Spieletest für das Spiel: STEAM TIME
Hersteller: Kosmos
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 12-
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Rüdiger Dorn
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2016
Kategorie: Das besondere Spiel
Bewertungsbild Steam Time-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 9 Monument-Tafeln, 4 Luftschiff-Tafeln, 12 Reglerscheiben, 12 Luftschiffe, 1 Startspieler-Marker, 36 Münzen, 4 Punkte-Plättchen, 30 Upgrades, 24 Begegnungskarten, 30 Expeditions-Karten, 32 Aufträge, 12 Aufwandskarten, 1 Stoffbeutel, 120 Kristalle, 4 Saboteur-Marker, 36 Spezialisten-Karten
Aufmachung: Der Spielplan ist L-förmig. An ihn werden sechs Monument-Tafeln angelegt. Auf dem Spielplan selbst gibt es für jedes Monument ein eigenes Feld für eine Auftragskarte. Außerdem befinden sich die Ablageflächen für diverse Karten- und Plättchenstapel und die Punkteleiste dort.
Die Monument-Tafeln sind beidseitig bedruckt und werden je nach Spielerzahl verwendet. Auf jedem Monument gibt es sechs nebeneinander angeordnete Bereiche, die für die unterschiedlichen Möglichkeiten im Spiel stehen.
Jeder Spieler besitzt eine eigene Luftschiff-Tafel. Auf dieser werden die verschiedenfarbigen Edelsteine, das Geld, die Menge des „Steam“ und die Spielfiguren positioniert. Mit Hilfe der Regler-Scheiben markiert man den aktuellen Punktestand, die Menge des „Steams“ und den Fortschritt auf der Bonusleiste. Es handelt sich dabei um kleine Holzscheiben.
Die großen Spielfiguren ähneln Luftschiffen. Sie werden im Verlauf der Partie auf die Monument-Tafeln gestellt, um deren Aktionen auszuführen. Der Startspieler-Marker zeigt den Startspieler der folgenden Runde und seinen besonderen Vorteil, den er bekommt, sobald er dieses Plättchen an sich nimmt.
Mit Münzen werden diverse Aktionen bezahlt. Die Punkteplättchen braucht man, sobald man das Ende der Siegpunktleiste mit seinem Spielstein erreicht. Über die Upgrades kann man seine Ausbeute in jeder Spielrunde verbessern.
Auf den Begegnungskarten stehen zwei Vorteile, von denen der Besitzer sich einen aussuchen darf. Manchmal erlauben es die Karten, dass auch die Mitspieler noch eine dazugehörige Aktion zu deutlich schlechteren Konditionen machen können, wenn sie sie bezahlen.
Die Expeditionskarten sind Aufträge, für die es je nach Anzahl von Kristallen einer Sorte Belohnungen gibt. Die Aufträge dagegen werden erst bei Spielende gewertet und zählen dann entsprechend, wenn der Spieler die geforderten Sachen abgeben kann.
Über die Aufwandskarten werden die Preise geregelt. Sie zeigen verschiedene Edelsteinfarben.
Die Edelsteine gibt es in sieben unterschiedlichen Farben. Die werden für diverse Aktionen im Spiel gebraucht und geben Boni, wenn ein Spieler Edelsteine einer bestimmten Farbe besitzt und die dazugehörige Aktion ausführt.
Saboteure und Spezialistenkarten kommen nur in der Variante zum Einsatz. Bei den Saboteuren handelt es sich um kleine Papp-Scheiben. Die Spezialisten gibt es in Sets für jeden Spieler.
Ziel: Die Spieler versuchen, innerhalb von fünf Durchgängen möglichst viele Siegpunkte zu sammeln.
Zu Beginn der Partie bekommt jeder eine Luftschiff-Tafel und stellt seine Spielfiguren darauf. Dazu erhält jeder einige Reglerscheiben, mit denen die Startwerte auf der Punkte-, der Steam- und der Zeitportal-Leiste markiert werden. Nachdem man sich auf einen Startspieler geeinigt hat, erhält man je nach Startposition noch einige Edelsteine, Geld und Steam.
