Spieletest für das Spiel: SPLENDOR
Hersteller: Space Cowboys             
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Marc Andre
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2015
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Splendor-Pressefoto

Ausstattung: 40 Chips, 90 Entwicklungskarten, 10 Adeligen-Plättchen
Aufmachung: Die Chips gibt es in sechs Farben. Jede Farbe steht dabei für eine Sorte Edelsteine bzw. Gold als Joker.
Die Entwicklungskarten lassen sich in drei Kategorien einteilen. Jede Kategorie zeigt Gebäude, die als Hintergrundfarbe eine von den fünf Edelsteinfarben aufweisen. Am Rand jeder Karte steht, welche Edelsteine man abgeben muß, um dieses Gebäude aufnehmen zu können. Am oberen Ende der Karte sind zudem ein Edelstein und häufig auch ein Siegpunktwert zu sehen.
Die Adeligen zeigen an ihrer Seite an, wie viele Gebäudekarten man benötigt, um sich die Gunst dieser Person zu sichern. Auch diese Plättchen haben Siegpunkte aufgedruckt.
Ziel: Man versucht, am Ende der Partie 15 oder mehr Siegpunkte zu erzielen.
Die Entwicklungskarten werden nach Stufen sortiert, getrennt voneinander gemischt und dann in drei Stapeln untereinander gelegt. Von jedem Stapel deckt man vier Karten auf und legt diese in einer Reihe neben den jeweiligen Nachziehstapel. Ein anderer Spieler mischt derweil die Adeligen und legt davon eine Karte mehr aus, als Mitspieler vorhanden sind. Der Rest wandert in die Schachtel zurück. Die Chips werden für alle gut erreichbar und nach Farben sortiert bereitgelegt. Sollte man mit weniger als vier Personen spielen, werden einige Chips pro Farbe entfernt.
Ist ein Spieler an der Reihe, muß er eine von vier möglichen Aktionen ausführen.
Die erste Aktionsmöglichkeit besteht darin, drei unterschiedliche Edelstein-Chips aus dem allgemeinen Vorrat zu nehmen und bei sich auszulegen. Am Ende des Zuges darf ein Spieler nicht mehr als zehn Chips besitzen. Hat man mehr, muß man die überzähligen Chips wieder in den Vorrat legen.
Alternativ kann ein Spieler sich dafür entscheiden, zwei gleichfarbige Edelsteine aufzunehmen. Dies geht jedoch nur, wenn vor dem Nehmen noch mindestens vier Chips dieser Farbe im Vorrat lagen.
Die dritte Möglichkeit besteht im Reservieren einer Karte. Dazu nimmt der Spieler die Karte aus der Auslage oder von einem der verdeckten Stapel und hält sie in der Hand. Maximal drei Handkarten kann jeder Spieler zur Zeit auf der Hand halten. Es ist nicht möglich, Handkarten abzuwerfen. Um sie loszuwerden, muß man sie nach den Regeln ablegen. Bei jeder Reservierung erhält der Spieler automatisch einen Joker-Chip, sofern noch verfügbar.
Die letzte Spielalternative ist das Kaufen einer Karte. Dies kann entweder aus der Auslage geschehen oder von der eigenen Hand. Dazu muß der Spieler die benötigten Chips in den Farben der Karte besitzen und abgeben. Die Karte wird danach offen in die persönliche Auslage gelegt. Dabei sortiert man die Karten nach Edelsteinen auf der oberen Kante.
Jede bereits ausliegende Karte reduziert die Kosten beim Kaufen um einen entsprechenden Chip. Es ist möglich, nur durch die in der Auslage vorhandenen Edelsteine eine Karte zu erwerben und anzulegen. Die Karten bleiben auch nach dem Kauf erhalten, während man Chips abgeben muß. Ein Joker kann als beliebige Farbe fungieren.
Am Ende des Spielzugs wird überprüft, ob der Spieler so viele Karten mit den passenden Edelsteinen besitzt, daß ein Adeliger sich angesprochen fühlt und ihn besucht. Ist dies der Fall, nimmt sich der Spieler den Adeligen, der bis zum Spielende bei ihm bleibt und für weitere Siegpunkte sorgt.
Spielende: Sobald ein Spieler über ausliegende Karten und Adelige mindestens 15 Siegpunkte erreicht hat, wird nur noch die laufende Runde zu Ende gespielt, damit jeder gleich oft an die Reihe kommt. Es gewinnt, wer die höchste Gesamtsumme vorweisen kann. Bei Gleichstand entscheiden die ausliegenden Entwicklungskarten über einen Sieger.
Kommentar: Mit dem Erstlingswerk „Splendor“ ist dem neuen Verlag Space Cowboys gleich ein sehr schönes Familienspiel gelungen. Die Spielregeln sind recht einfach und doch ergeben sich durch die unterschiedlichen Auslagen immer wieder neue Variationen. Findet man eine siegpunktträchtige Karte, die gut zu den bereits gesammelten und ausliegenden eigenen Karten paßt, sollte man unbedingt zuschlagen, da es außerdem für die Reservierung noch ein Gold gibt. Dieses kann später beliebig eingesetzt werden und man sollte es möglichst lange vor sich bewahren, um gleichzeitig den Mitspielern den Anreiz zu nehmen, diese Aktion ebenfalls durchzuführen.
Man kann natürlich versuchen, Karten in möglichst allen Farben bei sich auszulegen, um flexibel zu sein, allerdings gelingt es meist Spielern, die sich auf zwei oder drei Farben in der Auslage konzentriert haben, das Spiel vorab zu beenden und sich dadurch den Sieg zu holen.
Viel hängt natürlich von den Auslagen ab. Wenn die Mitspieler immer passende Karten bekommen, für die sie nichts oder nur wenig ausgeben müssen, hat man kaum eine Chance auf den Sieg. Aber mit einer Spieldauer von 30 Minuten ist dies zu verschmerzen und bei einer Revanche kann das Ganze schon wieder völlig anders aussehen.
Die Grafiken auf den Karten sind sehr schön und auch die großen Poker-Chips, die die verschiedenen Edelsteine und das Gold symbolisieren, machen einen hochwertigen Eindruck. Das Thema wirkt aufgesetzt und beliebig und viele Karten zeigen hübsche Motive, die aber vom Thema her nur sehr eingeschränkt passen. Die Schachtel ist trotz des Materials recht groß geraten, was aber aus marketingtechnischen Gründen nachvollziehbar ist.
Das Spiel kann mit allen Spielerzahlen gut gespielt wird, da die Skalierung über die Anzahl an Edelstein-Markern erfolgt. Je weniger Personen mitspielen, desto weniger verändert sich allerdings auch die Auslage im Spiel. Dadurch wird das Ganze planbarer, verliert aber auch ein wenig an Wettkampfcharakter.
Fazit: Ein sehr schönes Familienspiel, das in jeder Besetzung gut funktioniert.
Wertung: Mit 5 Punkten kann uns „Splendor“ überzeugen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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