Spieletest für das Spiel: STONE AGE
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Tummelhofer
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2008
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Stone Age-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Spielertableaus, 58 Rohstoffe, 40 Figuren, 8 Markierungssteine, 53 Nahrungsplättchen, 28 Gebäude, 18 Werkzeuge, 1 Startspieler-Figur, 36 Karten, 7 Würfel, 1 Würfelbecher, 1 Übersichtsblatt
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Landschaft mit einer Reihe von Rohstoff-Feldern und einigen Hütten. Die Plätze haben ein bis sieben Kreise, die angeben, wie viele Figuren dort maximal abgestellt werden können. Am unteren Rand befinden sich vier Ablagefelder für Gebäude und vier Felder für Zivilisationskarten. Bei letzteren sind über den Positionen jeweils zwischen 1 und 4 Symbole angebracht. Am Rand des Spielplans verläuft eine Siegpunktleiste und daneben gibt es eine Leiste für die Anzahl an Kornfeldern, die man im Verlauf der Partie angebaut hat.
Jeder Spieler besitzt ein eigenes Tableau, auf dem die errichteten Gebäude und die gesammelten Werkzeuge abgelegt werden. Auf dem Tableau sieht man außerdem die Wertigkeit der Rohstoffe und eine Zusammenfassung der Zivilisationskarten und ihrer Wertigkeiten beim Spielende.
Die Rohstoffe sind aus Holz gefertigt. Sie symbolisieren Holzstämme, Lehmziegel, Steine und Gold. Jeder Spieler verfügt über zehn kleine Holzfiguren in einer Farbe. Passend dazu gibt es zwei Markierungssteine pro Person, mit denen die aktuelle Siegpunktzahl und die Anzahl der Kornfelder angezeigt werden.
Die Nahrungsplättchen sind einfache Pappscheiben mit verschiedenen Zahlenwerten. Sie werden während des Spiels abgegeben, um die eigene Mannschaft zu ernähren.
Auch die Gebäude sind aus Pappe. Am unteren Rand steht jeweils, welche Rohstoffe für den Bau abgegeben werden müssen, während in der oberen Ecke der Punktewert angegeben ist.
Bei den Werkzeugen handelt es sich um kleine quadratische Plättchen. Sie sind beidseitig bedruckt und haben Werte von 1-4. Mit ihnen können Würfelergebnisse verändert werden.
Auf den Zivilisationskarten gibt es immer am oberen Rand eine Belohnung, die der Besitzer der Karte bekommt. Am unteren Ende sind Symbole zu finden, die für die Endwertung von Bedeutung sind. Es gibt dabei Gegenstandskarten mit grünem Hintergrund und beigefarbene Handwerkerkarten.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter. Sie werden mit einem Würfelbecher aus Leder geworfen. Das Übersichtsblatt erklärt die verschiedenen Symbole der Gebäude und Zivilisationskarten und deren Bedeutungen bei der Endwertung.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst viele Siegpunkte durch den Bau von Gebäuden und das Sammeln von Karten zu erhalten.
Zu Beginn legt man den Spielplan in die Tischmitte. Die Nahrungsplättchen, die Rohstoffe und die Werkzeuge kommen auf die dafür vorgesehenen Felder der Landschaft. Ein Spieler mischt die Zivilisationskarten und legt danach vier Karten offen auf die passenden Kartenfelder. Der Rest wird als gemischter Stapel daneben plaziert. Auch die Gebäude werden gut gemischt und dann gleichmäßig in vier Stapel aufgeteilt. Je nach Spielerzahl kommen danach einige Stapel auf die passenden Ablagepositionen. Die nicht verwendeten Stapel wandern unbesehen in die Schachtel zurück.
Jeder Spieler nimmt sich ein Tableau, fünf Spielfiguren und einige Nahrungs-Chips. Die Würfel und die verbliebenen Figuren kommen in den allgemeinen Vorrat. Der jüngste Spieler beginnt und nimmt sich die Startspieler-Figur.
Eine Spielrunde gliedert sich in drei Phasen. Am Anfang setzen die Spieler dabei reihum Figuren auf die verschiedenen Bereiche des Spielplans.
Man kann immer nur in einen Bereich Figuren einbringen. Danach ist der folgende Spieler am Zug. Ist man erneut an der Reihe, darf man weitere Figuren aus seinem Vorrat einbringen, jedoch niemals auf einen Bereich, in dem schon eigene Figuren stehen oder in einen Bereich, der bereits komplett belegt wurde.
Beim Werkzeugmacher und beim Bauernhof kann jeweils nur eine Figur untergebracht werden. In der Hütte müssen dagegen beide Felder von einem Spieler besetzt werden. Wald, Lehmgrube, Steinbruch und Goldfluss bieten bis zu sieben Figuren Platz zum Arbeiten, während es kein Limit bei der Jagd gibt. Jede Zivilisationskarte und jedes Gebäude kann ebenfalls nur eine Person aufnehmen.
Erst wenn jeder Spieler alle eigenen Figuren eingesetzt hat, kommt die nächste Spielphase. Hier beginnt wieder der Startspieler und macht mit allen eingesetzten eigenen Spielfiguren die entsprechenden Aktionen. Erst wenn alle Aktionen ausgeführt wurden, folgen die Mitspieler reihum. Nach der Ausführung einer Aktion kommen die betreffenden Spielfiguren zum Spieler zurück.
Beim Werkzeugmacher nimmt sich der Spieler ein Werkzeug mit der kleinsten Ziffer und legt es auf sein Tableau. Liegen dort bereits drei Werkzeuge und man wählt die Aktion erneut, dreht man eines der Plättchen um, wodurch sich der Wert des Werkzeuges erhöht. Auf diese Weise kann man Werkzeuge bis zur Stufe 4 ausbauen. Ein Werkzeug kann einmal pro Spielrunde genutzt werden, um bei einem Würfelergebnis der Rohstoffe den Zahlenwert dazuzurechnen. Eine Kombination mehrerer Werkzeuge ist möglich.
