Spieletest für das Spiel : STEUERN
Hersteller: Ass
Preis: n.b. 
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-6 
Erscheinungsjahr: vor 1993 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Franz Konz 
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Steuern-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 27 Ereigniskarten, 28 Karten "Steuern sparen", 1 Block, 6 Spielfiguren, 2 Würfel, Spielgeld
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Rundkurs aus vielen Feldern. An einer Seite splittet sich der Kurs in zwei Reihen auf. Eine Reihe ist für Selbständige/Unternehmer, während die zweite Reihe nur von Arbeitnehmern betreten werden darf. Die zwei Kartensätze haben verschiedene (meist positive) Ereignisse, bei denen es um Geld oder den eigenen Steuersatz geht. Es gibt dabei allerdings auch Nieten. Einige Karten gelten nur für Arbeitnehmer. Der Spielblock hat vorgefertigte Zettel mit einer Steuererklärung, auf denen man sein Gehalt, den Steuersatz, Statuspunkte, Ersparnisse, Immobilien, Investitionen und andere Dinge notiert. Als Spielfiguren gibt es nur normale Holzpöppel und auch die Würfel sind nicht außergewöhnlich. Das Spielgeld ist reichlich vorhanden und wurde in sechs Werten beigelegt. Man vermißt allerdings einen Taschenrechner im Spiel, der dringend benötigt wird.
Ziel: Jeder Spieler erhält eine Spielfigur, ein Notizblatt und 100000 DM. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, würfelt er mit einem oder beiden Würfeln und zieht im Uhrzeigersinn um den Spielplan. Erreicht oder überschreitet er dabei das Startfeld, gibt es das auf dem Notizzettel verzeichnete Einkommen. Hat man im Verlauf des Spiels kein Geld mehr, muß man Vermögenswerte verkaufen.
Auf Kostenfeldern muß man mit einem Würfel werfen, um die Lebenshaltungskosten zu ermitteln, die man an die Bank zahlt. Beim Versicherungsfeld besteht die Möglichkeit zum Erwerb eines Versicherungspaketes, welches vor bestimmten Ereignissen schützen kann. Diese Ereignisse kommen immer dann zum Tragen, wenn der Spieler das Ereignis- oder "Steuern sparen"-Feld betritt und eine entsprechende Karte ziehen muß.
Die Sparverträge erlauben das Einzahlen von 5000 DM auf ein Sparkonto. Kommt man erneut auf ein solches Feld, verdoppelt sich der Betrag. Beim Bausparvertrag kann man in 10000 DM-Schritten Verträge über 100000 DM abschließen, um sich aus der Summe später eine Immobilie zu leisten. Die Zinsen von 5% werden immer fällig, wenn man das Feld wieder betritt. Zusätzlich gibt es eine Steuererleichterung von einem Prozent, die auf dem Notizzettel aufgeschrieben wird.
Der Kauf von Immobilien ist auf den gleichnamigen Feldern möglich. Jede Immobilie kann nur einmal erworben werden und bringt Miete, wenn ein anderer das Feld betritt. Beim Lohnsteuer-Feld muß man seinen aktuellen Steuersatz auf das akuelle Gehalt zahlen.
Auf den Bankfeldern kann sich der Spieler Geld zu einem festen Zinssatz leihen. Die Zinsen sind bei jedem Bankbesuch zu zahlen. Ein Bankkredit kann jederzeit teilweise oder ganz zurückgezahlt werden.
Auf dem Feld "selbständig" kann man zum Klein-Unternehmer avancieren. Bezahlt man die entsprechende Summe, gibt es Statuspunkte und der Steuersatz steigt um 5%. Dafür kann man nun die zweite Bahn der Unternehmer betreten. Hier findet man Gewinn- und Verlustfelder, ein Feld für die allgemeine Konjunktur und Investitionsfelder, bei denen man für Geld seinen Steuersatz verringern kann. Die Arbeitnehmer-Bahn zeigt hingegen ein Kirchensteuer-Feld, mehrere Felder für Gehaltserhöhungen und Beförderungen unter bestimmten Bedingungen.
Besonders gemein ist das Finanzamt. Hier muß der Spielstein auf eine gesonderte Tabelle gestellt werden. Die Zeile gibt dabei an, wie oft man bereits beim Amt vorstellig war. Dann würfelt man mit einem Würfel und schaut sich das Ergebnis an. Je nach Wurf muß man Steuern nachzahlen oder erhält Geld zurück.
Vom Kleinunternehmer kann man zum Unternehmer aufsteigen. In diesem Fall verdoppeln sich alle Gewinne und Verluste der Unternehmensbahn.
Spielende: Das Spiel endet automatisch, wenn ein Spieler seinen Steuersatz auf 0% bringen konnte. Alternativ kann das Spiel auch beendet werden, wenn man seinen Spitzensteuersatz auf die Hälfte reduzieren konnte und dabei 10 Statuspunkte oder 100000 DM an Vermögen hinzuverdient hat. Dann erfolgt die Abrechnung:
Zunächst ermittelt jeder Spieler seinen Steuersatz. Der Spieler mit dem niedrigsten Steuersatz erhält 25 Siegpunkte, die weiteren Plätze jeweils fünf Punkte weniger. Anschließend wird das erworbene Vermögen (Bargeld, Sparverträge, Immobilien, Investitionen...) zusammengerechnet. Auch hier gibt es Siegpunkte gemäß der Summen. Zu diesen beiden Siegpunktwerten addiert man schließlich noch die Anzahl an Statuspunkten hinzu und ermittelt dann den Sieger.
Kommentar: "Steuern" ist ein reinrassiges Wirtschaftsspiel und hat wenig mit dem Buch "1000 legale Steuertricks" des Autoren zu tun, wie die Packung suggerieren will. Es funktioniert, wenn auch einige Felder unklar bleiben. Es lohnt sich unserer Meinung nach fast gar nicht, ein Unternehmer zu werden, da man sonst sein Gehalt nicht mehr erhöhen kann. Das Spiel macht einigermaßen Spaß, wenn auch alles sehr glücksabhängig ist und man bis zum Schluß nicht weiß, wer denn nun gewonnen hat.
Fazit: Ein normales Wirtschaftsspiel.
Wertung: Das Spiel bekommt 3 Punkte und ist nichts besonderes.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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