Spieletest für das Spiel : SPIEL MAL CHEF
Hersteller: Spiele aus Regensburg
Preis: 60 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: vor 1993
noch erhältlich: Nein 
Autor: 
Besonderheit:
Kategorie: Würfelspiel 
Bewertungsbild

Ausstattung: 1 Spielplan, 6 große Spielfiguren, 6 kleine Spielfiguren, 6 farbige Dumping-Steine, 1 Würfel, 4 Arten von Risikokarten, Spielgeld
Aufmachung: Die Spieleschachtel ist länglich und sehr groß. In dem Inlet ist genügend Platz, um das Spielmaterial unterzubringen. Der riesige Spielplan zeigt ein zentrales Startfeld, um das fünf konzentrische Bahnen verlaufen. Jede Seite einer Bahn besitzt eine von vier Erkennungsfarben. Diese finden wir auch auf den Risikokarten wieder. Auf den Spielfeldern sind unterschiedliche Ereignisse angegeben, die das Vermögen des Spielers schmälern oder erhöhen. An den Eckfeldern jeder Bahn kann der Spieler diese nach außen hin wechseln. Bei den Spielfiguren handelt es sich um Holzpöppel in zwei verschiedenen Größen. Die Dumping-Steine sind in den Spielerfarben vorhanden und haben die Form einfacher Holzzylinder. Das Spielgeld gibt es in drei Staffelungen.
Ziel: Jeder Spieler bekommt eine große Spielfigur, die er auf das Startfeld setzt. Dazu erhält man von der Bank 50000 DM. Die Risikokarten werden getrennt nach Farben gemischt und verdeckt neben den Plan gelegt. Man einigt sich auf einen Endkapitalstand, den es zu erreichen gilt.
Am Start hat man drei Versuche, um bei einer Sechs das Startfeld verlassen zu dürfen. Im Spiel selbst würfelt man immer nur einmal und zieht im Uhrzeigersinn auf der aktuellen Bahn. Die Anweisungen des momentanen Zielfeldes müssen ausgeführt werden. Trifft eine Spielfigur auf eine andere, so kann diese hinausgeworfen werden oder sich gegen eine frei zu vereinbarende Zahlung freikaufen. Bei einem Hinauswurf beginnt die Figur wieder auf dem Startfeld.
In den vier Eckfeldern der Spielbahnen befinden sich Risikofelder. Kommt man auf ein solches oder zieht darüber hinweg, so muß man eine Risikokarte des entsprechenden Farbtyps ziehen und ausführen. Diese Karten haben positive wie auch negative Auswirkungen in fünf Abstufungen. Die Abstufungen beziehen sich auf die einzelnen Bahnen, auf denen sich die eigenen Spielfiguren befinden.
Im späteren Verlauf des Spiels kann man durch eine Zahlung von 50000 DM eine Zweigfirma (dargestellt durch eine kleine Spielfigur) gründen und hat so bei einem Wurf die Auswahl, welchen Pöppel man ziehen möchte. Um von einer Bahn in die nächstäußere zu gelangen, muß man auf einem Risikofeld zu stehen kommen. In der folgenden Runde verläßt der Spieler die alte Bahn und läuft nun in der neuen weiter.
Durch den Erwerb eines Dumping-Steins kann man seine Mitspieler behindern. Der Kaufpreis richtet sich nach der Bahn, auf der sich die eigene Figur befindet. Der Stein wird sofort auf ein Feld einer Bahn gesetzt und blockiert dort den Weg. Eigene Pöppel können das Feld ungehindert passieren, während fremde Spielfiguren geblockt werden. Kann ein gegnerischer Spieler nicht mehr ziehen, zahlt er die Hälfte des Wertes des Dumping-Steins pro Runde an den Investor. Der Stein kann nur eleminiert werden, wenn ein Mitspieler diesen genau erreicht.
Ist ein Spieler pleite, kann er sich von der Bank pro Firma 25000 DM leihen, die er in der nächsten Würfelrunde zurückzahlen muß. Gelingt dies nicht, beginnt er das Spiel von Vorne.
Spielende: Besitzt ein Spieler die zu Beginn vereinbarte Summe an Bargeld und ist zudem schuldenfrei, kann er sich als Sieger feiern lassen.
Kommentar: Das Spiel erhebt den Anspruch, das "Wirtschaftsleben hautnah und fast realistisch" aufzuzeigen. Die Spieler fragten sich jedoch, warum man als Manager einer bzw. zweier Firmen vollständig auf Würfelglück angewiesen ist und keine taktischen Einflußmöglichkeiten besitzt. Ein paar Jahre früher hat das Autorenteam CVB das Spiel unter dem Namen "Pleitegeier" bei Spiele aus Regensburg vermarktet.
Fazit: Die Grundidee, einen Kleinbetrieb zur Weltfirma aufsteigen zu lassen, wurde diletantisch umgesetzt. Das Spiel ist in dieser Form nicht zu empfehlen.
Wertung: Dieser Flop von einem Wirtschaftsspiel erhält 2 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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