Spieletest für das Spiel: STAR REALMS COLONY WARS
Hersteller: White Wizard Games
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 12-
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Darwin Kastle
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2016
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Star Realms Colony Wars-Foto

Ausstattung: 20 Startkarten, 10 Explorer-Karten, 80 Spielkarten, 18 Punktekarten
Aufmachung: Beide Spieler besitzen jeweils ein Startset mit vielen Scout-Schiffen und einigen kleinen Jägern. Die Karten bringen beim Ausspielen Geld oder können einen Angriff auf den Kontrahenten durchführen.
Bei den Explorer-Karten handelt es sich um verbesserte neutrale Raumschiffe, die mehr Geld einbringen und mit einem Selbstzerstörungsmechanismus ausgestattet sind.
Unter den Spielkarten gibt es vier verschiedene Kartenfarben. Jede Karte zeigt ein Raumschiff oder eine Raumstation mit ihren Erwerbskosten und den Fähigkeiten. Eine Karte kann dabei bis zu drei Fähigkeiten haben.
Die Punktekarten dienen zum Anzeigen der Lebenspunkte eines Spielers. Sie sind beidseitig mit unterschiedlichen Zahlenwerten bedruckt.
Ziel: Jeder Spieler versucht, die Lebenspunkte des anderen auf null zu reduzieren.
Vor dem Spiel teilt man jedem Spieler einen Satz an Startkarten und 50 Lebenspunkte zu. Dann mischt man die Spielkarten und legt sie als Stapel zwischen die Spieler. Fünf Karten kommen aufgedeckt daneben. Außerdem legt man alle Explorer-Karten als permanent verfügbare Raumschiffe in einem offenen Stapel dazu. Man einigt sich auf den Startspieler, der von seinem gemischten Deck drei Karten auf die Hand nimmt, während der zweite Spieler mit fünf Handkarten beginnen darf.
Der aktive Spieler legt nacheinander alle Karten aus und hat dann die Geldmenge und Angriffsstärke dieser Karten zur Verfügung. Wenn man zwei oder mehr Karten der gleichen Farbe ausliegen hat, gibt es außerdem noch die Funktion in dem Unterstützungsabschnitt der Karte. Einige Karten bieten daneben auch noch besondere Funktionen an, wenn man sie zerstört und in die Schachtel zurücklegt.
Für das Geld können Karten aus der Auslage erworben werden. Jede aufgenommene Karte wird sofort ersetzt, sofern es sich nicht um einen Explorer handelt. Die gekauften Karten wandern auf den Ablagestapel des Spielers, sofern nicht eine auf der Karte angegebene Aktion etwas anderes sagt.
Die Angriffssumme geht in der Regel direkt gegen den Mitspieler. Einige Raumstationen verlangen jedoch, dass man sie zuerst zerstört, bevor man den Rest gegen den Besitzer verwenden darf.
Kann eine Karte Lebenspunkte generieren, zählt man diese zu seinen aktuellen Lebenspunkten dazu.
Am Ende des Spielzugs bleiben alle Raumstationen offen beim Spieler liegen und können in der nächsten Runde wieder aktiv werden. Zerstörte Karten werden in die Schachtel gelegt, alle anderen kommen auf den Ablagestapel des Spielers. Sollte man Raumstationen des Mitspielers vernichtet haben, werden diese auf dessen Ablagestapel gelegt. Schließlich zieht man fünf Handkarten für die nächste Runde.
Spielende: Wenn ein Spieler keine Lebenspunkte mehr besitzt, hat er verloren.
Kommentar: „Star Realms“ spielt sich wie eine Mischung aus „Dominion“ und „Ascension“. Auch wenn die Kernmechanismen an beiden Spielen angelehnt sind, bleibt „Star Realms“ ein eigenständiges Spiel. Hier geht es vor allem gegeneinander. Niemand baut umständlich große Kartendecks auf oder bekämpft einen neutralen Gegner. Die Prioritäten sind klar und es gilt, aus den anfangs bescheidenen Mitteln möglichst viel zu machen.
Dabei gibt es sicherlich keinen Königsweg. Schlanke Kartendecks mit viel Durchlauf sind natürlich zu bevorzugen, aber die begehrten Raumschiffe zum Reduzieren des Stapels tauchen nicht immer rechtzeitig auf. Oft möchte man Basen nehmen, weil diese über mehrere Runden im Spiel bleiben können und eventuell die Unterstützungsfähigkeiten auslösen. Diese Basen sind jedoch teuer und werden auch regelmäßig angegriffen. Die Synergien aus gleichfarbigen Karten sollte man nutzen, aber dabei ist man natürlich auch von der zentralen Auslage abhängig.
Die Spieldauer beträgt in der Regel nur 15 Minuten. Revanchen sind schnell ausgetragen. Die Berechnungen des Geldes und des Kampfwertes sind schnell gemacht und stellen kein größeres Problem dar. Anfangs stört das Gefummel mit den Lebenspunkt-Karten, aber auch daran kann man sich gewöhnen.
Das vorliegende „Colony Wars“ ist das zweite Grundspiel aus dem Star Realms-Universum. Es hat viele neue Raumschiffe und Basen und ermöglicht es, zusammen mit dem Grundspiel neue Spielweisen auszuprobieren. Als Neuerung gibt es dabei einige Karten, die nach dem Erwerb direkt auf die Hand genommen werden können oder es erlauben, eine gerade gekaufte Karte auf die Hand zu nehmen.
Mittlerweile gibt es auch einige kleine Erweiterungen, die noch mehr Raumstationen und Raumschiffe ins Spiel bringen. Auch sind besondere Ereignisse dann Teil des Spiels. Jede dieser kleinen Booster-Erweiterungen enthält die gleichen Karten und man benötigt pro Spiel auch nur einen der Booster. Da aber im Normalfall sowieso nur ca. die Hälfte der Spielkarten in einer Runde Verwendung finden, hat man mit den kleinen Zusatzpackungen auch auf lange Sicht genügend Abwechslung über Wochen und Monate.
Wenn man etwas zu kritisieren hat, dann ist dies die kleine Faltschachtel. Diese lässt sich wegen der Anleitungen (es gibt separate Mehrspieler-Regeln für zwei Grundsets) und der Karten nur schwer öffnen und wird leicht an der Faltkante beschädigt.
Fazit: Ein schnelles und kampfbetontes Deckbauspiel.
Wertung: Mit 5 Punkten überzeugt uns auch „Star Realms Colony Wars“ auf ganzer Linie.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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