Spieletest für das Spiel: STICHELN
Hersteller: Nürnberger Spielkarten    
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Palesch
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2013
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Sticheln-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Nürnberger Spielkarten recht herzlich!

Ausstattung: 90 Karten
Aufmachung: Die Karten haben Zahlenwerte von 0 bis 14 in sechs Farben. Neben der Ziffer ist auf jeder Karte noch ein Igel in verschiedenen Positionen zu sehen, so daß das Spiel auch für farbenblinde Spieler funktioniert, weil diese sich an den Bildern orientieren können.
Ziel: Man versucht, in mehreren Durchgängen möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Vor dem Spiel sortiert man je nach Spielerzahl gegebenenfalls einige Farben und Ziffern aus. Der Reststapel wird gründlich gemischt.
Jeder Spieler erhält 15 Karten auf die Hand. Eine dieser Karten wird davon ausgewählt und zunächst verdeckt vor dem Spieler abgelegt. Die Farbe der abgelegten Karte symbolisiert die sogenannte Ärgerfarbe des Spielers. Die restlichen Karten werden für die Stiche benötigt, die nun folgen.
Warum heißt diese Farbe eigentlich Ärgerfarbe ? Ganz einfach: Alle Karten in dieser Farbe, die man am Schluß des Spieles hat, zählen entsprechend ihrem Zahlenwert Minuspunkte. Dazu zählt auch die vor dem eigentlichen Spiel ausgewählte Karte, die die Ärgerfarbe definiert.
Die Ärger-Karte wird aufgedeckt, wenn alle sich für eine Farbe entschieden haben. Man sieht dadurch, wer welche Farbe vermeiden will. Ein Spieler eröffnet das Spiel und spielt eine Karte aus. Reihum folgen die Mitspieler. Jede andere Farbe als die zuerst gespielte Karte ist eine Trumpffarbe.
Wenn alle Spieler eine Karte in der Startfarbe ausgelegt haben, gewinnt der Spieler den Stich, der die höchste Zahlenkarte ausgespielt hat. Dieser Spieler spielt dann die neue Startkarte aus.
Spielen alle Spieler nach der Startkarte eine Karte mit dem Zahlenwert 0 aus, so bekommt derjenige den Stich, der die höchste Zahlenkarte in der Startfarbe gespielt hat.
Werden andere Karten ausgespielt, erhält der Spieler den Stich, der die höchste Zahlenkarte einer anderen Farbe (als die Startfarbe) ausgespielt hat. Bei Gleichstand erhält derjenige den Stapel, der die höchste Karte als erstes ausgespielt hat.
Nach dem letzten Stich ist eine Runde zu Ende und die Spieler zählen ihre Punkte. Die Karten in der Ärgerfarbe geben entsprechend ihren Zahlenwerten Minuspunkte, die Karten in anderen Farben geben jeweils einen Punkt, unabhängig von ihrer Ziffer.
Spielende: Man spielt so viele Runden, bis jeder einmal Startspieler war.
Kommentar: "Sticheln" ist auch in der Neuauflage noch hart, kann sich aber in der Flut der Kartenspiele immer noch gut behaupten. Bei diesem Spiel ist es sehr schwer zu kombinieren, ohne daß man total untergebuttert wird. Das Kartenspiel verzeiht keine Unachtsamkeiten und bestraft Fehler beim Ausspielen gleich doppelt und dreifach. Die Mitspieler geiern förmlich darauf, ihre hohen Zahlenwerte in den Stich zu legen, damit der Spieler viele Minuspunkte bekommt. Dies macht auch den Reiz aus, denn man freut sich diebisch, wenn man einem Spieler die vermeintlichen Pluspunkte mit einer Karte in der jeweiligen Ärgerfarbe des Spielers vermiest und ihm dadurch Minuspunkte aufdrückt. Bei unseren Partien war es schwierig genug, auf Pluspunkte in der Abrechnung zu kommen. Dennoch macht das Spiel, so anstrengend es auch ist, unheimlichen Spaß und sollte in keiner Spielesammlung fehlen.
Die Neuauflage besticht durch die zusätzlichen Grafiken, was das Spiel auch für farbschwache Spieler möglich macht und läßt sich im Gegensatz zum Original von 1993 auch zu sechst spielen. Die Verpackung ist kompakt und die Schachtel ausreichend gut gefüllt. Kleine Beispiele in der Spielregel erläutern die Wertung am Ende einer Runde und lassen keine Fragen offen.
„Sticheln“ funktioniert in jeder Besetzung, macht aber eigentlich erst ab 4 Personen richtig viel Freude.
Fazit: Wer ein etwas anspruchsvolleres Kartenspiel sucht, welches man mit 4 bis 6 Personen spielen möchte, der kommt an Sticheln nicht vorbei.
Wertung: Auch in der Neuauflage verdient „Sticheln“ weiterhin 6 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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