In der Hütte vermehrt man seine Figuren und nimmt sich einen weiteren Arbeiter aus dem allgemeinen Vorrat dazu. Das Bauernhaus sorgt dafür, daß der Spieler ein Kornfeld errichtet und seinen Marker auf der dazugehörigen Leiste um eine Position nach oben schiebt.
Bei der Jagd und bei den Rohstoffen muss man würfeln, um die Erträge zu ermitteln. Die Anzahl der zu verwendenden Würfel entspricht der Anzahl der eingesetzten Spielfiguren. Man wirft einmal und addiert die Zahlenwerte zusammen. Danach muss die geworfene Summe durch eine bestimmte Ziffer geteilt werden und ermittelt so das Ergebnis, was der Spieler in Form von Nahrungs-Chips oder Rohstoffen nehmen darf.
Wenn man eine Zivilisationskarte haben möchte, muss man die oberhalb angegebene Anzahl an beliebigen Rohstoffen ausgeben. Danach erhält man den Bonus der Karte und legt diese verdeckt vor sich ab. Sie bringt bei Spielende weitere Siegpunkte.
Die Gebäude können errichtet werden, wenn man die passenden Rohstoffe in den Vorrat gibt. Die Punkte werden sofort auf der Siegpunktleiste gutgeschrieben und man legt das Gebäudeplättchen auf seine Ablage.
In der dritten Phase müssen alle eigenen Arbeiter ernährt werden. Jede Figur verschlingt dabei einen Nahrungs-Chip. Hat man einige Kornfelder, ernährt jedes Kornfeld automatisch eine Figur und man kann entsprechend weniger Chips abgeben.
Bevor die neue Spielrunde beginnt, werden die nicht vergebenen Zivilisationskarten auf die günstigeren Felder geschoben, bevor die verbliebenen Freiflächen mit weiteren Karten aufgefüllt werden und der Startspieler im Uhrzeigersinn wechselt.
Sollte ein Gebäudestapel leer sein, endet das Spiel mit Ablauf der aktuellen Runde. Die Partie ist sofort vorbei, wenn es nicht mehr möglich ist, alle Leerfelder mit Zivilisationskarten zu füllen.
In der Endabrechnung schaut man sich die gewonnenen Karten an. Je mehr verschiedenartige Gegenstandskarten ein Spieler hat, desto mehr Siegpunkte gibt es dafür. Außerdem bekommt man für die Handwerkerkarten ebenfalls Siegpunkte, die sich nach Anzahl der Handwerker auf den Karten multipliziert mit den eigenen Figuren, den Kornfeldern, den errichteten Gebäuden oder den Werkzeugen berechnen.
Spielende: Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme gewinnt „Stone Age“.
Kommentar: Der Hans-im-Glück Verlag hat es wieder einmal geschafft und bringt ein schönes Spiel auf den Markt. Alleine schon die gelungene Optik des Spiels weckt die Lust auf eine Probepartie. Der Spielplan mit der detailreichen Landschaft, die gut erkennbaren Rohstoffe und die restlichen Details bringen eine gewisse Vorfreude.
Auch spieltechnisch gesehen ist „Stone Age“ alles andere als ein Reinfall. Es basiert in vielen Teilen auf Mechanismen, die in den letzten drei Jahren sehr populär geworden sind und verwebt diese in ein gutes Familienspiel für die erfahrene Spielergemeinde. Das Spiel verläuft dabei recht linear und ohne zu große Überraschungen ab. Die guten Felder des Dorfes wie die Hütte, der Bauernhof und der Werkzeugmacher sind immer begehrte Objekte, gefolgt von den billigeren Zivilisationskarten. Rohstoffe benötigt man natürlich genauso wie Nahrung. Der Clou hierbei sind die Würfel, die dafür sorgen, dass die Ausbeute im Spiel nicht immer gleich ist. Fehlwürfe können zumindest bedingt noch durch Werkzeugplättchen ausgeglichen werden.
Spielt man zu zweit oder zu dritt, gibt es kleine Einschränkungen beim Einsetzen. Dadurch werden bestimmte Felder blockiert und können nicht mehr genutzt werden, wenn sich dort schon einige Personen aufhalten.
Während eine Partie zu viert durchaus einmal 90 Minuten dauern kann, ist man bei einem reinen 2-Personen-Spiel deutlich schneller fertig. Da man hier öfter an die Reihe kommt, ist man mehr ins Spielgeschehen involviert. Außerdem bekommt man häufig noch beim zweiten oder dritten Einsetzen noch lukrative Orte, in die man seine Arbeiter stellen kann.
An der eigentlichen Spielanleitung gibt es nichts auszusetzen. Die Schachtel dagegen ist vom Design her nicht ganz so gut gelungen. Selbst nach dem Ausstanzen der ganzen Papp-Elemente schließt der Deckel nicht bündig mit dem Schachteluntersatz ab, weil der Würfelbecher und das Spielbrett darauf stören. Mit der Zeit wölbt sich die Schachtel also etwas nach oben. Leider hat man auch nur ein Beiblatt beigelegt, auf dem die Wertungen und Zivilisationskarten erklärt werden. Dieses muss während der ersten Partien also immer mal wieder herumgereicht werden, was viele Spieler als störend empfanden.
Fazit: Ein gutes Familienspiel der gehobenen Klasse.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist „Stone Age“ ein weiteres gutes Spiel aus der Münchener Spielewerkstatt. Die kleinen Designfehler sollten allerdings ausgebügelt werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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