Die Edelsteine wandern bis auf die Joker in den Stoffbeutel. Die Joker dagegen kommen auf den Spielplan.
Entsprechend der Anzahl der Spieler werden bestimmte Monument-Tafeln für das Spiel gebraucht, gemischt und dann an den Spielplan gelegt. Ein Spieler mischt die Auftragskarten und legt einige offen auf dem Spielplan aus. Die Begegnungskarten werden als Stapel bereitgelegt, genauso wie die Upgrades, einige Aufwandskarten und die Expeditionen. Während man von den Aufwandskarten die oberste offen auf das dazugehörige Kartenfeld legt, kommen von den Expeditionen einige an den Rand der Spielfläche neben die Monument-Tafeln. Auf diese Tafeln legt man an bestimmten Stellen noch Upgrades aus und zieht aus dem Stoffbeutel einige Edelsteine für die Rohstoff-Felder dieser Tafeln.
Es werden fünf Durchgänge absolviert. Ein Durchgang gliedert sich dabei in mehrere Phasen.
In der ersten Phase erhalten die Spieler Einkommen. Dieses Einkommen generiert sich aus den Upgrades, die der Spieler an seiner Luftschiff-Tafel liegen hat. Geld wandert in den Vorrat, Edelsteine müssen direkt auf die Tafel an passender Stelle gelegt (und eventuell noch bezahlt) werden und neuer Steam erhöht den dazugehörigen Wert auf der Steam-Skala.
Danach folgt die Aktionsphase. Sie beginnt mit dem Startspieler. Ist man an der Reihe, kann man entweder die Startspieler-Karte nehmen oder eines seiner drei Luftschiffe einsetzen.
Wählt man die Startspieler-Karte, setzt man kein Luftschiff ein. Die Karte kann nur einmal pro Durchgang von einem Spieler genommen werden, der dadurch zum Startspieler des nächsten Durchgangs wird. Außerdem darf der Spieler sofort Steam in Siegpunkte und/oder einen Joker-Kristall umwandeln.
Entscheidet sich der Spieler für das Einsetzen eines Luftschiffes, kommt dieses auf eine der Monumententafeln und dort auf ein freies Feld. Beim Einsetzen gilt zu beachten, dass weitere Luftschiffe in späteren Runden immer auf eine andere Tafel gestellt werden müssen, die außerdem höher liegen muss als die zuvor mit einem Luftschiff belegte Tafel.
Die Aktion des belegten Feldes wird nun ausgeführt. Auf diese Weise kann man den ausliegenden Auftrag von der Tafel nehmen, hat die Auswahl aus einigen Begegnungskarten und darf eine davon nutzen, kann Kristalle für Geld kaufen, sich ein Upgrade für die Abgabe einiger Kristalle holen, erhält weitere Münzen oder nutzt eine Expeditions-Karte. Wenn der Spieler dazu noch die passenden Kristalle in seinem Vorrat hat, erhält er einen Bonus dazu.
Einige Aktionen kosten Kristalle, die bezahlt werden müssen. Wenn man keine passende Farbe hat, kann man Steam ausgeben, um einen Kristall entsprechend umzuwandeln.
Joker-Kristalle können in jeden farbigen Kristall-Bereich gelegt werden und haben ab diesem Zeitpunkt die entsprechende Farbe. Muss man Kristalle ausgeben, werden die Joker immer als erstes zur Bezahlung genommen.
Sobald jeder seine drei Luftschiffe platziert hat, findet die letzte Phase der Runde statt. Jeder erhält seine Figuren zurück. Die oberste Monument-Tafel wird an die unterste Stelle gelegt. Alle noch auf den Tafeln vorhandenen Kristalle kommen wieder in den Beutel zurück, ausliegende Auftrags- und Expeditionskarten, Upgrades und die aktuelle Aufwandskarte werden in die Schachtel gelegt. Für den nächsten Durchgang legt man neue Karten und Edelsteine aus. Der neue Startspieler legt die Startspieler-Karte wieder in den Vorrat zurück und beginnt den nächsten Durchgang.
