwert besitzen.
Spielende: Wer am Ende die höchste Gesamtpunktzahl hat, gewinnt die Partie.
Kommentar: Bei „Solar System“ sind die finalen Siegpunkte in der Regel sehr eng beieinander. Hier hilft es immer, ein genaues Auge auf die Auslage der Mitspieler zu haben, um ihnen Planeten wegzunehmen, die sie selbst noch gebrauchen können und die viele Punkte einbringen. Trotzdem sollte man auch die eigene Auslage nicht vergessen, denn einige Karten haben eine variable Siegpunktzahl. Zwei Sonderkarten kommen, wenn sie zum Bezahlen bei einer Auktion eingesetzt werden, danach nicht auf den Ablagestapel, sondern direkt in die Auslage, wenn dort nicht bereits entsprechende Planeten ausliegen. Das ist praktisch und kann kurzzeitig helfen.
In der Regel gelingt es den Spielern, mindestens sieben verschiedene Planeten in die Auslage zu bringen. Viel entscheidet sich dann über das kluge Bieten und die restlichen Geldmittel der verbliebenen Handkarten.
Die Grafiken der Planeten sind passabel und könnten durchaus Fotos von Raumsonden oder Teleskopen sein. Die Raumsonden wirken dagegen als Schattenriß zu schlicht. Die Kartenqualität ist hervorragend und auch an der mitgelieferten deutschen Anleitung gibt es nichts auszusetzen.
Spielerisch ist „Solar System“ eher langweilig. Beim Bieten sollte man aufpassen, nicht zu viel für Karten auszugeben, damit man seine Kartenhand nicht unnötig reduziert. Ist einmal ein großer Brocken dabei, kann es schnell zu hohen Geboten kommen. Um die Auktionen abzukürzen, hat man bei der zweiten Auktion jeder Runde das blinde Bieten eingeführt. Dies ist eine sehr gute Entscheidung. Leider wissen die Kontrahenten in dieser Auktion nicht, wofür sich der Startspieler schlußendlich entscheiden wird, was ein kleines Dilemma darstellt.
Die thematische Einbindung vergessen wir bei diesem Auktions-Spiel lieber schnell. Mit Science-Fiction hat „Solar System“ nichts zu tun.
Fazit: Ein langweiliges Auktionsspiel mit Sammelcharakter.
Wertung: 3 Punkte bekommt diese japanische Neuheit aus dem Jahr 2009 von unseren Testern.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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