Spieletest für das Spiel: ST.
PETERSBURG
Hersteller: Hans im Glück Preis: 20 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Michael Tummelhofer Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
60 Geldscheine, 116 Spielkarten, 4 Startspieler-Steine, 4 Startspieler-Karten,
8 Spielfiguren
Aufmachung: Der
Spielplan besitzt im Zentrum zwei große Reihen mit jeweils acht Ablageplätze
für Karten. Oberhalb gibt es vier Positionen, auf denen die Spielkarten
nach Rückseiten getrennt gestapelt werden können. Außerdem
befindet sich dort das zentrale Ablagefeld für ausgetauschte und abgeworfene
Karten. Am Rand verläuft eine Zählleiste, auf der man mit den
Spielfiguren entlang zieht. Eine kleine Tabelle zeigt an, bei wieviel Adeligen
man welche Siegpunkte bei Spielende bekommt.
Das Geld gibt es in Form von kleinen Scheinen
in unterschiedlicher Stückelung. Diese sehen auf der Rückseite
alle gleich aus, damit man sie vor den Blicken der Mitspieler schützen
kann.
Die Spielkarten lassen sich in vier Kategorien
einteilen. Es gibt Handwerker, Gebäude, Adelige und Austauschkarten.
Letztere kommen aus den anderen Kategorien, erhöhen aber immer nur
den Wert von ausliegenden Karten beim Ausspielen. Jede Kartenart ist anhand
einer spezifischen Farbe und einem Symbol zu erkennen.
Passend zu den Symbolen gibt es vier Startkarten
und entsprechende Startspieler-Steine, die vor der ersten Partie verteilt
werden und dann nach jeder Runde den Besitzer wechseln. Die Startspieler-Steine
sind dabei aus lackiertem Holz.
Für jeden Spieler gibt es zwei Spielfiguren.
Eine Figur wird dabei zum Anzeigen des aktuellen Punktestands benötigt,
während die zweite Figur während des gesamten Spiels vor dem
Spieler steht, um die Farbenzuordnung unter den Spielern offensichtlich
zu machen.
Ziel: Man versucht,
möglichst viele Siegpunkte zu sammeln, bevor einer der vier Kartenstapel
komplett aufgebraucht ist.
Am Anfang wird das Spielbrett in der Tischmitte
ausgebreitet. Nachdem man die Spielkarten nach den Rückseiten sortiert
hat, mischt man sie getrennt voneinander und legt sie verdeckt auf die
dafür vorgesehenen Felder. Jeder bekommt 25 Rubel und zwei Spielfiguren.
Eine Figur wird auf das erste Feld der Punkteleiste gestellt. Dann mischt
man die Startspielerkarten und verteilt diese vollständig an die Spieler.
Diese decken sie danach auf und nehmen sich den dazugehörigen Startspieler-Stein.
Die Karten wandern danach in die Schachtel zurück. Schließlich
zieht ein Spieler je nach Spielerzahl einige Handwerkerkarten und legt
diese in die obere Reihe der Kartenauslage auf dem Spielbrett.
Ein Durchgang wird in vier Runden gespielt. In
der ersten Runde geht es um die Handwerker, danach um die Gebäude,
später um die Adeligen und schließlich um die Austauschkarten.
Der Startspieler, der das gleiche Symbol wie
die Handwerker besitzt, darf die Partie beginnen. Der Spieler dreht den
Nachziehstapel der aktuellen Kartenart um 90 Grad, damit man sich die aktuelle
Spielrunde besser einprägen kann.
In seinem Zug kann der Spieler wählen, ob
er eine Karte aus der Auslage kauft, sie auf die Hand nimmt, eine Karte
aus der Hand ausspielt oder paßt.
Um eine beliebige Karte aus der Auslage zu kaufen,
muß der Spieler sie benennen und anschließend vollständig
bezahlen. Auf der Karte ist der Kaufpreis in der oberen Ecke angegeben.
Die Karte wird anschließend offen vor dem Spieler abgelegt. Sollte
man bereits aus vorhergehenden Runden Karten des gleichen Typs ausliegen
haben, reduzieren diese den Kaufpreis jeweils um einen Rubel. Wenn die
gekaufte Karte außerdem in der unteren Auslagen-Reihe liegt, wird
der Kaufpreis um einen weiteren Rubel verringert. Man muß allerdings
immer mindestens einen Rubel bezahlen, um eine Karte zu bekommen.
