Spieletest für das Spiel: SPIEL
MIT KUNST
Hersteller: Belser/Kosmos Preis: 40 Euro empf.Alter: 14- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Ja Autor: Annette Stanger, Wolfgang Lüdtke Besonderheit: Kategorie: Kommunikationsspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
300 Karten, 19 Themenkarten, 1 Nofretete-Karte, 6 Spielfiguren, 1 zwanzigseitiger
Würfel, 6 Umschläge, 1 Enthüllungstafel
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt einen Weg, den die Spieler mit ihren Spielfiguren aus Holz
entlang laufen müssen. Dabei ist der Weg in fünf Epochen eingeteilt.
Jede Epoche besteht aus einer gewissen Anzahl Feldern, die einen farbigen
Rand aufweisen und dadurch die Aufgabenstellung vorgeben. Dazwischen gibt
es noch besondere „Kunst im Kopf"-Felder und einige Ausstellungsfelder.
Die Karten lassen sich in die fünf Epochen
und die Kategorie „Kunst im Kopf" einteilen. Jede Karte hat auf der einen
Seite das Motiv eines Bildes, einer Skulptur, eines Gegenstandes oder eines
Objektes und auf der Rückseite dazu zwei Fragen nebst Antworten und
zusätzliche Informationen.
Die Themenkarten geben ein Thema für eine
Kunstausstellung vor. Sie werden während des Spiels bei Kunstausstellungen
aufgedeckt. Die Karte der Nofretete dient zum Abdecken von Kunstkarten,
die bei der Enthüllungstafel zum Einsatz kommen. Diese besteht aus
einem Halter mit 20 Schiebern, die einzeln geöffnet werden können
und dadurch Teile des Motivs der Karte zeigen. Die Briefumschläge
dienen zum Verstecken der „Kunst im Kopf"-Karten der Spieler.
Ziel: Es gilt, den
Weg möglichst schnell mit seiner Figur abzulaufen.
Am Anfang wählt jeder eine Spielfigur aus
und setzt sie auf das Startfeld. Zusätzlich erhält jeder einen
Briefumschlag. Die Karten werden nach Kategorien getrennt und einzeln gemischt.
Von den fünf Epochen werden jeweils die obersten fünf Karten
genommen, gemischt und mit der Nofretete-Karte so abgedeckt, daß
die Bilder nicht zu sehen sind. Ein anderer Spieler mischt derweil die
Themenkarten und legt sie bereit.
Jeder erhält schließlich eine Karte
des Stapels „Kunst im Kopf". Das Motiv muß er sich nun innerhalb
von zwei Minuten möglichst genau einprägen. Danach legt er die
Karte in den Umschlag und gibt diesen an seinen rechten Nachbarn. Schließlich
einigt man sich auf die Spielreihenfolge und verteilt an jeden Spieler
Stift und Papier.
Das Feld, auf dem der aktive Spieler steht, gibt
die Epoche an, zu der ihm eine Aufgabe gestellt wird. Die farbige Umrandung
des Feldes zeigt dabei die Art der Aufgabe.
Bei einem orangefarbenen Rand gibt es eine Quizfrage
zu beantworten. Der rechte Nachbar zieht die oberste Karte der Kategorie
und liest die erste Frage mit den drei möglichen Antworten laut vor.
Nun kann der aktive Spieler sich das Motiv der Karte noch genauer anschauen,
bevor er eine Antwort nennt. Ist die Antwort richtig, kommt er fünf
Felder mit seiner Figur voran, bei einer falschen Antwort jedoch nur ein
Feld. In jedem Fall bekommt er anschließend die Karte und legt sie
mit der Bildseite vor sich aus.
Wenn das Feld des aktiven Spielers die Farbe
blau besitzt, wird mit der Enthüllungstafel gespielt. Zunächst
wählt der aktive Spieler jedoch einen Mitspieler, gegen den er antreten
will. Ein dritter Spieler nimmt dann die oberste Karte unter dem Nofretete-Stapel
und steckt sie so in die Enthüllungstafel, daß die beiden Ratenden
sie nicht vorher sehen können. Nachdem alle Schieber das Bild verdecken,
liest der dritte Mitspieler den beiden Kontrahenten die Frage vor, die
auf der Rückseite der Karte bei einem bestimmten Symbol steht.