Spielende: Nach fünf Durchgängen endet die Partie. Jeder kann nun noch seine gesammelten Aufträge auswerten und entsprechendes Spielmaterial in den allgemeinen Vorrat zurücklegen. Der Spieler mit dem höchsten Gesamtergebnis gewinnt die Partie.
Kommentar: Es gibt zwei kleine Erweiterungen im Spiel, die sich Module nennen. Bei der „Sabotage“ hat jeder Spieler eine zusätzliche Figur in Form eines Saboteurs. Am Ende der letzten Phase in jeder Runde legen die Spieler ihren Saboteur auf ein beliebiges Aktionsfeld. Will ein Spieler ein solches Feld in der nächsten Runde nutzen, muss er pro Saboteur dort einen Joker-Kristall in den allgemeinen Vorrat legen. Von welchem Kristall-Bereich diese kommen, bleibt dem Spieler überlassen.
Bei den Spezialisten besitzt jeder Spieler einen Satz aus neun Karten. Zwei davon darf man zu Beginn direkt auf die Hand nehmen, während der Rest als verdeckter Nachziehstapel neben die Luftschiff-Tafel kommt.
Vor einer Aktion kann man einen oder zwei dieser Spezialisten ausspielen. Sie werden auf einem offenen Stapel gesammelt. Die Sonderfähigkeit des obersten Spezialisten gilt nun so lange, bis der Spieler eine neue Karte dort ablegt. Am Ende des Spielzugs ergänzt man seine Kartenhand wieder auf zwei Spezialisten, so lange es noch welche im Vorrat des Spielers gibt.
Bei „Steam Time“ sind die Möglichkeiten sehr vielfältig. Es gibt viele Wege, um an die begehrten Siegpunkte zu kommen und gerade die Expeditionen haben sich als erfolgreich erwiesen, sofern man an die passenden Edelsteine im Verlauf der Partie kommt. Aber auch das Umwandeln von Steam und die kleinen Aufträge sollte man nicht außer Acht lassen. Die Upgrades dagegen sind nicht immer wirklich herausragend und bringen auch in der Einkommensphase nicht unbedingt so viel ein.
Trotz der vielen Möglichkeiten ist das Spiel nicht besonders kompliziert und durch die Symbolik und die konsequente Verwendung von Farben recht einleuchtend. Leider hat man bei den Farben schwarz, grau und blau die Farbpalette nicht besser ausgereizt, was die richtige Zuordnung zumindest in der ersten Partie etwas erschwert. Die Spielfiguren aus Holz sind etwas grob gestaltet worden und sehen, verkehrt herum aufgestellt, wie U-Boote aus.
Die Spielregel selbst ist vollständig, allerdings an einigen kleinen Stellen etwas konfus geschrieben, vor allem wenn man etwas nachschlagen muss. Die Spielmechanismen sind wohlbekannt, wurden aber interessant umgesetzt. Gerade das „Fliegen“ ist eine schöne Idee, die für Spannung sorgt, ob denn die gewünschten Felder später noch frei sind oder von den geliebten Mitspielern belegt wurden. Auch der Einsatz der unterschiedlichen Kristalle, die je nach Menge auch ordentlich Boni einbringen, ist eine gute Idee.
Das Thema dagegen ist komplett an den Haaren herbeigezogen und sollte besser gleich ignoriert werden. Denn mit Luftschiffen und Steampunk hat das Spiel so gut wie nichts zu tun.
Fazit: Ein schönes, abstrakt gehaltenes Arbeiter-Einsetz-Spiel.
Wertung: Mit guten 4 Punkten konnte uns „Steam Time“ in jeder Besetzung erfreuen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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