Spieletest für das Spiel : STICHELN
Hersteller: Amigo 
Preis: 12 DM 
empf.Alter: 10-110 
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 1993
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Palesch 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel 
Bewertungsbild Sticheln-Foto

Ausstattung: 90 Karten in 6 Farben mit den Werten von 0-14
Aufmachung: In der kleinen Verpackung rutschen die Karten leider immer noch herum. Grafisch haben die Karten nichts zu bieten, da sie nur aus Zahlen bestehen, die in mehr oder weniger schönen Farben gedruckt wurden.
Ziel: Jeder Spieler erhält 15 Karten auf die Hand (je nach Spielerzahl werden ggf. vorher einige Karten aussortiert). Eine dieser Karten wird davon ausgewählt und zunächst verdeckt vor sich abgelegt. Die Farbe der abgelegten Karte symbolisiert die sogenannte Ärgerfarbe des Spielers. Die restlichen Karten werden für die Stiche benötigt, die nun folgen, denn jeder Spieler versucht, möglichst viele Karten zu bekommen, bei denen nach Möglichkeit keine in der Ärgerfarbe sein sollte.
Warum heißt diese Farbe eigentlich Ärgerfarbe ? Ganz einfach: Alle Karten in dieser Farbe, die man am Schluß des Spieles hat, zählen Minuspunkte entsprechend ihrem Zahlenwert. Dazu zählt auch die vor dem eigentlichen Spiel ausgewählte Karte, die die Ärgerfarbe anzeigt.
Die Ärger-Karte wird nun vor einer Spielrunde aufgedeckt, wenn alle sich für eine Farbe entschieden haben. Man sieht so, wer welche Farbe vermeiden will. Ein Spieler eröffnet das Spiel und spielt eine Startkarte (mit einer entsprechenden Farbe) aus. Jede andere Farbe ist eine Trumpffarbe und jede andere Karte außer der 0 ist eine Trumpfkarte.
Wenn alle Spieler eine Karte in der Startfarbe (z.B. gelb) legen, gewinnt der Spieler den Stich, der die höchste Zahlenkarte ausgespielt hat. Dieser Spieler spielt dann die neue Startkarte aus. Spielen alle Spieler nach der Startkarte eine Karte mit dem Zahlenwert 0 aus, so bekommt derjenige den Stich, der die höchste Zahlenkarte in der Startfarbe gespielt hat (in diesem Fall der Startspieler). Werden andere Karten ausgespielt, erhält der Spieler den Stich, der die höchste Zahlenkarte einer anderen Farbe (als der Startfarbe) ausgespielt hat. Bei Gleichstand erhält derjenige den Stapel, der die höchste Karte als erstes ausgespielt hat.
Nach dem letzten Stich ist eine Runde zu Ende und die Spieler zählen ihre Punkte. Die Karten in der Ärgerfarbe geben entsprechend ihren Zahlenwerten Minuspunkte, die Karten in anderen Farben geben jeweils einen Punkt, unabhängig von ihrer Zahl.
Spielende: Man spielt eine gewissen Anzahl von Runden oder bis jemand eine bestimmte Punktzahl erreicht hat.
Kommentar: "Sticheln" ist hart, aber gut. Bei diesem Spiel ist es sehr schwer zu kombinieren, ohne daß man total untergebuttert wird. Dieses Kartenspiel verzeiht keinen Fehler und bestraft solche Fehler gleich doppelt und dreifach. Die Mitspieler geiern förmlich darauf, ihre hohen Zahlenwerte in den Stich zu legen, damit der Spieler viele Minuspunkte bekommt. Dies macht auch den Reiz aus, denn man freut sich diebisch, wenn man einem Spieler die vermeintlichen Pluspunkte mit einer Karte in der jeweiligen Ärgerfarbe des Spielers vermiest und ihm dadurch Minuspunkte aufdrückt. Bei unseren Partien war es schwierig genug, auf Pluspunkte in der Abrechnung zu kommen. Dennoch macht das Spiel, so anstrengend es auch ist (durch das Kombinieren und das Merken der Zahlenwerte, die schon weg sind), unheimlichen Spaß und sollte in keiner Spielesammlung fehlen.
Fazit: Wer ein etwas anspruchsvolleres Kartenspiel sucht, welches man mit 4 oder 5 Personen spielen möchte, der kommt an Sticheln nicht vorbei.
Wertung: Ich gebe dem Spiel 6 Punkte, obwohl die Karten spartanisch sind. Dieses wirkt sich aber nicht auf das Spielgeschehen aus, welches wirklich sehr gut gelungen ist. Zu dritt sollte man eine andere Taktik wählen, da man öfter Stiche bekommen kann.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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