Abwechselnd werfen die beiden Gegner nun einmal
den Würfel und dürfen anschließend den passenden Schieber
öffnen. Nach und nach wird so das Bild sichtbar. Nach jedem Wurf und
dem Öffnen eines Bereichs hat der Spieler einen Rateversuch.
Sollte ein Schieber bereits geöffnet sein,
wird ein benachbarter Schieber gemäß eines vorgegebenen Musters
geöffnet.
Wenn einer der beiden Kontrahenten die richtige
Lösung sagt, darf er mit seiner Figur 5 Felder vorrücken. War
dies nicht der aktive Spieler, zieht dieser trotzdem mit seiner Figur immerhin
ein Feld voran. Der richtige Rater bekommt außerdem die gespielte
Motivkarte.
Die dritte Spielart nennt sich „auf den Punkt
gebracht". Dabei wird die oberste Bildkarte der jeweiligen Epoche genommen.
Zu diesem Bild soll nun jeder Spieler eine Kernaussage aufschreiben. Haben
dies alle gemacht, werden die Aussagen nacheinander vorgelesen. Anschließend
entscheidet sich jeder geheim für eine Aussage eines Mitspielers,
die er besonders passend empfand. Die Ergebnisse werden bekanntgegeben
und der Spieler mit den meisten Übereinstimmungen darf fünf Felder
vorziehen. Ist dies nicht der aktive Spieler gewesen, darf dieser seine
Figur immerhin noch ein Feld weiterbewegen. Bei einem Gleichstand dürfen
alle diese Spieler entsprechend voran. Die Bildkarte bekommt der Spieler
mit den meisten Stimmen.
Wenn ein Spieler ein Feld „Kunst im Kopf" erreicht,
werden die verbliebenen Bewegungspunkte notiert und der Spieler bleibt
auf dem Feld stehen. Wenn er an der Reihe ist, wird ihm von seinem rechten
Nachbarn eine Frage zu dem Bild, welches er sich am Anfang einprägen
mußte, gestellt. Kann er die Frage richtig beantworten, kommt er
fünf Felder und ggf. noch die notierten Bewegungspunkte vor. Ansonsten
darf er nur einen Schritt mit seiner Figur machen und aufgeschriebene Bewegungspunkte
verfallen.
Sobald der führende Spieler das Feld „Ausstellung"
erreicht oder überschreitet, kommt es zu einer Kunstausstellung, bei
der alle Spieler teilnehmen. Zunächst wird dabei die oberste Themenkarte
gezogen und vorgelesen. Anschließend sucht sich jeder drei Bildkarten
aus seinen bereits gewonnenen Motiven aus, die thematisch passen.
Die Ausstellungen werden ausgelegt und nacheinander
begründen die Spieler ihre Wahl der Motive. Anschließend notiert
man sich, wessen Ausstellung am gelungensten war. Der Spieler mit den meisten
Stimmen gewinnt die Ausstellung und darf mit seiner Spielfigur vorrücken.
Die Anzahl der vorzurückenden Felder hängt von der Position ab,
in der sich die Spielfigur befindet.
Spielende: Sobald
ein Spieler das letzte Spielfeld erreicht oder überschreitet, hat
er die Partie gewonnen.
Kommentar: Zu unserer
Überraschung ist das „Spiel mit Kunst" ein nettes Spiel, bei dem auch
Personen ohne großes Kunstverständnis ohne Probleme mitspielen
können und Spaß an der Sache haben. Auch wenn man einmal bei
Raten daneben liegt, kommt eigentlich kein Frust auf, denn die Spielfigur
läuft trotzdem immer ein Feld weiter. Etwas störend wirken sich
allerdings die Felder aus, bei denen man kreativ sein muß und die
Leistungen der Mitspieler beurteilen soll. Dies liegt erfahrungsgemäß
nicht jeder Spielgruppe und funktioniert auch nur in großer Spielerzahl
wirklich gut, da es sonst häufig einen Gleichstand gibt.
Das Spielmaterial ist hervorragend, da sich die
Belser Verlagsgruppe dafür mitverantwortlich zeichnet, die ihrerseits
mit den Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zusammen
getan haben. Bei der Spielregel gibt es jedoch bei einigen Feldern Unklarheiten
bezüglich eines Gleichstands, die vor einer Partie geklärt werden
sollten.
Fazit: Ein gutes
Fragespiel um das Thema „Kunst".
Wertung: Mit 4 Punkten
ist „Spiel mit Kunst" sicherlich auch gut für Laien geeignet. Interessierte
Spieler werden nicht enttäuscht werden.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de