Alternativ kann der Spieler eine gewünschte
Karte auch auf die Hand nehmen. Dies kostet ihn nichts. Mehr als drei Handkarten
darf ein Spieler jedoch nicht besitzen. Bei Spielende zählt jede Handkarte
5 Minuspunkte.
Um eine Handkarte auszuspielen, muß der
Spieler den geforderten Betrag in die Bank geben. Bei den Kosten werden
bereits ausliegende Karten der gleichen Art berücksichtigt, die zur
Verringerung des Preises führen.
Wenn man nichts machen möchte, paßt
man in seinem Spielzug. Kommt man erneut an die Reihe, wird man wieder
gefragt, ob man eine Aktion durchführen möchte.
Sobald alle Spieler nacheinander in einer Runde
gepaßt haben, endet der Abschnitt und es kommt zur Wertung. Nun schaut
man sich die Auslagen der Spieler für den aktiven Kartenbereich an.
Jeder Spieler bekommt die auf den ausliegenden Karten angegebenen Siegpunkte
und das dort verzeichnete Geld aus der Bank. Danach wird der aktuelle Zugstapel
wieder zurückgedreht und der nächste Startspieler beginnt die
folgende Kartenrunde, bei der er den Stapel mit dem nun aktuellen Kartentyp
um 90 Grad dreht und alle freigewordenen Kartenablagefelder in der oberen
Reihe mit Karten der aktuellen Art auffüllt.
Nachdem man die Handwerker, die Gebäude
und die Adeligen gewertet hat, beginnt die Runde mit den Austauschkarten
nach dem gleichen Muster. Hier gibt es allerdings am Ende keine Wertung.
Statt dessen werden alle verbliebenen Karten der oberen Auslagereihe auf
dem Spielbrett nach unten geschoben. Sollten sich unten Karten befinden,
kommen diese auf den Ablagestapel. Danach werden die Startspielersteine
im Uhrzeigersinn weitergegeben und man füllt die obere Reihe so mit
Handwerkerkarten auf, daß insgesamt acht Karten ausliegen. Zu Beginn
einer Spielrunde dürfen niemals mehr als acht Karten im Angebot sein.
Ein weiterer Durchgang beginnt nun.
Das Ausspielen von Austauschkarten erfolgt nach
abgewandelten Regeln. Die Austauschkarten erkennt man immer an einem Quadrat
um den Preis der Karte. Ein Austausch-Adeliger oder ein Austausch-Gebäude
darf immer gegen eine beliebige bereits ausliegende Karte des gleichen
Typs gespielt werden. Der Spieler muß dann nur die Differenz zwischen
alter und neuer Karte zahlen (andere Vergünstigungen zählen weiterhin
mit!). Sollte die Austauschkarte einen geringeren Wert als die Basiskarte
haben, zahlt der Spieler einen Rubel an die Bank. Die Basiskarte wandert
anschließend auf den Ablagestapel. Handwerkerkarten kann man nur
dann austauschen, wenn das Handwerkssymbol auf der Austauschkarte auch
bei einem der Handwerker zu finden ist.
Spielende: Wenn
einer der vier Kartenstapel aufgebraucht ist, wird der aktuelle Durchgang
noch zu Ende gespielt. Anschließend bekommt jeder Spieler für
die Anzahl verschiedener Adeliger in seiner Auslage noch Bonuspunkte. Für
jeweils 10 Rubel darf man sich einen weiteren Siegpunkt kaufen. Es gewinnt
der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Das Kartenspiel
ist eine Art Wettrennen für die Spieler. Jeder versucht, möglichst
viel Geld und viele Punkte gleichzeitig zu erhalten. Da meistens jedoch
das Geld fehlt, ist man in seinen Kaufentscheidungen eingeschränkt.
Zwar gibt es die Möglichkeit, einige wertvolle Karten auf der Hand
zu sammeln, um diese für später zu sichern, doch ist auch hier
der Platz begrenzt.
Zu zweit funktioniert „St. Petersburg" ebenfalls,
allerdings sind hier die Auslagen der Spieler schnell sehr groß und
man hat weniger Geldsorgen als bei einem Spiel in voller Besetzung.
Die Regeln sind eindeutig und klar strukturiert.
Beim Material gibt es ebenfalls nichts auszusetzen.
Fazit: Ein sehr
schönes Kartenablage-Spiel, bei dem die Spieler ständig mit einem
Mangel an Geld zu kämpfen haben.
Wertung: Mit soliden
5 Punkten ist auch „St. Petersburg" eine Empfehlung von unseren Testern.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de